Am kommenden Sonnabend, den 28.3.2015, dürfte es eng werden in Taucha. Grund ist eine Demonstration des Initiativkreises Rassismus tötet . Die Veranstalter rechnen mit 100 Teilnehmern, angeblich sind bis zu 300 Polizeikräfte im Einsatz.
Am kommenden Sonnabend, den 28.3.2015, dürfte es eng werden in Taucha. Grund ist eine Demonstration des Initiativkreises Rassismus tötet . Die Veranstalter rechnen mit 100 Teilnehmern, angeblich sind bis zu 300 Polizeikräfte im Einsatz.
Angemeldet wurde die Demonstration von Juliane Nagel, Leipziger Stadträtin der Partei Die Linke. Durchführen wird den Aufzug durch Taucha aber die Gruppe „Rassismus tötet”. Unter dem Motto „Kamal K. von Rassisten ermordet! Nazis keine Ruhe lassen! Nichts wird vergessen, nichts ist vergeben!” wollen sie gegen das Urteil im Mordprozess um den 2010 ermordeten Kamal K. und gegen einen der Täter, Daniel K., demonstrieren. Laut „Rassismus tötet” sei es Daniel K. gewesen, der den Angriff gegen den 19-Jährigen Kamal eingeleitet hatte. Während der Mittäter Marcus E. zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde, musste Daniel K. nur drei Jahre in Haft. Mittlerweile ist er aus der Haft entlassen und wohnhaft in Taucha.
Am Sonnabend nun soll gegen Rassismus demonstriert werden. Die endgültige Route des Aufzuges, zu dem laut Andreas Loepki, Sprecher der Polizeidirektion Leipzig, etwa 100 Teilnehmer mit Transparenten, Plakaten und einem Lautsprecherwagen erwartet werden, steht noch nicht fest. Eine vorläufige Route veröffentlichte die Stadtverwaltung heute auf ihrer Website. ( Download als PDF )
Demnach wollen die Teilnehmer um 15 Uhr An der Bürgerruhe starten, um dann durch die Karl-Große-Straße, Sommerfelder Straße und Leipziger Straße zu laufen. Die Route führt sie dann zum Markt, wo eine Kundgebung geplant ist. Anschließend geht es über Kirchstraße, Schloßstraße, Leipziger Straße, Sommerfelder Straße, Karl-Große-Straße und B87 zur Freiligrathstraße, Weststraße, Südstraße, Lindnerstraße zurück zur Bürgerruhe. Angemeldet ist die Demonstration bis 18 Uhr. Ob diese Route tatsächlich zur Anwendung kommt, entscheidet sich wohl am Freitag per gerichtlicher Entscheidung.
Unbestätigten Angaben zufolge seien drei Hundertschaften der Polizei im Einsatz, um die Demonstration abzusichern. Die Stadtverwaltung bittet eindringlich, die bereits jetzt eingerichteten Halteverbote einzuhalten. Falschparker würden kostenpflichtig entfernt.
In Taucha wird die Demonstration mit Sorge aufgenommen. Anwohner und Gewerbetreibende befürchten Schäden und eine eskalierende Situation. Das Ordnungsamt der Stadt Taucha besuchte am Mittwoch Gewerbetreibende entlang der Aufzugsstrecke, um sie über die Demonstration zu informieren. Hoffen wir, dass alles friedlich und besonnen abläuft.
Titelfoto: Symbolbild