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Antje Brumm will Bürgermeisterin werden | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 13.01.2015 22:38

Antje Brumm will Bürgermeisterin werden

Die CDU Taucha hat ihren Bürgermeisterkandidaten bestimmt, genauer gesagt ihre Kandidatin. Mit der Wahl von Antje Brumm sei der Wahlkampf nun endgültig eröffnet, so Jens Bruske, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Taucha.

Die CDU Taucha hat ihren Bürgermeisterkandidaten bestimmt, genauer gesagt ihre Kandidatin. Mit der Wahl von Antje Brumm sei der Wahlkampf nun endgültig eröffnet, so Jens Bruske, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Taucha.

Das Ratsherrenzimmer im Ratskeller war am Montagabend gut gefüllt, auch Politprominenz hatte sich eingefunden: Nordsachsens Landrat Michael Czupalla, der Landtagsabgeordnete Jörg Kiesewetter und der ehemalige Landtagsabgeordnete Rolf Seidel etwa. Ziel der ersten Zusammenkunft im Jahr, noch vor dem traditionellen Neujahrsempfang: Die Wahl des Bürgermeister-Kandidaten. Zuvor war durchgesickert, dass es im Stadtverband Taucha lange Zeit Unklarheiten gab, wer für dieses Amt antreten soll. Der von vielen favorisierte Jens Bruske hatte sich frühzeitig dagegen entschieden, andere willige Kandidaten ließen sich nicht finden. Nach Informationen von Taucha kompakt soll sich Landrat Czupalla persönlich daraufhin für Antje Brumm, Leiterin des Umweltamtes des Landkreises Nordsachsen, ausgesprochen und sie ermutigt haben, zu kandidieren.

Antje Brumm will Bürgermeisterin werden (Foto: taucha-kompakt.de)
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Doch es gab auch eine Überraschung: Neben der bereits fest stehenden Antje Brumm stellte sich auch Unternehmer und Heimatvereins-Vorsitzender René Werner zur Wahl, nachdem ihn ein Mitglied vorschlug. Werner erbat sich eine Minute Bedenkzeit vor der Tür - gemeinsam mit Bruske und Czupalla. Nach dieser Minute stand fest: „Ja, ich kandidiere”. Er sei aber keineswegs als Konkurrent anzusehen. „Es gab ja um Vorfeld Spannungen und wir sind eine demokratische Partei. Ich habe immer gesagt, wenn ich noch mal vorgeschlagen werde, trete ich auch an”, so der Geschäftsmann, der unter anderem den Bowlingdschungel Taucha betreibt. René Werner trat bereits vor sieben Jahren zur CDU-internen Abstimmung um die Kandidatur zum Bürgermeisteramt an - und verlor damals gegen Michael König und Ralph Nietzschmann.

Bevor die 20 anwesenden und wahlberechtigten CDU-Mitglieder ihre Stimme abgeben durften, stellten sich beide Kandidaten vor. Antje Brumm las aus einer Mappe allerhand Fakten vor: Die 49-Jährige ist in Eutin (Schleswig-Holstein) geboren, in der Kieler Förde aufgewachsen und wohnt seit 20 Jahren in Taucha. Genau so lang ist die zweifache Mutter auch Mitglied der CDU Taucha. Seit 1999 saß sie im Stadtrat. Als 2011 klar war, dass sie Amtsleiterin des Umweltamtes Nordsachsen wird, war dies ein „schwarzer Tag”, wie sie sagte. Auch rechtlichen Gründen durfte sie Amt und Mandat nicht verbinden, was traurig gewesen sei. „Ich konnte plötzlich nichts mehr in Taucha mitentscheiden”, so Antje Brumm.


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Ihre Kandidatur trete sie aus „tiefer kommunaler Verbundenheit und Verantwortung für die Stadt” an. Ihre Programmatik umfasse die Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales. „Ich möchte den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt erhalten und ausbauen. Taucha ist eine liebenswerte Stadt, die aber eine bessere Wirtschaftsförderung braucht”, so Brumm. Auch die B87n sei ein großes Thema, sie vertrete wie die CDU allgemein den Standpunkt, dass diese Straße dringend gebraucht werde. „Durch die Parthenaue wird sie mit uns aber nicht führen”, sagte sie. Im Gegenteil: Sie plane, die Region um Taucha noch intensiver erlebbar machen zu wollen. Ihr bisheriges Engagement für Kitas, Schulen und die Pfadfinder ließe Brumm auch nicht die Kinder und Jugendlichen vergessen. Der Ausbau von Gymnasium, Oberschule und der Kitas sei ihr ein Anliegen. Ebenso müssten Sport, Kultur und das Ehrenamt sowie die Vereine allgemein besser unterstützt werden.

Des weiteren brauche Taucha eine Imagekampagne und einen besseren Internetauftritt. Allerdings sagte sie auch, dass Taucha bislang einen „sehr guten Bürgermeister hat. Dringliche Probleme gibt es nicht”, meinte sie.

René Werner war erstaunt über den längeren Vortrag: „Ich habe gar nichts vorbereitet, kann aber sagen, dass ich genau das tun möchte, was ein Bürgermeister zu tun hat. Nämlich, sich für seine Stadt einzusetzen”, sagte der 48-Jährige, der in wenigen Tagen 49 wird. Seit 20 Jahren betreibt Werner ein Baugeschäft, sein seit zehn Jahren laufendes Handelsgeschäft hat gute Kontakte in China. Seit dreieinhalb Jahren betreibt er zudem den Bowlingdschungel. Sein Herz schlage „voll für Taucha”, was auch sein Engagement beim Heimatverein zeige, so Werner.

In einer anschließenden Wortmeldung von Landrat Michael Czupalla lobte dieser die Wirtschaftskraft und vorherrschende Infrastruktur Tauchas. Zudem sprach er sich deutlich für Antje Brumm aus, die ein Glücksfall für Taucha sei. Sie kenne die Verwaltung und die Strukturen der Stadt. Auf die Anmerkung von Versammlungsleiter Horst Naumann, dass diese Einflussnahme so kurz vor der Abstimmung nicht optimal sei, erntete dieser von Czupalla ein maßregelndes „Du bist jetzt still!”

Um 20.21 Uhr stand dann das Ergebnis fest: Antje Brumm erhielt von den CDU-Mitgliedern 15 Stimmen, fünf entfielen auf René Werner. Brumm könnte also zu Tauchas erster Bürgermeisterin werden. Wie Prof. Dr. Dieter Nadolski vom Tauchaer Verlag gegenüber Taucha kompakt bestätigte, hatte Taucha noch nie ein weibliches Stadtoberhaupt.

Damit sind es also nun schon zwei Anwärter auf den Chefposten im Rathaus. Tobias Meier (FDP), der sich vergangene Woche vorstellte , muss in den kommenden Tagen noch in einer ähnlichen parteiinternen Veranstaltung offiziell gewählt werden. Interessierte Bürger, die sich ebenfalls als Kandidat aufstellen lassen müssen, benötigen 80 Unterstützer-Unterschriften, sofern ihre Parteien nicht im Stadtrat oder Landtag vertreten sind.

Der Bürgermeister und auch der Landrat werden am 7. Juni 2015 gewählt, ein eventuell nötiger zweiter Wahlgang ist auf den 28. Juni terminiert. Ob Michael Czupalla nochmals als Landrat antritt, wolle er nächste Woche bekanntgeben. Bereits jetzt sucht die Stadt Taucha zahlreiche ehrenamtliche Helfer zur Bildung der Wahlvorstände in den 15 allgemeinen Wahlbezirken und den zwei Briefwahlbezirken. Wahlhelfer müssten laut Mitteilung ihren Hauptwohnsitz in Taucha und ein Mindestalter von 18 Jahren haben. Bewerber und Vertrauenspersonen für Wahlvorschläge dürfen keinem Wahlorgan angehören, das für dieselbe Wahl tätig wird. Für die Tätigkeit am Wahlsonntag gebe es eine Aufwandsentschädigung. Bei Interesse bittet die Stadtverwaltung um eine entsprechende Meldung bei Marcus Bayer. Telefon: 034298 70305, E-Mail: marcus.bayer@taucha.de. Ausgefüllt werden sollte diese Bereitschaftserklärung (PDF-Download).


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.
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