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Finanzgeschäfte: Tauchas Kämmerer wollte offenbar Rekord-Zins erzielen | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 11.08.2016 15:04

Finanzgeschäfte: Tauchas Kämmerer wollte offenbar Rekord-Zins erzielen

Im Skandal um riskante Finanzgeschäfte im Aufgabenbereich des Kämmerers der Tauchaer Stadtverwaltung gibt es neue Erkenntnisse. Wie aus Stadtratskreisen bekannt wurde, haben Thomas Sauer und seine Stellvertreterin Petra Kostka offenbar einen nachrangigen Schuldschein für ein Anlagegeschäft über 2 Millionen Euro bei der Maple Bank erworben. An den Vorbesitzer sind zudem 85.000 Euro als Stückzinsen geflossen.

Im Skandal um riskante Finanzgeschäfte im Aufgabenbereich des Kämmerers der Tauchaer Stadtverwaltung gibt es neue Erkenntnisse. Wie aus Stadtratskreisen bekannt wurde, haben Thomas Sauer und seine Stellvertreterin Petra Kostka offenbar einen nachrangigen Schuldschein für ein Anlagegeschäft über 2 Millionen Euro bei der Maple Bank erworben. An den Vorbesitzer sind zudem 85.000 Euro als Stückzinsen geflossen.

Konkret bedeutet dies: Die Stadt Taucha hat bei dem Kreditinstitut eine Drittschuld abgekauft. Eigentlich nichts ungewöhnliches, solche Geschäfte finden ständig statt. Der große Haken an der Sache aber ist die Nachrangigkeit. Diese sagt aus, dass Taucha im Gegensatz zu anderen Anlegern bei einer Insolvenz der Maple Bank keinen Ausgleich aus dem Bankensicherungsfonds erhält. Wie berichtet ist die Bank tatsächlich in die Insolvenz geschlittert. Das Geld ist daher verloren.

Stutzig werden hätte Thomas Sauer zudem bei dem versprochenen Zinssatz werden müssen: Stattliche 5,9 Prozent Zinsen waren vereinbart - und das in einer Periode, in der Banken derzeit 0,1 bis 0,5 Prozent geben. Die Zinsen wären der Lohn für die risikoreiche Anlage gewesen - möglicherweise wollte Sauer hier mit einem guten Ergebnis glänzen. Offenbar kamen weder ihm, noch Petra Kostka als Unterzeichnerin des Geschäfts vor Vertragsabschluss irgendwelche Zweifel.

Derzeit begutachten Wirtschaftsprüfer im Rathaus die Sachlage, parallel sollen Strafanzeigen gegen beide Mitarbeiter ergehen. Die weiteren Ermittlungen werden zeigen, ob der Kämmerer und seine Stellvertreterin überhaupt solche Geschäfte haben abschließen dürfen.


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An die heute stattfindende Stadtratssitzung schließt sich ein nichtöffentlicher Teil an, in dem sich die Stadträte ohne Publikum über das weitere Vorgehen beraten. Aufkeimende Gerüchte, der Stadtrat wolle dort einen Aufhebungsvertrag und eine Abfindung für Sauer und Kostka beschließen, sollen aber jeder Grundlage entbehren, war aus dem Rathaus zu erfahren.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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