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Tauchaer Stadtrat will Holger Schirmbeck zum Ehrenbürger ernennen | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 16.06.2016 09:10

Tauchaer Stadtrat will Holger Schirmbeck zum Ehrenbürger ernennen

Am morgigen Freitag erlebt Taucha eine etwas andere Stadtratssitzung. Nicht nur der Tag und Ort sind ungewöhnlich, sondern vielmehr auch die Tatsache, dass nur ein Punkt auf der Tagesordnung steht: Die Ernennung von Holger Schirmbeck zum Ehrenbürger der Parthestadt.

Am morgigen Freitag erlebt Taucha eine etwas andere Stadtratssitzung. Nicht nur der Tag und Ort sind ungewöhnlich, sondern vielmehr auch die Tatsache, dass nur ein Punkt auf der Tagesordnung steht: Die Ernennung von Holger Schirmbeck zum Ehrenbürger der Parthestadt.

Seit knapp einem Jahr ist Holger Schirmbeck nicht mehr Bürgermeister von Taucha. Am 24. Juli 2015 verabschiedete er sich nach 25 Jahren und zwei Monaten aus seinem Amt. Mit 34 Jahren trat Schirmbeck 1990 dieses Amt an und gestaltete in dieser Zeit seine Stadt, gemeinsam mit den Stadträten und der Verwaltung. Eben jene Stadträte waren es nun, die den 60-jährigen für die höchste Ehrung, das Ehrenbürgerrecht, vorschlugen. Die Ernennung am morgigen Freitag dürfte also nur eine Formalie sein. Um 17 Uhr findet die ungewöhnliche Stadtratssitzung in der Grundschule Am Park statt.

holger-schirmbeck-taucha-ehrenbuerger (Foto: taucha-kompakt.de)
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Mit dem Ehrenbürgerrecht sind keine besonderen Rechte und Pflichten verbunden. Laut Ehrensatzung der Stadt Taucha ist sie aber Ausdruck der Würdigung von Persönlichkeiten, die außergewöhnliche und bleibende Verdienste um die Stadt Taucha erworben haben. In der Satzung ist auch vermerkt, wie die Verleihung stattzufinden hat: Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung soll Bürgermeister Tobias Meier den Ehrenbürgerbrief überreichen. In diesem ist die Art der Verdienste des Ausgezeichneten beschrieben. Der Ehrenbürgerbrief soll mit dem großen Stadtsiegel versehen und vom Bürgermeister unterschrieben werden. Ein Duplikat wird im Ehrenbuch hinterlegt. Zudem erhält der Ehrenbürger ein Ehrengeschenk.

Mit der Ernennung Schirmbecks zum Ehrenbürger wird diese Auszeichnung erstmals seit 127 Jahren wieder einem Tauchaer zuteil. Ja, seit 1889 hat Taucha keinem seiner Bürger mehr die Ehrenbürgerschaft zugesprochen. Am 5. September 1856 wurde Magister Johann August Seyfart (Pastor in Taucha und Portitz) zum Ehrenbürger ernannt. Am 7. Juli 1858 folgte Magister Gurlitt (Diakon in Taucha), am 21. Juni 1889 dann der Lehrer, Stadtrat und Stadtgemeinderat Eduard Wähnert. Natürlich habe Taucha auch weitere Ehrenbürger ernannt. Aufzählen wollte Nico Graubmann vom Sachgebiet Öffentlichkeit sie aber nicht. „Darunter sind wie in vielen anderen Städten auch Menschen, auf die man heute wohl nicht stolz wäre, gerade wenn wir an die NS-Zeit denken“, sagt der Sprecher.


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Mit Holger Schirmbeck bekommt Taucha also nach sehr langer Zeit wieder einen Ehrenbürger aus Taucha. Gegenüber Taucha kompakt brachte er seine tiefe Dankbarkeit für den Vorstoß der Fraktionen zum Ausdruck: „Das ist für mich natürlich eine große Ehre und wirklich große Freude, dass es hier einen gemeinsamen Vorschlag aller Stadtratsfraktionen gegeben hat und dieser offenbar auch auf eine breite Mehrheit stieß“, so Holger Schirmbeck. Zu erwarten war dies nicht, sagte er: „Wenn man 25 Jahre Bürgermeister war und das getan hat, was man als seine Pflicht ansah, rechnet man nicht damit, Ehrenbürger zu werden. Zumal der Bürgermeister allein nichts ist. Alles, was in der Zeit entstanden ist, geschah immer mit dem Stadtrat, der genau so wichtig war“, blickte er zurück. Schirmbeck habe es immer als großes Glück empfunden, diese Aufgabe für Taucha erfüllen zu dürfen. „Das prägte mein Leben und war eine sehr bedeutende Sache, für die ich dankbar bin“, resümiert er.

Beruflich neu durchstarten wolle er nicht: Nach wie vor erfüllt er sein Mandat als Kreisrat. Darüberhinaus gebe es nicht spruchreifes, was seine persönliche, weitere berufliche Laufbahn anginge. „Ich habe mich ja bewusst sehr weit zurückgezogen, den Abstand gesucht und auch gefunden“, erklärt Schirmbeck. Die Entwicklungen Tauchas beobachtet er dennoch weiterhin - vor allem kritisch. In den Fingern würde es ihm da aber nicht kribbeln. „Ich werde nicht zum Telefonhörer greifen und Bürgermeister Tobias Meier fragen, warum diese oder jene Entscheidung gefällt wurde. Meine Amtszeit ist beendet.“


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.