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Bundestagswahl in Taucha: Fragen an Marian Wendt (CDU) | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 04.09.2017 14:25

Bundestagswahl in Taucha: Fragen an Marian Wendt (CDU)

Am 24. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Mit der Erststimme wird der Direktkandidat aus dem Wahlkreis gewählt, mit der Zweitstimme entscheiden Wähler, welche Partei wie viele Sitze im Bundestag bekommt. Taucha kompakt stellt in einer Serie die Direktkandidaten im Wahlkreis 151 (Nordsachsen) und ihre Positionen vor.

Am 24. September wird ein neuer Bundestag gewählt. Jeder Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Mit der Erststimme wird der Direktkandidat aus dem Wahlkreis gewählt, mit der Zweitstimme entscheiden Wähler, welche Partei wie viele Sitze im Bundestag bekommt. Taucha kompakt stellt in einer Serie die Direktkandidaten im Wahlkreis 151 (Nordsachsen) und ihre Positionen vor.

Heute: Marian Wendt, CDU/CSU. Der Diplom-Verwaltungswirt ist 32 Jahre alt, wurde in Torgau geboren und lebt auch dort. Wendt sitzt bereits seit einer Wahlperiode im Bundestag und möchte dort natürlich auch bleiben. Darum tritt er als Direktkandidat erneut für die CDU an.

Bundestagswahl in Taucha: Fragen an Marian Wendt (CDU) (Foto: taucha-kompakt.de)
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Bundestagswahl in Taucha: Fragen an Marian Wendt (CDU) (Foto: taucha-kompakt.de)

Wir sprachen mit ihm über seine vergangenen knapp vier Jahre.

Herr Wendt, ganz allgemein: Was haben Sie im Bundestag bislang erreicht und wie profitiert Nordsachsen von Ihren Entscheidungen oder Ihrem Sitz im Bundestag?

Ich habe es geschafft, im Bereich Denkmalschutz und Denkmalpflege für viele kleine Projekte Geld zu sammeln. Etwa ganz aktuell rund 214.000 Euro aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes für die St.Moritz-Kirche in Taucha.


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Auch in Sachen B87n gibt es Erfolge. Immerhin wurde erreicht, dass der Bund sagt: Jawoll, wir wollen die neue Straße bauen, weil wir sie benötigen. Die Entscheidung bringt uns ein Stück weiter. Mit dem Planungsrecht haben wir nun eine gute Ausgangslage, um dem Verkehrsinfarkt vorzubeugen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme in Nordsachsen?

Vor allem der Breitbandausbau. Der Bund gibt nun insgesamt 67 Millionen Euro für Nordsachen, um den Standard auf 50 MBit/s zu erweitern. Das muss aber weitergehen. Ziel muss es sein, Glasfaser in jeden Haushalt zu bringen. Da ist noch einiges zu tun. Ich begrüße es, dass der Breitbandausbau zentral vom Landratsamt gesteuert wird, damit die Kommunen entlastet werden. Im Dezember werden wir hoffentlich den weiteren Ausbau beschließen und dann geht es Stück für Stück los.

Auch wichtig sind der Straßenausbau sowie die Infrastruktur im Bereich Personennahverkehr auf der Schiene, damit die Menschen an ihren Wohn- und Arbeitsort gelangen können.

Außerdem wollen wir ein Baukindergeld beschließen. Pro Kind soll eine Familie zehn Jahre lang 1200 Euro im Jahr bekommen, wenn sie selbstgenutztes Wohneigentum erwirbt.

Ebenfalls ist die Förderung von Kindern und deren Bildung wichtig. Wir wollen weitere Kita- und Hortplätze schaffen, um Nordsachen als attraktiven Wohnstandort mit kurzen Wegen zu erhalten.

Und was muss speziell in Taucha angepackt werden? Wie wollen Sie sich dafür einsetzen?

Hier sind vor allem die Themen Bahnhof und B87 wichtig und miteinander verknüpft. Wir wollen die Planungswege verkürzen und viel mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Letztlich sind wir uns sicher, dass die Belastung für einige wenige Bürger geringer sein wird als die Entlastung für alle.

Bei der Abstimmung im Bundestag am 30.6. über die gleichgeschlechtliche Ehe haben Sie mit Nein gestimmt. Was waren Ihre Gründe dagegen?

Vor allem persönliche Gründe. Aus meinem Gewissen heraus besteht die Ehe nur aus Mann und Frau. Was nicht bedeutet, dass ich andere Lebensformen diskriminiere. Ich glaube auch, dass wir mehr die Kinder fördern müssen und nicht die Ehen. 70 Prozent der Kinder werden in Nicht-Ehen geboren, insofern sollten die Kinder im zentralen Blickpunkt stehen und nicht die Ehe.

Bei der Abstimmung im Bundestag am 23.6. über die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen haben Sie mit Nein gestimmt. Was waren Ihre Gründe dagegen?

Es muss weiterhin zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Vertragsfreiheit geben. Wenn ich als Unternehmer heute die wirtschaftliche Entwicklung nicht absehen kann, muss ich eine Möglichkeit haben, dies bei Arbeitsverträgen zu berücksichtigen, ohne einen formell begründbaren Grund anzugeben. Gerade in der Anfangszeit eines Unternehmens ist das wichtig, damit der Unternehmer überhaupt Stellen schafft.

Wie stehen Sie zu folgenden Thesen

Rentensystem: Alle sollen einzahlen, auch Selbstständige, Beamte und Politiker

Nein. Beamte und Selbstständige zahlen bereits über das Steuersystem überdurchschnittlich ein. Gegenüber Beamten und Abgeordneten hat der Staat eine grundgesetzlich festgelegte Fürsorgepflicht. Und der Selbstständige soll in seiner Entscheidung frei bleiben.

Um Schulabschlüsse vergleichbar zu machen, soll es in Deutschland einheitliche Prüfungen und Lehrpläne an den Schulen geben.

Ja. Ich bin für abgestimmte zentrale Abiturprüfungen und einheitliche Bildungsstandards. Welchen Weg ein Schüler geht, um das zu erreichen ist erst mal zweitrangig. Aber nach jeder Klasse sollten alle Kinder das Gleiche können.

Die Videoüberwachung muss ausgebaut werden.

Ja. Ich halte das für wichtig, insbesondere auch die intelligente Videoanalyse, um Täter zu identifizieren und Entwicklungen vorherzusehen. Da gibt es wunderbare Mechanismen. Auch die Kennzeichenüberwachung an Grenzen ist wichtig, um den KFZ-Diebstahl zu minimieren.

Wir brauchen eine Impfpflicht für Kinder.

Ja. In unserem Land leben wir alle so eng zusammen, da müssen wir darauf vertrauen können, dass Kinder bestmöglich geschützt sind. Wenn Krankheiten auf dem Vormarsch sind, die eigentlich schon ausgerottet waren, frage ich mich, was da falsch gelaufen ist.

Kitas sollen grundsätzlich kostenfrei sein.

Nein. Ich finde, ein kleiner Beitrag der Eltern ist wichtig, um den Respekt vor der Leistung und die Beziehung zur Kita zu gewährleisten. Das gilt auch für kleinere Beträge im Bereich der Essensversorgung.

Haushaltsüberschüsse sollen überwiegend zum Abbau von Staatsschulden verwendet werden.

Ja. Schulden sollte man in guten Zeiten abbauen. Wir sind weiter für einen Dreiklang: Infrastruktur ausbauen, Steuererleichterungen schaffen und Schulden abbauen.

Deutschland muss die Europäische Union weiter stärken und den Euro als Währung behalten.

Ja. Europa und der Euro sind aus deutscher Sicht ein Erfolgsmodell.

Der kontrollierte Verkauf von Cannabis soll generell erlaubt sein.

Nein. Cannabis ist eine Einstiegsdroge aus meiner Sicht und wir sollten sehr restriktiv bleiben, um gerade Kinder und Jugendliche vor dem Zugang zu Drogen zu schützen.

Der Gottesbezug im Grundgesetz soll bestehen bleiben.

Ja. Unser Land und unsere Kultur fußen auf dem christlichen Verständnis. Der Bezug zum christlichen Gott ist daher wichtig.

Die Vorratsdatenspeicherung soll abgeschafft werden.

Nein. Die brauchen wir, um insbesondere Tätergruppen zu ermitteln und um künftige Anschlagsszenarien ermitteln zu können.

Privatpersonen soll es verboten sein, ihre Daten und ihre Kommunikation so zu verschlüsseln, dass Sicherheitsbehörden hierauf keinen Zugriff haben.

Nein. Jeder soll seine Kommunikation so schützen, wie er es für richtig hält.

Plattformbetreiber (z.B. Facebook) sollen mehr in die Pflicht genommen werden, gegen Hasskommentare aktiv vorzugehen.

Nein. Wir dürfen die Betreiber nicht in die Funktion einer Gerichtsbarkeit setzen. Die Entscheidung, ob das eine Straftat ist oder nicht, muss bei der Justiz bleiben. Es sollte eine zentrale Meldestelle geben. Aber Facebook darf nicht entscheiden, was richtig oder falsch ist.

Plattformbetreiber (z.B. Facebook) sollen mehr in die Pflicht genommen werden, gegen Fake-News aktiv vorzugehen.

Nein. Es sollte keine gesetzliche Pflicht dazu geben. Als Selbstverpflichtung ja. Aber Plattformbetreiber sollten sich nicht zur Zensurbehörde entwickeln.

Wir brauchen ein Ministerium für Digitales.

Nein. Aber wir brauchen eine zentrale Koordinierungsstelle. Digitales ist nichts, was für sich steht, Digitales findet überall statt.

Vielen Dank!


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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