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Positives Fazit nach 9. Ancient Trance Festival | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 15.08.2017 18:11

Positives Fazit nach 9. Ancient Trance Festival

Das Ancient Trance Festival in Taucha scheidet die Geister. Dessen sind sich die Stadtverwaltung und die Veranstalter durchaus bewusst. Und dennoch: Das Festival ist von der Stadt gewollt und wird unterstützt - vielleicht gerade weil es „anders” ist.

Das Ancient Trance Festival in Taucha scheidet die Geister. Dessen sind sich die Stadtverwaltung und die Veranstalter durchaus bewusst. Und dennoch: Das Festival ist von der Stadt gewollt und wird unterstützt - vielleicht gerade weil es „anders” ist.

Wer mit der „Weltmusik” aus Maultrommeln, Didgeridoos und Trommeln nichts anfangen kann und darum kein Ticket für die dreitägige Veranstaltung kaufte, der hörte von den Bands nur das, was der Wind in die Stadt trug. Für das internationale, bewusst angereiste und zuhörende Publikum vor den Bühnen jedoch wurde einiges geboten. 50 Konzerte auf vier Bühnen, unter anderem eine 20-köpfige japanische Band, Künstler aus Australien, Workshops über neuseeländische Tänze, Bands aus Finnland. Ganz klar: Das waren die Superstars der Szene. Und das alles in unserem kleinen Taucha. Auch wenn viele kein Verständnis für das Dargebotene haben - man muss dem Veranstalter, dem Maultrommel e.V. aus Taucha, wirklich Respekt zollen für das, was beim Ancient Trance jährlich aufgeboten wird.

Positives Fazit nach 9. Ancient Trance Festival (Foto: taucha-kompakt.de)
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Positives Fazit nach 9. Ancient Trance Festival (Foto: taucha-kompakt.de)

Ja, ein Verein organisiert das Ganze. Keine große Konzertagentur, die sich die Taschen vollmacht, sondern Ehrenamtler, die mit Herzblut dabei sind.”Wir sind 70 Organisatoren, von denen die meisten drei Wochen Urlaub nehmen, um dieses Festival aufzubauen, durchzuführen und abzubauen”, sagt Andreas Kosmowicz, einer der Veranstalter. Zu diesen 70 Leuten kommen weitere 450 Helfer. Von der Ticketverwaltung bis zum Aufbau der Bühne, der Betreuung der Künstler und alle weitere Dinge übernimmt der Verein. „Wir gehen da, trotz dass es bereits das neunte Festival war, wahrscheinlich immer noch laienhaft ran. Aber wir wollen dennoch professionell agieren”, sagt Andreas.

Und ja, es gibt auch Kritik, vor allem aus Taucha. Vor allem wegen der Lautstärke. „Wir sind nun mal ein Musikfestival, das geht nicht ohne Lärm”, sagt der Veranstalter. Jürgen Ullrich, Vorsitzender des Schlossvereins Taucha, der als Standort für eine Bühne ebenfalls in das Festival involviert ist, sieht das ein bisschen differenzierter. „Es muss zwingend an der Einhaltung der abgesprochenen Veranstaltungsenden gearbeitet werden. Es geht nicht, dass zwei bis drei Stunden überzogen wird. Das regt die Anwohner zurecht auf und auch andere Veranstalter müssen sich dran halten”, sagt Ullrich, der in der Auswertung dazu „sehr deutliche Worte finden” wird, wie er ankündigt.


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Weiterer Kritikpunkt bei vielen Tauchaern ist die Übernahme des Parks durch die Festivalteilnehmer und -gäste. „Es gibt Verschwörungstheorien, dass wir den Park dreckig machen würden. Dem ist nicht so, im Gegenteil: Wir sind bis Donnerstag dieser Woche noch beschäftigt, nicht nur abzubauen, sondern peinlichst aufzuräumen, bis der letzte Zigarettenstummel weg ist”, so Andreas Kosmowicz. Und auch die Schäden an der Wiese, die durch Starkregen und die tanzenden Besucher gelitten hat, sollen behoben werden.

Zum oft zitierten Drogenkonsum am Rande des Festivals könne er nichts sagen: „Ich weiß nicht, was die Leute in ihren privaten Ecken machen. Aber was ich betonen will ist, dass wir viele Familien mit Kindern dabei haben. Ich persönlich als Vater zweier kleiner Kinder würde keine Kinder dort hin bringen, wo Drogen konsumiert werden. Und ich glaube, das sieht die Mehrheit der Besucher ebenso.”

Aus Veranstaltersicht war das Ancient Trance in diesem Jahr wieder ein sehr harmonisches Festival mit durchweg sehr guter Stimmung auf dem Platz. „Gäste, Händler und Künstler waren begeistert”, bringt es Kosmowicz auf den Punkt.

Auch Jürgen Ullrich ist begeistert: „Es ist eine multikulturelle Erfahrung für Taucha, die Weltoffenheit und Toleranz dokumentiert. Mir gefällt beim Festival die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Teilnehmer. Da fällt kein böses Wort, es gibt keine Rangeleien oder gar Schlägereien”, fasst er zusammen.

Und auch die Stadtverwaltung ist zufrieden. „Es gab keine Zwischenfälle, wofür wohl auch die Straßensperrungen gesorgt haben. Anders lässt es sich auch nicht machen, wenn ständig über 1000 Menschen zwischen den Veranstaltungsorten Schloss und Park wechseln. Das muss einfach jedem klar sein”, so Ordnungsamtsleiter Jens Rühling.

Im Jahr 2018 pausiert das Ancient Trance. „Wir gönnen uns eine Pause, zur Reflektierung, für konzeptionelle Überlegungen”, sagt Veranstalter Andreas. Konkrete Überlegungen gebe es bereits dahingehend, wie die Tauchaer aktiver eingebunden werden könnten. Viele schreckt der Tages-Eintrittspreis von 35 Euro (für Tauchaer 25 Euro) ab. Einfach mal „gucken” und die Atmosphäre aufschnappen oder vielleicht an einem der Stände etwas kaufen und essen geht nicht, ohne ein Ticket zu besitzen. „Vielleicht gibt es da ja Möglichkeiten, das überlegen wir uns”, lässt er wissen.

Wachsen kann das Ancient Trance 2019 kaum noch. „Mehr Camping-, Zelt- und Parkmöglichkeiten haben wir nicht, die Grenzen sind erreicht, sicher auch was die Besucherzahlen angeht”, vermutet Jürgen Ullrich. Aber wachsen will das Festival auch nicht. „Wir glauben, der Rahmen ist gut gesetzt, wir haben keine Wachstumsambitionen und wollen auch nicht in eine andere Stadt wechseln”, so Andreas Kosmowicz.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.
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