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Vermisste Tauchaerin: Polizei bittet um direkte Hinweise | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 28.04.2017 11:57

Vermisste Tauchaerin: Polizei bittet um direkte Hinweise

Tag 5 im Fall Jeannette S. aus Taucha . Die 55-Jährige Lehrerin verschwand am Montagmittag aus der Klinik in Altscherbitz, wo sie sich seit sechs Wochen aufgrund von Depressionen freiwillig aufhielt. Seitdem ist sie verschwunden. Umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei, der Angehörigen und auch der Öffentlichkeit blieben bislang erfolglos.

Tag 5 im Fall Jeannette S. aus Taucha . Die 55-Jährige Lehrerin verschwand am Montagmittag aus der Klinik in Altscherbitz, wo sie sich seit sechs Wochen aufgrund von Depressionen freiwillig aufhielt. Seitdem ist sie verschwunden. Umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei, der Angehörigen und auch der Öffentlichkeit blieben bislang erfolglos.

Sicher ist jedoch: Jeannette S. bewegt sich, offenbar auf der Suche nach Zweitmeinungen von weiteren Ärzten. Nachdem am Mittwoch bekannt wurde, dass sie offenbar in einer Arztpraxis in Leipzig-Mockau vorsprach, dort aber wegen fehlender Versicherungskarte abgewiesen wurde, kam gestern ein Mantrailer zum Einsatz. Solche speziell ausgebildeten Personenspürhunde sind in der Lage, unterschiedliche menschliche Gerüche voneinander getrennt zu betrachten und nur einem bestimmten Geruch nachzugehen. „Klar ist seit gestern gegen 15.45 Uhr, dass die vermisste Person wohl wirklich dort war. Der Hund hat die Fährte am Schildberger Weg aufgenommen und bis zum Mockau-Center verfolgt. Hier verliert sich die Spur, es ist also nicht klar, ob sie mit dem öffentlichen Personennahverkehr gefahren ist, oder vielleicht in einen Kleingartenverein gelaufen ist”, sagt Katharina Geyer von der Pressestelle der Polizeidirektion Leipzig.

Vermisste Tauchaerin: Polizei bittet um direkte Hinweise (Foto: taucha-kompakt.de)
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Vermisste Tauchaerin: Polizei bittet um direkte Hinweise (Foto: taucha-kompakt.de)

Aufenthaltsort unbekannt

Eine Ausweitung der Suche, etwa mit einer Hunderettungsstaffel, sei dennoch keine Option, so Geyer: „Es gibt leider keinen Anhaltspunkt auf einen Aufenthaltsort. Der Einsatz einer solchen Hundestaffel kommt nur bei konkreten Indizien und Hinweisen in Frage. Wozu sollen wir die Hunde dort suchen lassen, ohne zu wissen, dass es sich auch lohnt.” Insofern sei auch der Wunsch der Angehörigen, im Auwald nach der Vermissten zu suchen, abgelehnt worden.

Dieser nicht eingrenzbare Bereich sei das Hauptproblem bei der Suche. Direkt nach dem Verschwinden aus der Klinik seien zwar umfangreiche Suchmaßnahmen im Umfeld angelaufen, etwa mit einem Mantrailer, einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera, Funkfahndung durch Polizeistreifen, Weiterleitung der Daten an Taxifahrer und Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Da aber klar ist, dass Jeannette S. mobil ist, könnten gezielte Suchaktionen nicht auf einen Radius von wenigen hundert Metern beschränkt werden. Insofern würde aktuell auch ein Sichten von sichergestellten Überwachungsbändern aus Fahrzeugen der LVB nicht helfen.


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Üblicherweise gehen Vermisstenfälle nach einer Woche in der Zuständigkeit vom Kommissariat an die Kriminalpolizei über. Eventuell geschehe dies in diesem Fall bereits heute. Außerdem solle heute noch geklärt werden, mit welchen Maßnahmen die Suche fortgesetzt wird. Eventuell könne nochmals ein Hubschrauber zum Einsatz kommen, der die Gegend um Mockau bis Taucha absuche.

Allerdings, so gibt Katharina Geyer zu bedenken, sei bei aller Sorge der Angehörigen zu bedenken, dass es sich „hier um einen erwachsenen Menschen handelt. Sie allein kann für sich entscheiden, wo sie sein will und was sie macht. Es ist immer noch ihre Entscheidung”, so die Sprecherin. Zwar könne eine Selbstgefährdung nicht ausgeschlossen werden, dennoch zähle das Recht auf Selbstbestimmung. Schließlich sei sie nicht eingesperrt gewesen, sondern habe sich freiwillig in der Klinik aufgehalten.

Sichtungen direkt der Polizei melden

Eindringlich warnt Katharina Geyer davor, Sichtungen der vermissten Frau aus Taucha nur als Kommentar bei Facebook zu veröffentlichen. „Die Fahndungsaufrufe durch die Angehörigen sollten ein wenig eingedämmt werden. So sehr wir die Angehörigen verstehen können, aber das belastet sehr. Wir können unmöglich all die vielen Kommentare lesen. Wer die vermisste Person gesehen hat oder Hinweise geben kann, sollte sich darum immer direkt bei der Polizei melden. Greifen Sie zum Hörer, das geht schnell und kostet nichts”, sagt sie.

Benjamin S., der Sohn der vermissten Lehrerin, hat indes eine Botschaft an seine Mutter: „Wenn Du das liest: Bitte melde Dich bei uns, damit wir wissen, dass es Dir gut geht. Du bekommst die Zeit, die Du brauchst und Du musst auch nicht in die Klinik zurück. Wir vermissen Dich und brauchen Dich.”


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.
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