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Gespaltene Meinungen über verteilte Knöllchen am ersten Schultag in Taucha | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 13.08.2018 17:17

Gespaltene Meinungen über verteilte Knöllchen am ersten Schultag in Taucha

Heute früh nach um 7. Der erste Schultag nach den Ferien. Für 145 Kinder der erste Schultag überhaupt. Entsprechend groß war der Andrang an den beiden Grundschulen, der Oberschule und am Gymnasium in Taucha. So groß, dass sich die Polizeibehörde in Taucha berufen sah, zu handeln. Über die Art und Weise hat sich in der Stadt und bei Facebook eine größere Diskussion entfacht.

Heute früh nach um 7. Der erste Schultag nach den Ferien. Für 145 Kinder der erste Schultag überhaupt. Entsprechend groß war der Andrang an den beiden Grundschulen, der Oberschule und am Gymnasium in Taucha. So groß, dass sich die Polizeibehörde in Taucha berufen sah, zu handeln. Über die Art und Weise hat sich in der Stadt und bei Facebook eine größere Diskussion entfacht.

„Was ich heute früh dort erlebt habe, war der absolute Hammer.” „Was heute dort passiert ist, ist nicht mehr tragbar.”

Ein Junge auf dem Weg in die Schule (Symbolbild). (Foto: taucha-kompakt.de)
Ein Junge auf dem Weg in die Schule (Symbolbild). (Foto: taucha-kompakt.de)
Ein Junge auf dem Weg in die Schule (Symbolbild). (Foto: taucha-kompakt.de)
Ein Junge auf dem Weg in die Schule (Symbolbild). (Foto: taucha-kompakt.de)
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Ein Junge auf dem Weg in die Schule (Symbolbild). (Foto: taucha-kompakt.de)

Zwei Sätze, die sich ähnlich sind. Ein mal von einem Vater, der heute früh seine Tochter zur Grundschule Am Park gefahren hat. Und ein mal von Jens Rühling, Leiter des Sachgebiets Ordnung im Tauchaer Rathaus. Aus beiden spricht das Entsetzen über das Erlebte - jeweils aus anderen Blickwinkeln.

„Wir waren heute an beiden Grundschulen vor Ort, um für die nötige Sicherheit zu sorgen”, sagt Jens Rühling. Weil die Eltern teils auf Gehwegen geparkt oder Feuerwehrzufahrten versperrt hätten, hätten die Mitarbeiter diverse „Knöllchen” verteilt. In Summe 35 Verwarnungsgelder ergingen so an beiden Schulen an die Fahrzeughalter. „Das waren alles Autos, die geparkt waren, wo also weit und breit kein Halter zu sehen war. Offenbar haben die Eltern ihre Kinder in die Schule begleitet, wogegen ja auch nichts einzuwenden ist. Nur muss man dann eben auf einem ordnungsgemäßen Parkplatz parken”, sagt Rühling.


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Doch offenbar kam es selbst bei Nutzung des regulären Parkplatzes vor der Grundschule Am Park zu Unregelmäßigkeiten - auf Seiten der Ordnungshüter, wie der eingangs erwähnte Vater einer Viertklässlerin schildert. „Ich habe dort ganz normal geparkt, kam raus und hatte ein Knöllchen dran. Der Ordnungshüter hat dort regelrecht gewartet, dass er mir den Zettel dranstecken kann, obwohl er gar nicht im Recht war”, so der Tauchaer, der nicht namentlich genannt werden will. Gegen das Verwarnungsgeld wolle er nun vorgehen, notfalls den Mitarbeiter des Rathauses anzeigen. Und auch bei Facebook in der Gruppe „hallo Taucha” ist zu lesen, dass wahllos Knöllchen verteilt worden wären. Der Großteil der Kommentarschreiber ist aber auf der Seite der Stadt - Verkehrsregeln seien dafür da, dass man sie einhalte.

Für Jens Rühling ist das Problem vor allem, dass „heute offenbar jedes Kind in die Schule gefahren werden muss. Generell auch möglich, nur muss man das Kind dann eben schnell aus dem Auto lassen und weiterfahren”, sagt er. „Keine Ahnung von der Realität”, argumentiert dagegen der Tauchaer Vater. Gerade am ersten Schultag hätten die Kinder so viele Taschen in die Schule zu bringen, dass ein Elternteil mitgehen müsse. Und so viele Parkplätze gebe es schlicht nicht im Umkreis der Schulen. Ein selbstverschuldetes Problem der Stadt sei dies. „Lieber verkauft man Grundstücke über die städtische Gesellschaft an Häuslebauer und verringert so die Parkflächen. Dagegen sagt Rühling, dass der Parkplatz an der Festwiese bei Weitem nicht ausgelastet gewesen wäre. Für Eltern, deren Kinder in die Grundschule am Park gebracht haben, wäre es ein leichtes gewesen, diesen zu nutzen, sagt er.

Etwas schwieriger ist die Situation an der Regenbogenschule. Hier gibt es keinen größeren Parkplatz, viele Parkflächen sind zudem Privatparkplätze der Anwohner. „Dort haben wir den Autofahrern versucht klar zu machen, dass man nicht länger auf dem Gehweg stehen kann, weil es eben Gehwege und teils Rettungswege sind”, so Rühling, der generell um Verständnis für die Maßnahme bittet. „Dass nun jeder denkt, damit würde Stadt Kasse machen, ist uns klar. Dem ist aber nicht so. Wir kommen hier vor allem den Bitten und Beschwerden der Schulleitungen und der Elternräte nach. Diese haben uns gebeten, stärker präsent zu sein, damit jedes Kind sicher ins Schulhaus gelangt.”

In den nächsten 14 Tagen gehen die Kontrollen an den Schulen weiter, kündigt Jens Rühling an. Und er hofft, dass er seine Mitarbeiter nicht mehr solchen Beschimpfungen aussetzen muss wie heute: „Was da teilweise an Beleidigungen fiel, ist nicht mehr tragbar. Jeder sieht die Angelegenheit nur aus seiner Sicht, was menschlich und verständlich ist. Aber wenn das erste Kind vor der Schule angefahren wird, ist das Geschrei nach der Stadt und mehr Sicherheit auch groß.”

Für Eltern, deren Kinder in die Regenbogenschule gehen, ändert sich etwa ab September ohnehin einiges: Wenn die Baumaßnahmen für den Anbau beginnen, kann voraussichtlich nicht mehr durch die Rudolf-Breitscheid-Straße gefahren werden. „Eine Möglichkeit wäre dann, die Kinder in der Klebendorfer Straße zu verabschieden und den Rest laufen zu lassen. Das entspannt die Situation, auch jetzt schon”, so Rühling.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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