Was wird im Rathaus gearbeitet? Ist der Bürgermeister nett? Und wie sieht sein Schreibtisch aus? Diese und weitere Fragen hatten heute 17 Kinder der Kita “Dewitzer Spatzennest” im Gepäck, als sie Bürgermeister Tobias Meier im Tauchaer Rathaus aufsuchten.
Im Rahmen eines mehrwöchigen Projektes erfährt die Hasengruppe des Spatzennestes, was es heißt, zu arbeiten und welche vielen verschiedenen Formen von Arbeit es gibt. “Viele Kinder haben in den letzten Wochen Fotos vom Arbeitsplatz ihrer Eltern mitgebracht und wir haben darüber gesprochen”, sagte Erzieherin Annika Meyer. Und Kollegin Manja Neumann ergänzte lachend: “Erzieherin ist für die Kinder übrigens kein Beruf. Das ist Spaß, sagen sie immer. Sie glauben, wenn sie nach Hause gehen, müssen wir noch zur richtigen Arbeit.” Verkäuferin ist aber laut der Vorschüler ein richtiger Beruf, darum besuchten sie kürzlich auch ein Geschäft. Heute war das Rathaus dran.
“Normalerweise beginnen wir solche Touren im Ratssaal. Irgendwann frage ich die Kinder, was sie wohl glauben, wie mein Bürostuhl aussieht. Da muss ich immer schmunzeln, weil dann ganz oft die Antwort ‘Thron’ fällt”, erzählte Tobias Meier, als die Kinder in sein Büro stürmen. Enttäuscht, dass an seinem Tisch kein Thron steht, war heute niemand. Dafür wollten sie wissen, was denn auf seinem Schreibtisch so liegt. “Oh, eine Menge. Beispielsweise meine Post, viele Anträge und Vorlagen für die Ausschüsse oder andere Dinge, die meine Unterschrift benötigen”, erklärte Meier seine zahlreichen Aktenberge. Geduldig erklärte das Stadtoberhaupt, was die Ausschüsse beraten, was der Stadtrat ist und was sich hinter den Türen in seinem Büro verbirgt.

Beispielsweise das Büro von Joshua Deussing, Azubi zum Verwaltungsfachangestellten. Auch ihn löcherten die Kinder mit Fragen. Ebenso durfte Kathrin Gottschalk aus dem Fachbereich Bauwesen, zuständig für Parkanlagen und Spielplätze, ihre Arbeit erklären.
Ganz besonders beeindruckend war für die Kinder der Ratssaal. “So ein großer Tisch, so viele Stühle”, staunten sie und versuchten sich gleich an einer Abstimmung. “Wer ist dafür, dass jeden Tag Fasching im Kindergarten ist?”, fragte Tobias Meier und erntete überraschte Blicke der Pädagoginnen. Natürlich gewann klar das Lager der Faschings-Fans. Glücklicherweise gab es keine Beschlussvorlage und es wurde auch nicht festgestellt, ob das Gremium überhaupt beschlussfähig ist. “Glück gehabt”, lachte Annika Meyer, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin für die Einblicke ins Rathaus bedankte. Auch die Kinder fanden den Vormittag “richtig toll”. Besonders hatte sich ein Mädchen in den Stuhl des Bürgermeisters im Ratssaal verguckt. Sollte Taucha also später eine Bürgermeisterin bekommen? Es bleibt spannend!
