Seit Sonnabend vergangener Woche ist der Bahnübergang Gerichtsweg gesperrt. Ein weiteres Kapitel im von Bauarbeiten und Stau geplagten Taucha. Aber: Es neigt sich dem Ende. Denn trotz brütender Hitze sind die Arbeiten im Plan.
Wer angesichts von Temperaturen über 30 Grad Celsius im Büro über Hitze klagt, möchte sicher nicht mit Bauarbeitern tauschen. Von früh bis spät stehen sie in Taucha am Bahnübergang Gerichtsweg in der Sonne und schuften im Akkord. “Wir stellen den Lückenschluss für das Gleis 1 her. Ab Montag 4 Uhr sollen die ersten Züge wieder darauf fahren”, informiert Thomas Schwarz, Projektleiter bei der Deutschen Bahn über die Notwendigkeit der Vollsperrung, die den gesamten Zugverkehr durch Taucha betrifft.
Konkret wurde in den vergangenen Tagen das alte Gleis entfernt und ein neues Gleis gelegt, in Summe etwa 150 Meter plus zwei Weichen. “Der Großteil vom Bahnübergang bis zur Graßdorfer Straße lag ja bereits”, so Schwarz. Außerdem musste die Entwässerung erneuert und der Unterbau für das Gleis hergestellt werden.
Eine Herausforderung für die beteiligten Firmen war die Oberleitung. Wie berichtet, wurden den Bauleuten 3,5 Tonnen Oberleitungsmaterial aus Kupfer buchstäblich unter dem Hintern gestohlen. Dabei entstand laut Schwarz ein Schaden im sechsstelligen Bereich. Damit dies nicht wieder passiert, wurde die Ersatzlieferung mit einer speziellen Sicherungstechnik versehen, erklärt der Projektleiter, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen. Montiert wurde die Oberleitung jetzt an neue Masten, die direkt am Gleis stehen.
Generell sind die Arbeiten im Plan – trotz der Hitze. “Das ist wirklich ein Problem gewesen, vor allem auch wegen nötiger Schweißarbeiten, die nur spät Abends und Nachts oder in den frühen Morgenstunden erledigt werden konnten”, sagt Thomas Schwarz. Man sei hier an die Grenzen gegangen, was Mensch und Material leisten könnten. “Dem Einsatz der Arbeiter ist wirklich Respekt zu zollen”, meint er.
Gerade fertig gestellt wurde heute Nachmittag die Straße über den Bahnübergang – Fußgänger und Radfahrer können sie schon nutzen. Die nächsten Tage werden noch Restarbeiten erledigt und Abnahmen erfolgen. Am Montagmorgen fahren ab 0 Uhr Züge zur Probe über das Gleis, die offizielle Freigabe erfolgt dann um 4 Uhr morgens. Dann ist auch der Bahnübergang wieder geöffnet. Noch eine weitere Sperrung wird vor dem endgültigen kompletten Wegfall des Übergangs nötig sein. Wann genau dies sein wird, stehe laut Schwarz noch nicht fest.
Ab Montag gilt dann, wie berichtet: Der Zugang zu den Gleisen am Tauchaer Bahnhof ist nur noch aus Richtung Busbahnhof/Weststraße möglich. Die Hinweisschilder dafür stehen bereits am Bahnhof. Der jetzige Zugang aus der Bahnhofstraße ist dann geschlossen.
Da Frage ich mich warum wird der Bahnübergang erst neu gemacht wenn er gesperrt wird?
Weil das so mit der Stadt vereinbart wurde: Bis zur Fertigstellung des Trogbauwerkes (Tunnels) in der Portitzer Straße (Ende März 2019) bleibt der Bahnübergang Gerichtsweg auf. Danach ist er endgültig geschlossen.