Wie geplant wurde heute kurz nach 13 Uhr die Durchfahrt durch den Trogbau in der Portitzer Straße freigegeben. Nach 797 Tagen endet damit die großräumige Umleitung durch Taucha. In einer kurzen Ansprache gaben Bürgermeister Tobias Meier und Thomas Schwarz, Projektleiter der DB Netz, einen kurzen Abriss über die Baumaßnahme und sagten auch, was nun folgt.
Wie geplant wurde heute kurz nach 13 Uhr die Durchfahrt durch den Trogbau in der Portitzer Straße freigegeben. Nach 797 Tagen endet damit die großräumige Umleitung durch Taucha. In einer kurzen Ansprache gaben Bürgermeister Tobias Meier und Thomas Schwarz, Projektleiter der DB Netz, einen kurzen Abriss über die Baumaßnahme und sagten auch, was nun folgt.
Der Andrang war recht groß. Viele Tauchaer wollten dabei sein, wenn der Trogbau eröffnet wird. Eine Autofahrerin deutete die nur noch halbseitig aufgestellten Sperrbaken offenbar falsch - und fuhr als erste noch vor der offiziellen Freigabe über die neue Straße. Am roten Band, das später durchschnitten werden sollte, wurde sie gestoppt und gebeten, wieder umzudrehen.
Seit 2010 sitzt die Deutsche Bahn gemeinsam mit der Stadt Taucha an den Grundlagen für die Eisenbahnunterführung. 2013 und 2014 wurden diese Planungen präzisiert. Am 1.6.2017 wurde Planungsrecht erteilt. Am Trogbau an sich wurde 26 Monate gebaut. Diese Zahlen verkündete Projektleiter Thomas Schwarz und führte auch an, dass 14.000 Kubikmeter Beton und 2000 Tonnen Stahl verbaut worden seien.
Bürgermeister Tobias Meier dankte allen Tauchaern und denen, die täglich durch die Stadt fahren für ihre Geduld. Auch dem Bauamt der Stadt Taucha, das in die Maßnahme der Deutschen Bahn komplett involviert war und dem Freistaat Sachsen, der Fördermittel bereit stellte, galt sein Dank. Allein die Trogbaumaßnahme habe 14,1 Millionen Euro gekostet. Die Stadt Taucha war hier mit einem Drittel in den Kosten beteiligt, welche aber zu 100 Prozent von der Landesregierung gefördert wurden.
Künftig werde der Trogbau vom Bauhof der Stadt Taucha betreut, also im Winter beispielsweise Fuß- und Radweg sowie die Straße vom Eis befreit und gestreut oder die Wassereinläufe gewartet. Apropos Wasser: Bedenken habe es laut Meier von einigen Bürgern bezüglich der Entwässerung gegeben. Nicht selten sieht man ja in Leipzig nach Starkregen die Unterführungen voller Wasser stehen. Bei diesem Bauwerk könne das nicht passieren. Drei Pumpen mit einer Leistung von 60 Litern pro Sekunde seien hier im Einsatz. Zwei Pumpen würden im Extremfall gleichzeitig arbeiten, die dritte dient als Backup, falls eine Pumpe ausfällt. Das Oberflächenwasser wird in ein so genanntes Drosselbauwerk eingeleitet, welches das Wasser dann Stück für Stück in die Leitungen der Wasserwerke einführe.
Mit der Eröffnung des Trogbauwerkes und der Freigabe der Portitzer Straße für den Verkehr sei nun ein Großteil der Maßnahme inklusive des Umbaus des Bahnhofes abgeschlossen. Am 17. und 18. Dezember werden nachts die beiden Stellwerke in der Bahnhofstraße und am Gerichtsweg abgerissen. In der An der Bahnhofstraße entstehen danach Parkplätze sowie eine Grünfläche. Am Gerichtsweg werde ein Wendehammer gebaut. Außerdem müsse der zweite Fuß- und Radweg am Trogbau fertig gestellt werden. Insgesamt dauern die Arbeiten noch bis Sommer 2020.
Eine Besonderheit gibt es, wenn man die Portitzer Straße aus Richtung Kreuzung befährt: Man darf am Kaufland nicht mehr links in die Schillerstraße abbiegen. Das habe laut Stadtverwaltung damit zu tun, dass die Anlieger, deren Grundstücke nun direkt am Trogbauwerk liegen, noch eine gesonderte Zufahrt bekommen. Die kleine Straße wird als Spielstraße ausgewiesen. Von dieser Straße dürfen die Anlieger dann nur links in die Schillerstraße fahren. Aus Sicherheitsgründen sei hier keine andere Verkehrsführung möglich gewesen, heißt es.
Aus Richtung Kreuzung darf man nach Durchfahren des Trogs nicht mehr links in die Schillerstraße abbiegen.
Grund ist diese kleine Anwohnerzufahrt. Kreuzender Verkehr wäre zu gefährlich, heißt es seitens der Stadtverwaltung.
Neuigkeiten hatte Tobias Meier in Bezug auf die Behelfsampel an der Graßdorfer Straße. Wie berichtet sei geprüft worden, ob diese nur noch als Fußgängerampel geschaltet werden könne. Dies sei aber vom zuständigen Unternehmen als zu aufwändig erachtet worden. Stattdessen werde die Ampel ab Montag 14 Uhr so geschaltet, dass sie Montags bis Freitags von 6 bis 9 Uhr und von 13 bis 17 Uhr in Betrieb ist. In den übrigen Zeiten, also auch am Wochenende, blinkt sie gelb und ist dann also nicht zu benutzen.
Nach und nach werden alle Umleitungs- und Verbotsschilder auf der Umleitungsstrecke entfernt. Wie berichtet ist ab sofort die Matthias-Erzberger-Straße wieder beidseitig befahrbar bei gleichzeitigem absolutem Halteverbot . Gegen diese Entscheidung des Stadtrates gingen die Anwohner mit diversen Eingaben vor. Nun wurde dem Bürgermeister auch eine Unterschriftensammlung übergeben. 333 Unterschriften enthalte diese, teilte Tobias Meier heute mit. Nicht nur Anwohner der Matthias-Erzberger- und umliegender Straßen haben hier unterschrieben, sondern auch Bürger aus Leipzig oder anderen Städten bis hin zu weiter entfernten Bundesländern. „Ja natürlich, denn das sind alles Familienmitglieder der unmittelbar betroffenen Anwohner, die sich sehr um die Sicherheit sorgen”, erklärt Jens Pabst, der als Sprecher der Anwohner fungiert. Zur heutigen Trogbau-Eröffnung hatten zahlreiche Anwohner als stillen Protest gegen die Entscheidung des Stadtrates Roller, Dreiräder und Kinderfahrräder an die Straße gestellt. Auch selbst gemalte 30er Schilder und ein Schild mit der Aufschrift „Hier spielen wir” sind dabei.
So geht es nun weiter Alle Artikel zum Trogbauwerk und dem Umbau des Bahnhofs Taucha finden Sie hier. Taucha kompakt berichtete live von der Trogbaueröffnung auf Facebook: