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Klebendorfer bleibt zu - Stadtrat gegen Durchführung des Feldversuchs | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 19.12.2019 20:18

Klebendorfer bleibt zu - Stadtrat gegen Durchführung des Feldversuchs

Damit hat wohl niemand gerechnet: Der Stadtrat hat heute beschlossen, dass der Feldversuch in der Klebendorfer Straße nicht durchgeführt werden soll.

Damit hat wohl niemand gerechnet: Der Stadtrat hat heute beschlossen, dass der Feldversuch in der Klebendorfer Straße nicht durchgeführt werden soll.

Wie berichtet war in den politischen Gremien beraten worden, wie mit der hohen Verkehrsbelastung im Gebiet der Zwick'schen Siedlung umgegangen wird. In diversen Sitzungen des Technischen Ausschusses, Umweltausschusses, Finanzausschusses und Verwaltungsausschusses wurde beraten und letztlich beschlossen, dass im Stadtrat über einen Feldversuch abgestimmt werden soll.

Klebendorfer bleibt zu - Stadtrat gegen Durchführung des Feldversuchs (Foto: taucha-kompakt.de)
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Aufhebung des alten Beschlusses

Dazu war es heute zuerst nötig, den Beschluss der Sitzungsvorlage 2017/085 aus dem Jahr 2017 aufzuheben. Dieser war damals faktisch eine Art Denkverbot hinsichtlich einer Änderung der Verkehrsführung in der Klebendorfer Straße. Am 14.12.2017 wurde beschlossen, auf Grundlage der damals durchgeführten Verkehrsuntersuchung und nach Abwägung der Belange des öffentlichen Wohls die Verkehrsführung in der Klebendorfer Straße so zu belassen. Nötig war die Aufhebung, weil vom alten Stadtrat damals beschlossen wurde, dass die Verkehrsführung erst überdacht wird, wenn der Trogbau fertig ist, der Bahnübergang Gerichtsweg geschlossen ist und der Kreuzungsbereich B87/Portitzer Straße/Graßdorfer Straße neu geordnet ist. Weil letzteres noch nicht der Fall ist, musste also der Beschluss aufgehoben werden. Bereits die Aufhebung dieses Beschlusses ging gerade so durch: Mit acht Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen wurde die Sitzungsvorlage angenommen.

Feldversuch abgewählt

Danach sollte über die Durchführung eines Feldversuches abgestimmt werden. Selbiger sollte den Zweck zur Prüfung einer möglichen Öffnung der Klebendorfer Straße verfolgen. Verbunden mit dem Auftrag an die Stadtverwaltung, die erforderlichen Informationen einzuholen, um die Maßnahme umzusetzen. Mit rund 30.000 Euro Kosten rechnet die Stadtverwaltung zur Durchführung eines solchen Feldversuches. Diese Kosten würden die provisorische Herrichtung einer Fahrspur und eines Gehweges sowie die Verkehrsbeschilderung beinhalten. Diese Mittel hätten aus den freien Rücklagen der Stadt entnommen werden sollen.


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Begonnen hätte der Feldversuch ab dem Ende der Winterferien 2020 und wäre drei Monate gelaufen. Geplant waren mehrmalige Verkehrszählungen und verschiedene Verkehrsführungen. Zum einen sollte der zweispurige Verkehr im Gärtnerweg beibehalten werden bei gleichzeitiger Einbahnstraßenregelung von der Klebendorfer auf die Otto-Schmidt-Straße. Eine zweite Variante war es, eine Einbahnstraße von der Otto-Schmidt-Straße in den Gärtnerweg einzurichten bei gleichzeitiger Einbahnstraße von der Klebendorfer auf die Otto-Schmidt-Straße. Nur diese beiden Varianten seien aus Sicht des Ordnungsamtes Taucha geeignet, eine realistische Verkehrsbelastung darzustellen.

Entschlossen wurde sich seitens der Stadträte in den entsprechenden Ausschüssen, überhaupt über einen solchen Feldversuch abzustimmen. Heute nun gab es das Ergebnis dieser Abstimmung: Fünf Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und vier Enthaltungen führen nun dazu, dass sich Stadtverwaltung und Stadtrat nicht weiter mit der Klebendorfer Straße beschäftigen werden.

Mit dem Ergebnis hätte Reiner Böhme von der IG Verkehrsführung Taucha-Süd nicht gerechnet. „Das freut uns natürlich. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir weiter dran bleiben müssen”, sagte er. Und ein anderer anwesender Bürger meinte: „Ja, prima, aber es kann ja nicht sein, dass wir uns aller zwei Jahre gegen offensichtliche Fehlplanungen und Entscheidungen an diesem Tisch hier wehren müssen. Hoffentlich bleibt es nun dabei.” Die heutige Stadtratssitzung wurde von zahlreichen Bürgern interessiert verfolgt. Der Ratssaal war so voll wie lange nicht. Es mussten sogar nicht benötigte Stühle vom Ratstisch entnommen werden, damit alle Bürger Platz haben.

Für Bürgermeister Tobias Meier ist das Votum ein klares, demokratisches Ergebnis. Er erklärte direkt nach der Abstimmung, dass die Stadtverwaltung nun den Handlungsauftrag habe, sich das gesamte Straßengefüge anzuschauen. Es solle darum gehen, zu klären, wie der Verkehr zwischen Otto-Schmidt-Straße, Leipziger Straße und Sommerfelder anders geregelt werden könne - ohne die Klebendorfer anzufassen.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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