Web Analytics Made Easy - Statcounter

Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert | Taucha kompakt

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 17.06.2019 10:50

Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert

Kommentar. Als Journalist mit eigenem Nachrichtenportal soll man stets unabhängig, also objektiv sein. Angesichts mancher Aktivitäten einiger Zeitgenossen fällt das jedoch immer schwerer. Jüngstes, wirklich trauriges Beispiel ist der Vandalismus im Park am Großen Schöppenteich. Nein, direkt zerstört wurde nichts, dafür aber die Drehstangen und der Papierkorb beschmiert. In den Farben der Reichsflagge von 1933 bis 1945. Schwarz, weiß, rot.

Kommentar. Als Journalist mit eigenem Nachrichtenportal soll man stets unabhängig, also objektiv sein. Angesichts mancher Aktivitäten einiger Zeitgenossen fällt das jedoch immer schwerer. Jüngstes, wirklich trauriges Beispiel ist der Vandalismus im Park am Großen Schöppenteich. Nein, direkt zerstört wurde nichts, dafür aber die Drehstangen und der Papierkorb beschmiert. In den Farben der Reichsflagge von 1933 bis 1945. Schwarz, weiß, rot.

Solche Aktionen lassen einen ratlos zurück und werfen Fragen auf. Was veranlasst Menschen, egal welchen Alters, dazu, so etwas zu tun? Wie kommt man auf die Idee, öffentliche Anlagen und dazu noch eine Bewegungsmöglichkeit für Kinder derart zu verschandeln? Was bringt Menschen dazu, die Farben der Reichsflagge im Jahr 2019 irgendwohin zu schmieren?

Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)
Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)
Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)
Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)
Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)
cancel
info
Öffentliche Anlagen im Park mit Farben der Reichsflagge beschmiert (Foto: taucha-kompakt.de)

Wir leben in wunderbaren Zeiten, die so offen und frei waren wie nie. Wir können reisen, Sprachen lernen, unterschiedliche Menschen treffen und dabei voneinander so enorm profitieren. Unterschiedliche Kulturen, Ansichten - ja von mir aus auch Religionen - ermöglichen es einem doch, einen anderen Blick auf viele Dinge zu haben, den eigenen Horizont zu erweitern und möglicherweise sogar zu sich selbst zu finden - quasi sein eigenes Leben und Ziele dafür zu definieren.

Meine Frau und ich haben unsere Tochter zu einer weltoffenen, toleranten Persönlichkeit erzogen. Als sie im Juni 2017 auf dem Strawberry Field in New York stand und ein Foto mit der berühmten Zeile „Imagine all the people living life in peace. You may say I'm a dreamer but I'm not the only one.“ aus John Lennons „Imagine“ bei Instagram postete, erfüllte mich das mit Stolz und ich hatte Tränen in den Augen. Auch unseren Sohn erziehen wir auf diese Weise. Kindern ist es ohnehin egal, mit wem sie spielen, wie das Gegenüber aussieht, welche Hautfarbe, Nationalität oder körperliches Gebrechen es hat. Mensch ist Mensch.


Jetzt neu: Abonnieren Sie unseren WhatsApp-Kanal und bleiben Sie stets aktuell informiert über neue Artikel.

Welche Erlebnisse hatten diese Menschen, die an diesem Wochenende mit Farbe im Park unterwegs waren? Waren sie zur Zeit des Nationalsozialismus auf der Welt? Wohl kaum. Wünschen sie sich diese Zeit zurück? Hoffentlich nicht.

Man möchte aus der Haut fahren, diejenigen mit Schimpfwörtern bedenken. Aber nein, ich empfinde für diese Individuen keinen Hass, sondern Mitleid. Ich wünsche denen, die im Jahr 2019 nichts besseres mit ihrer Kreativität und freien Zeit anzufangen wissen, als die Reichsflagge auf öffentliche Anlagen zu schmieren, dass sie zur Besinnung kommen. Zur Besinnung, in welch freien Zeiten wir leben. Und dass es nicht erstrebenswert ist, sich an rassistischen, antisemitischen und antidemokratischen „Vorbildern“ zu orientieren.

Und nein, das ist kein Werk irgendwelcher Kinder, die nur provozieren wollen. Das war geplant. Vorsätzlich. Möglicherweise um gegen den Tag der offenen Gesellschaft am vergangenen Samstag zu „protestieren”. Es gehört einige kriminelle Energie dazu, sich mit diesen Farben in den Park zu begeben und fremdes Eigentum zu beschmieren.

Beschämend und erschreckend zugleich.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
north
© taucha.media, Daniel Große.
Bereitgestellt mit dem myContent.online CMS und PORTAL.