In der Stadtratssitzung vom 20. Juni stand ein ganz besonderer Punkt auf der Tagesordnung: „Bestellung Eheschließungsstandesbeamter”. Was es damit auf sich hatte, erfuhren die Stadträte und anwesenden Bürger fast zum Schluss.
In der Stadtratssitzung vom 20. Juni stand ein ganz besonderer Punkt auf der Tagesordnung: „Bestellung Eheschließungsstandesbeamter”. Was es damit auf sich hatte, erfuhren die Stadträte und anwesenden Bürger fast zum Schluss.
Der stellvertretende Bürgermeister und SPD-Stadtrat Thomas Kreyßig ergriff das Wort und verkündete, dass Bürgermeister Tobias Meier ab sofort auch Eheschließungsbeamter sei. Dafür habe er sich am 21. und 22. Mai bei der Landesdirektion Leipzig einer Schulung mit anschließender Klausur unterzogen. Damit sei es ihm nun möglich, Trauungen vorzunehmen sowie Urkunden und Beglaubigungen auszustellen. Weitere Arbeiten eines Standesbeamten, wie etwa die Änderung der Religionszugehörigkeit von Bürgern, Recherche bei gewünschten Namensänderungen und anderes dürfe er damit aber nicht ausüben.
Nötig aufgrund der Personalsituation sei die Qualifikation nicht, wie Meier sagt. „Wir sind im Standesamt sehr gut aufgestellt. Das war eher ein persönlicher Wunsch von mir”, sagt er. In anderen Bundesländern sei dies schon länger möglich, in Sachsen erst seit wenigen Monaten. Meier war einer der ersten Bürgermeister im Freistaat, die an einer solchen Schulung teilgenommen haben. „Ich kann dann im Bedarfsfall aushelfen”, erklärt der 41-Jährige. Heiratswillige, die unbedingt vom Stadtoberhaupt getraut werden möchten, könnten diesen Wunsch äußern. „Wir werden dann sehen, ob es terminlich passt”, schmunzelt er.