Am vergangenen Freitag fand eine erneute Demonstration der Anwohner entlang der Ernst-Barlach-Straße und des Gärtnerwegs statt. Rund 100 Teilnehmer waren vor Ort. Nach wie vor hält die Bürgerinitiative daran fest, die Straßen zur Fahrradzone zu erklären. Die Stadt Taucha lehnte dies ab.
Freitagnachmittag, 15.30 Uhr. Rund 100 Teilnehmer waren gekommen, um der Demonstration an der Ecke Gärtnerweg/Max-Klinger-Straße/Ernst-Barlach-Straße beizuwohnen. “Durchgangsverkehr und Raser stoppen” oder “Ich möchte sicher zum Spielplatz kommen” steht auf den mitgebrachten Transparenten von Erwachsenen und Kindern. Mittlerweile unterstützen mehr als 180 Unterzeichner den eingereichten Antrag von Marcus Mittendorf und Tobias Kunze. Beide möchten mit dem Verwaltungsverfahren erreichen, dass das Wohngebiet verkehrsberuhigt wird. “Im Austausch mit den Anwohnern stellten wir fest, dass eine Lösung dringend nötig wird. Die Problematik und deren Auswirkungen sind der Stadt seit Jahren bekannt. Und das schon bevor das Wohngebiet überhaupt in den vergangenen Jahren weiter gewachsen ist”, sagt Marcus Mittendorf.
Für Tobias Kunze von der Bürgerinitiative (BI) Taucha Süd geht es noch ein Stück weiter: “Nicht zuletzt zeigen sich mittlerweile in ganz Taucha an verschiedenen Stellen die Auswirkungen auf die unzureichende Infrastruktur bei steigender Einwohnerentwicklung und Verkehrsmenge”, meint er. Zudem beklagt er, dass es für viele Bürger nicht transparent sei, welchen langfristigen Umgang die Stadt Taucha im Hinblick auf den Verkehr plant. “Mittlerweile kommt es schon vor der eigentlichen Umsetzung von neuen Baugebieten zu Bedenken und Protesten”, so Kunze.
Die ablehnende Reaktion der Stadtverwaltung auf den Antrag, eine Fahrradzone zu errichten, kann die BI nicht nachvollziehen. Zudem enthalte die Begründung Fehler. “Es wurden die Anspruchsvoraussetzungen für eine Fahrradstraße mit den Zeichen 244.1 und 244.2 geprüft und dieser Antrag abgelehnt. Unser eingereichter Antrag bezieht sich aber auf eine Fahrradzone mit den Zeichen 244.3 und 244.3. Hierfür wurden mit der Überarbeitung der StVO die Anforderungen ausdrücklich erleichtert”, sagt er. Für eine Fahrradzone gebe es viele Ansatzpunkte, so die BI. Diese sollen nun im Widerspruchsverfahren dargelegt werden. Nach wie vor stelle diese vorgeschlagene Lösung eine ganzheitliche Betrachtung für das gesamte Wohngebiet dar und diskriminiere auch keine Straße gegenüber einer anderen.
Ebenfalls aus der Begründung der Verwaltung liest die BI ab, dass der Durchgangsverkehr kein Problem mehr darstelle. “Vielmehr wurde argumentiert, wir erzeugen den Verkehr mehrheitlich selbst. Merkwürdig nur, dass der Durchgangsverkehr bei der Öffnung der Klebendorfer Straße sowie dem verunglückten Feldversuch der unechten Einbahnstraße in der Ernst-Barlach-Straße im Juli noch Kern der Diskussion war. Jetzt existiert offenbar kein Durchgangsverkehr mehr. Das verwundert schon”, so Tobias Kunze.
Die BI bleibe gesprächsbereit in Richtung Stadtverwaltung und man sei auch bereit, über andere Lösungen zu sprechen, heiß es.