Seit Monaten liefern sich in der Badergasse Graffiti-Sprayer des rechten und linken Lagers eine Art Kampf, wer das unansehnlichste Motiv sprühen kann. Damit soll nun endlich Schluss gemacht werden. Nach Hinweisen und Forderungen aus der Bürgerschaft überlegten diverse Akteure, was zu tun ist und begaben sich auf die Suche nach Partnern für die Umsetzung. Herausgekommen ist nun ein Projekt, an dem jeder Tauchaer teilhaben kann. Entstehen soll eine bunte Wand – und vor allem sollen wilde Schmierereien künftig verhindert werden.
Die Badergasse ist Tor zum Stadtpark und Verbindungsweg vom Markt zum Parthebad. Mit den hässlichen Graffitis ist die Gasse wenig einladend und sorgt vor allem bei Gästen Tauchas stets für Verwunderung. Abhilfe will nun das Projekt Badergasse 20/20 schaffen: Spaziergänger, Schüler, Vereine und andere Gruppen sollen gemeinsam mit dem Künstler Alexander Karle die Wände der Badergasse neu beleben. Vom 8. bis zum 14. Juli können täglich ab 9 Uhr Schüler im Kunstunterricht und alle anderen Bürger von 12 bis 18 Uhr die Wand gestalten. Auch Bürgermeister Tobias Meier, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat, will sich beteiligen. “Meine künstlerische Ader hält sich in Grenzen, aber zumindest ein paar Kreise bekomme ich hin”, sagt er.

“Wir hoffen, dass durch dieses Projekt nicht nur das Stadtbild verschönert wird, sondern auch mehr Bürger in den nahegelegenen Park kommen, um die Natur zu genießen und zusammen mit dem Künstler unser Taucha zu gestalten”, sagt Marcus Rößner, Schulsozialarbeiter des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, der das Projekt vom Jugendparlament Taucha übernommen hat.
Glücklicherweise könne trotz Corona das Sprayen ohne zusätzliche Ansteckungsgefahr durchgeführt werden, denn beim Sprühen gelten ohnehin folgende Regeln: Die Beteiligten tragen alle Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhe und müssen mindestens im Abstand von zwei Metern arbeiten.
Gefördert wird das Projekt durch den sächsischen Mitmachfonds. Darüber hinaus erhalten die Veranstalter schon heute breite Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Akteuren der Stadt. Besonderen Dank verdienen laut Rößner die Familie Zettelmann, die die Wände zur Gestaltung freigeben will, sowie das Tauchaer Jugendparlament, das sich finanziell und mit weiteren Fördermitteln beteiligt.

