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Bunte Badergasse: Künstler des ersten Projektes droht mit Übermalung | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 12.11.2020 10:45

Bunte Badergasse: Künstler des ersten Projektes droht mit Übermalung

In der Badergasse wird derzeit die zweite, bislang ungestaltete Wand mit einem Kunstwerk verziert. Direkt gegenüber befindet sich die Wand, die der Saarbrücker Künstler Alexander Karle im Sommer mit Schülern und anderen Tauchaern gestaltete. Nun droht Karle damit, seine bunten Kreise zu übermalen.

In der Badergasse wird derzeit die zweite, bislang ungestaltete Wand mit einem Kunstwerk verziert. Direkt gegenüber befindet sich die Wand, die der Saarbrücker Künstler Alexander Karle im Sommer mit Schülern und anderen Tauchaern gestaltete. Nun droht Karle damit, seine bunten Kreise zu übermalen.

„Sehr, sehr schade, dass die gemeinsame Arbeit vieler Menschen aus Taucha an der gegenüberliegenden Wand nicht respektiert wird. Das neue Bild mag ja Qualität haben, ist aber an dieser Stelle völlig deplatziert”, schreibt Alexander Karle in einem Kommentar unter dem Beitrag über die Neugestaltung der zweiten Wand . Auf telefonische Nachfrage legt er noch mal nach: „Ich bin sehr enttäuscht, dass es keine Zusammenarbeit gibt. Das Motiv ist super, aber sie nehmen sich gegenseitig die Wirkung. Ich finde das furchtbar für jeden Bürger, der hier mitgearbeitet hat. Das zeugt von mangelndem Respekt”, so der Künstler, der meint, dass Ilja van Treeck sein neues Motiv auch an anderen Wänden in Taucha platzieren könnte. Karle habe versucht, van Treeck zu erreichen, um ihn davon zu überzeugen, sein bereits begonnenes Werk wieder zu entfernen und es woanders anzubringen. Für den Leipziger Ilja van Treeck sei das völlig inakzeptabel. „Die Arbeit ist beauftragt und bereits begonnen. Ich kann gar nicht aufhören und wüsste auch nicht, warum”, sagt er. Aktuell verfeinert er seine kürzlich aufgebrachte Grundierung. Am Samstag soll in einem Workshop mit Jugendlichen das endgültige Motiv aufgesprüht werden.

Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)
Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)
Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)
Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)
Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)
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Künstler Alexander Karle vor der im Juli fertig gestellten Wand in der Badergasse. Foto: privat (Foto: taucha-kompakt.de)

Ilja van Treeck gestaltet die bislang freie Wand in der Badergasse.

Beide Projekte wurden beziehungsweise werden vom Jugendparlament Taucha (JuPa) angestoßen und über Eigenmittel des JuPa sowie vor allem über Fördermittel finanziert. Kassenwart Tom Richter kann Alexander Karles Meinung nicht folgen. „Es war anfangs geplant, dass wir beide Flächen zusammen gestalten. Letztlich wurde daraus aber nichts, da der Eigentümer der bislang freien Wand keine bunten Punkte wollte. Karle rückte aber nicht von seinem Motiv ab, also wurde nur die linke Wand vom Markt aus gestaltet. Ihm war aber von Anfang an klar, dass die andere Wand auch gestaltet wird - und dass sie natürlich anders aussehen wird als seine”, so Richter.


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Für Alexander Karle ist das Thema mit der geübten Kritik nicht erledigt. Er überlege ernsthaft, seine Wand zu übermalen - aus Protest mit braun oder schwarz. „Das wäre ein drastischer Schritt, ich müsste noch mal Zeit und Geld investieren. Aber wenn der Kontext meines künstlerischen Schaffens so krass geändert wird, bleibt wohl nur der Weg, die Wand zu überstreichen. Der Blick fällt unweigerlich immer auf beide Wände und beide Gestaltungen zusammen gehen nicht. Wenn die andere Wand also so bleibt, komme ich nach Taucha und entferne meine Gestaltung”, droht er.

Im Sommer gestaltete Alexander Karle mit Schülern und weiteren Bürgern eine Wand in der Badergasse.

Tom Richter vom Jugendparlament ist entsetzt: „Die Wand zu überstreichen ist eine Steuerverschwendung von Fördermitteln und sicher gar nicht so leicht möglich. Zumindest müsste auch der Eigentümer gefragt werden. Und letztlich wird das wohl eine Rückforderung der Fördermittel auslösen. Ich weiß ja nicht, ob dem Künstler damit geholfen ist”, sagt der 22-Jährige. Finanziert wurde das Projekt mit 5000 Euro über den Sächsischen Mitmachfonds. Zusätzlich gab es 2300 Euro vom Landratsamt Nordsachsen aus dem Programm „Maßnahmen zur Unterstützung der Integration von Personen mit Migrationshintergrund und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts 2020”. Das Jugendparlament legte aus Eigenmitteln nochmals 400 Euro drauf.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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