Mit einer Art offenem Brief haben sich Eltern aus Taucha an Nordsachsens Landrat Kai Emanuel sowie Tauchas Bürgermeister Tobias Meier sowie Taucha kompakt und die Leipziger Volkszeitung gewandt. Sie befürchten, für ihre Kinder im neuen Schuljahr keinen Platz im Hort „Tauchsches Spielhaus” in der Regenbogenschule zu bekommen. Beim Träger Volkssolidarität Leipziger Land / Muldental löst das Schreiben Verwunderung aus.
Mit einer Art offenem Brief haben sich Eltern aus Taucha an Nordsachsens Landrat Kai Emanuel sowie Tauchas Bürgermeister Tobias Meier sowie Taucha kompakt und die Leipziger Volkszeitung gewandt. Sie befürchten, für ihre Kinder im neuen Schuljahr keinen Platz im Hort „Tauchsches Spielhaus” in der Regenbogenschule zu bekommen. Beim Träger Volkssolidarität Leipziger Land / Muldental löst das Schreiben Verwunderung aus.
Das Tauchaer Ehepaar Kristin und Marcus Jaeger sowie weitere Bürger haben sich mit der E-Mail unter anderem an Kai Emanuel und Tobias Meier gewandt. Vor allem an den nordsächsischen Landrat ist das Schreiben gerichtet, in dem es unter anderem heißt:
...wir sind besorgt und irritiert hinsichtlich der Umsetzung Ihres Wahlprogramms. Sie sind angetreten, erwerbstätige Familienangehörige, insbesondere bei der Bewältigung der Doppelbelastung von Familie und Beruf, zu unterstützen.
Anlass für die E-Mail ist wohl eine Aussage aus dem Hort „Tauchsches Spielhaus” in der Regenbogenschule, wonach es noch an Erziehungskräften für das neue Schuljahr mangelt. In dem offenen Brief heißt es weiter:
Zahlreiche Eltern von Erstklässlern wissen vier! Wochen vor der Einschulung noch nicht, ob Sie danach ihrer beruflichen Betätigung noch nachkommen dürfen. Es ist völlig unverständlich, wie diese Eltern den Erwerb ihres Lebensunterhalts ab dem 31. August bestreiten sollen. Unbestritten ist wohl, dass weder 6- noch 7-jährige Erstklässler die nötige Reife wie Fünftklässler besitzen, sich sowohl vor als auch nach der Schule selbst zu betreuen. Wir Eltern sind nach den Anstrengungen während des Lockdowns gebeutelt genug und die Geduld der jeweiligen Arbeitgeber dürfte auch endlich sein.
Aus dem Landratsamt Nordsachsen heißt es dazu, dass sich der Landrat im Urlaub befinde. Man wolle sich intern dazu abstimmen, sieht aber den Träger des Hortes in der Pflicht. Ebenso argumentiert die Stadtverwaltung Taucha: „Die Stadt Taucha hat den Betrieb des Hortes an die Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental e.V. vergeben. Auch hat die Stadt die baulichen Voraussetzungen für die Aufnahme der Kinder geschaffen und nun ist aber der Träger der Betreuungseinrichtung, also die Volkssolidarität, dafür zuständig, die Erzieher für den Betrieb des Hortes zu suchen”, teilt Sprecher Nico Graubmann mit.
Anja Thiele, Fachbereichsleiterin Kindereinrichtungen bei der Volkssolidarität Leipziger Land / Muldental, versteht die ganze Aufregung nicht. „Es ist definitiv so, dass wir keinen Eltern abgesagt haben. Ja, es gab auch noch keine Zusagen, das liegt vor allem an den Umständen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt. Erst war Kontaktverbot, dann fanden Prüfungen nicht oder zu spät statt. Insofern führen wir aktuell noch Bewerbungsgespräche und arbeiten auch mit einem Personaldienstleister zusammen. Wir haben die offenen Stellen ausgeschrieben und sind optimistisch, zum ersten Schultag das nötige Personal zu haben”, sagt sie.
Aktuell arbeiten im Hort in der Regenbogenschule 17 Erzieherinnen. Zwei zusätzliche würden gebraucht, um die bis zu 450 Hortplätze anbieten zu können, die laut Betriebserlaubnis möglich wären.
Stadtverwaltung und Träger würden sich stets dazu verständigen, heißt es aus dem Rathaus. Neue Erkenntnisse würden nach außen kommuniziert. Und eine Idee hat Sprecher Nico Graubmann noch: „Gern dürfen sich natürlich auch Eltern daran beteiligen, die 'Werbetrommel' für Erzieher zu rühren. Manchmal haben die Eltern gute Kontakte im Bekanntenkreis.”