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Kundgebung gegen AfD-Veranstaltung: Polizei rechnet nicht mit Gefahrenlage | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 06.03.2020 09:53

Kundgebung gegen AfD-Veranstaltung: Polizei rechnet nicht mit Gefahrenlage

Heute könnte es in Taucha haarig werden. Weil die rechtspopulistische AfD eine Veranstaltung in der Grundschule Am Park durchführt, hat die Partei Die Linke zu einer Kundgebung vor dem Schulgebäude aufgerufen. Die Polizei rechnet nach derzeitigem Stand nicht mit einer Gefahrenlage.

Heute könnte es in Taucha haarig werden. Weil die rechtspopulistische AfD eine Veranstaltung in der Grundschule Am Park durchführt, hat die Partei Die Linke zu einer Kundgebung vor dem Schulgebäude aufgerufen. Die Polizei rechnet nach derzeitigem Stand nicht mit einer Gefahrenlage.

Um 19.30 Uhr startet die Veranstaltung der AfD in der Grundschule Am Park. Drei Redner - darunter der Bundessprecher Tino Chrupalla - wollen hier die Bürger zu verschiedenen Thematiken informieren. Nicht unkommentiert lassen will das die Partei Die Linke. Bereits um 18.30 Uhr startet deren Kundgebung „”Rechte Hetze ist keine Alternative!”. „Wir wollen hier lautstark darauf aufmerksam machen, dass wir eine solche Veranstaltung nicht wünschen, schon gar nicht in einer Schule“, so die Sächsische Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ortsverbandes Taucha Luise Neuhaus-Wartenberg gegenüber Taucha kompakt. Mit rund 200 bis 250 Teilnehmern an der Kundgebung rechnet sie. Möglich, dass diese Zahl überschritten wird, denn diverse Bündnisse laden zu einer gesammelten Anreise per S-Bahn vom Leipziger Hauptbahnhof aus. Außerdem haben Vertreter des Tauchaer Stadtrates ihr Kommen angekündigt.

Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)
Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)
Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)
Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)
Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)
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Das Rondell Chadrac-Espaly ist heute Abend Schauplatz der Gegenkundgebung. Polizei und Stadtverwaltung hoffen, dass diese ruhig und geordnet verläuft. (Foto: taucha-kompakt.de)

Verkehrseinschränkungen am 6. März Ab 16 Uhr ist der Bereich rund um das Rondell Chadrac-Espaly (Gartenstraße, Plösitzer Straße) gesperrt und das Parken dort verboten. Wer dennoch nach 16 Uhr dort parkt, wird abgeschleppt. Außerdem könne es sein, dass die Marktstraße zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Gartenstraße gesperrt wird. Dies entscheide sich je nach Teilnehmerzahl der Kundgebung. Generell sei es eine gute Idee, das Gebiet zu meiden, wenn man an keiner der Veranstaltungen teilnehmen möchte, heißt es aus dem Rathaus. Ausführliche Informationen zum Thema -> AfD-Veranstaltung am Freitag: Linke kündigt Gegenkundgebung an -> AfD-Stadtrat lädt zu Veranstaltung in Grundschule Am Park – Gegenaktionen geplant

Die Polizeidirektion Leipzig weiß um die Brisanz des Aufeinandertreffens, wie Sprecherin Silvaine Reiche gegenüber Taucha kompakt erklärt. „Wir haben bislang keine Hinweise darauf, dass von den beiden Veranstaltungen eine konkrete Gefährdung ausgeht”, erklärt sie. Als demokratiebewusster Mensch könne man sich daher der Veranstaltung anschließen, auch wenn die Polizei derzeit aufgrund der Corona-Thematik generell davon abrät, Großveranstaltungen zu besuchen. „Aktuell gehen wir also von einem friedlichen Verlauf aus. Natürlich ändert sich dies ständig und genau kann man das erst während der Veranstaltungen sagen”, so Reiche. Darum werde die Einsatztaktik entsprechend angepasst. Kräfte der Polizeidirektion Leipzig und der Bereitschaftspolizei seien im Einsatz. Wie viele, das werde aus taktischen Gründen nicht gesagt. Insgesamt gehe die Polizei von rund 500 Teilnehmern auf beiden Seiten aus. Etwa die Hälfte davon seien Teilnehmer der AfD-Veranstaltung in der Schule.


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Bei etwa 250 Teilnehmern wird es auf dem kleinen Platz vor der Schule schnell eng. Sollte die Zahl der Demonstranten doch höher sein, werde bei etwa 400 Teilnehmern die Marktstraße zwischen Geschwister-Scholl- und Gartenstraße gesperrt. Generell dürfte es eine gute Idee sein, den Bereich zu umfahren, sollte man nicht an der Kundgebung teilnehmen wollen. Das Parken auf dem Parkplatz an der Festwiese sei möglich - bei eventuellen Ausschreitungen aber möglicherweise nicht ratsam.

AfD-Stadtrat Klaus Hofmann, der zu der Veranstaltung in die Schule angeladen hat, kann die Aufregung gar nicht verstehen. Dem Radiosender MDR Sachsen sagte er: „Wir haben solche Informationsabende schon in Eilenburg gehabt - da gab es nicht einen Polizisten, denn es war nicht nötig. Aber in Taucha gibt es eine radikale Gruppe”, so Hofmann, offenbar mit Blick auf die Initiative Solidarische Alternativen für Taucha (SAfT e.V.), die gemeinsam mit der Linke die Kundgebung organisiert. Er hoffe, dass die Leute den Mut finden, zu kommen. „Würde es keine Gegenproteste geben, gehe ich davon aus, dass der Saal voll wäre”, erklärte Hofmann dem Sender.

Die Stadtverwaltung Taucha ist in enger Absprache mit Polizei und Versammlungsbehörde des Landratsamtes Nordsachsen und auch mit diversen Personen vor Ort. Jens Rühling, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Soziale Sicherheit habe sich von Bürgermeister Tobias Meier das Hausrecht für die Schule übertragen lassen, sagt er. „Wir werden die Veranstaltung sehr genau beobachten und haben die Möglichkeit, diese jederzeit abzubrechen”, so Rühling. Auch er hoffe auf eine insgesamt entspannte Lage bei beiden Veranstaltungen. Auch Meier hofft, dass beide Seiten ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ohne Eskalation wahrnehmen.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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