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Mutmacher in Krisenzeiten: Freier Wunschredner Tobias D. Höhn | Taucha kompakt

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Mutmacher in Krisenzeiten: Freier Wunschredner Tobias D. Höhn

Die Corona-Krise trifft vor allem Unternehmen und deren Mitarbeiter. In vielen Branchen brechen durch Ausgangsbeschränkungen ganze Geschäftszweige weg. Wie müssen sich Unternehmen also verändern, um durch die Krise zu kommen? Taucha kompakt stellt solche Unternehmen vor. Sie sind die Mutmacher in dieser schwierigen Zeit. Heute: Der freie Redner Tobias D. Höhn.

Die Corona-Krise trifft vor allem Unternehmen und deren Mitarbeiter. In vielen Branchen brechen durch Ausgangsbeschränkungen ganze Geschäftszweige weg. Wie müssen sich Unternehmen also verändern, um durch die Krise zu kommen? Taucha kompakt stellt solche Unternehmen vor. Sie sind die Mutmacher in dieser schwierigen Zeit. Heute: Der freie Redner Tobias D. Höhn.

Freie Redner werden für fröhliche Anlässe wie Hochzeiten, Erneuerungen des Eheversprechens und Kinderwillkommensfest, aber genau so häufig für Trauerfeiern gebucht. Aufgrund der Allgemeinverfügungen gelten auch für Bestattungen derzeit strenge Auflagen. Sie sind zwar erlaubt, aber mit Einschränkungen und Abstand. „Viele Bestatter und Friedhöfe verkürzen daher die Zeremonie auf das Nötigste und favorisieren eine stille Beisetzung. Für die Angehörigen ist das schwierig, denn sie wollen verständlicherweise würdevoll Abschied nehmen und nicht sang- und klanglos die Urne oder den Sarg niederlassen“, sagt Tobias D. Höhn.”, sagt Tobias D. Höhn. Der Tauchaer ist als Wunschredner vornehmlich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterwegs und hat sich überlegt, wie sein Geschäftsmodell in Zeiten von Kontaktverboten funktionieren kann.

Mutmacher in Krisenzeiten: Freier Wunschredner Tobias D. Höhn (Foto: taucha-kompakt.de)
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„Eigentlich war es ganz einfach. Ich erledige nun viele Dinge von der Ferne. Das Trauergespräch, bei dem ich sonst zu den Hinterbliebenen fahre, um Persönliches des Verstorbenen für meine Rede zu erfahren, findet nun also telefonisch statt. Manchmal auch per Facetime oder Skype. Das ist wichtig, um die Reaktion der Menschen zu erleben. Ich empfehle immer, es sich so gemütlich wie möglich zu machen, mit einer Tasse Tee oder Kaffee und einfach zu erzählen”, sagt Höhn. Danach schreibt er seine Rede so wie immer. Da er sie aber aktuell nicht immer wie gewöhnlich zu einer Trauerfeier mit vielen Menschen halten kann, hat er sich ein Mikrofon gekauft und spricht die Rede am Computer ein. „Darunter lege ich meist noch ruhige gemafreie Musik und verschicke die Rede dann als mp3 an die Hinterbliebenen oder den Bestatter. Nächste Woche findet auf diese Weise eine Trauerfeier statt, bei der ich nicht dabei bin”, so Tobias D. Höhn.

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Der Tauchaer kann sich vorstellen, die Weiterentwicklung seiner Leistungen auch nach den Ausgangsbeschränkungen und nach der Aufhebung der Allgemeinverfügungen beizubehalten. „Es ist ja eine tolle Idee, wenn man allen Beteiligten eine CD mitgibt, um sich die Rede vielleicht später nochmals anzuhören. Natürlich ist das auch für Familienmitglieder oder Weggefährten geeignet, die bei der Trauerfeier gar nicht dabei sein konnten. Sie zünden sich daheim eine Kerze an und gedenken beim Hören der Rede des Verstorbenen”, sagt Höhn. Die Rede als CD oder mp3 sei ein gutes geschichtliches Dokument, das man immer wieder anhören könnte, etwa am ersten Todestag oder am Geburtstag. Damit die CD nicht so „nackt” daherkommt, gibt Höhn immer noch ein kleines, professionell gestaltetes Büchlein dazu. Es beinhaltet die ausformulierte Trauerrede zum Nachlesen. Darin steckt die CD. Werden nur mp3-Dateien bestellt, kommen die in einen mit Passwort geschützten Download-Bereich auf Höhns Website.

Einige Bestatter hätten sich bereits auf diese neue Form eingelassen, sagt der Redner: „Die finden das klasse. Es ist ein wichtiges Moment, die Leute nicht allein zu lassen und Abschied zu ermöglichen.” Ohne die Corona-Pandemie wäre er wohl nie auf die Idee gekommen, gerade Trauerreden auf CD und aus der Ferne anzubieten. „Es ist eine Chance, die Lücke zu füllen. Die Trauerfeier kann dennoch in würdigem Rahmen stattfinden, auch wenn viele Wegbegleiter nicht daran teilnehmen können”, erklärt er. Seine Kunden zahlen die neue Dienstleistung wie eine normale Trauerfeier. „Es ist für mich also eine Möglichkeit, dennoch Geld zu verdienen”, so Höhn. Wer möchte, kann die Rede auch als Video-Mitschnitt erhalten.

Und trotz aller technischen Möglichkeiten und erster Erfolge dieser Idee hofft der Wunschredner, dass die Corona-Pandemie bald ausgestanden ist: „Das persönliche Gespräch ist eben nach wie vor das Beste.”


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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