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„Wir müssen die Kranken, Alten und Schwachen schützen” | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 16.03.2020 19:29

„Wir müssen die Kranken, Alten und Schwachen schützen”

Das öffentliche Leben in Deutschland wird diese Woche weitgehend still stehen. Nach der Bekanntgabe des Maßnahmenpaketes der Bundesregierung und einer Allgemeinverfügung des Landes Sachsen wird auch Taucha mit Einschränkungen leben müssen.

Das öffentliche Leben in Deutschland wird diese Woche weitgehend still stehen. Nach der Bekanntgabe des Maßnahmenpaketes der Bundesregierung und einer Allgemeinverfügung des Landes Sachsen wird auch Taucha mit Einschränkungen leben müssen.

Noch ist es in Sachsen nicht offiziell. Aber zu erwarten ist, dass Fitnessstudios, Bars bzw. Kneipen, Spielhallen und andere Märkte des nichttäglichen Bedarfs geschlossen werden müssen. Davon betroffen sein wird auch das Kino. Betreiber Daniel Grahl sagt zu Taucha kompakt: „Ich warte sozusagen darauf, dass ich offiziell schließen darf bzw. muss. Es kommt aktuell sowieso niemand. Die offizielle Regelung würde helfen, Kurzarbeit für die Mitarbeiter und eventuell Ausfallgelder beantragen zu können.” Vorgesehen ist auch, dass Restaurants und Gaststätten nur noch zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr Abends geöffnet haben sollen. Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung dienen, sollen offen bleiben. Lebensmittel- und Futtermittelmärkte, Lieferdienste, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken, Sparkassen, Poststellen, Waschsalons, Baumärkte, Friseure und Großhandel dürfen weiter arbeiten.

„Wir müssen die Kranken, Alten und Schwachen schützen” (Foto: taucha-kompakt.de)
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„Wir müssen die Kranken, Alten und Schwachen schützen” (Foto: taucha-kompakt.de)

Geöffnet bleiben sollen auch Wochenmärkte. Dieser Empfehlung schließt sich auch Taucha an und führt den Wochenmarkt am Mittwoch weiterhin durch.

Fakt ist auch: Ab Mittwoch gibt es keine Betreuung mehr in Kitas, bei Tagesmüttern und in Schulen. Mit der Ausnahme: Eine Notbetreuung ist für Kinder gesichert, deren Eltern in so genannten systemkritischen Berufen tätig sind. Ein entsprechend ausgefülltes Formular ist bis Mittwoch früh in den Einrichtungen abzugeben. Das Formular gibt es auf der Website der Stadt Taucha . Ziel sei es laut Bürgermeister Tobias Meier, dass so viele Kitas wie möglich für die Notbetreuung zur Verfügung stehen, um kleine Gruppen zu gewährleisten.


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Viele Eltern treibt nun die Frage um, ob sie für die nicht stattfindende Betreuung auch noch Elternbeiträge zu zahlen haben. „Hier erwarten wir, dass Regelungen von Bund oder Land kommen. Eine entsprechende Fragestellung hätten die sächsischen Kommunen schon an die Landesregierung formuliert. In den AGB steht, dass ab einer Nichtbetreuung von vier Wochen keine Elternbeiträge zu zahlen sind”, so Meier. Das würde für die Stadt einen Ausfall von rund 90.000 Euro monatlich bedeuten.

Außerdem weißt die Stadtverwaltung darauf hin, dass Inhaber von Karten für die geplante Vorstellung des Kabaretts Leipziger Funzel, die ihre Tickets noch nicht getauscht haben, damit bis nach dieser Ausnahmesituation warten sollen. „Bei der Kasse ist derzeit niemand anwesend. Die Tickets verfallen nicht, wir können sie auch noch im April/Mai umbuchen oder das Geld dafür auszahlen”, so Meier.

Die Stadtverwaltung selbst fährt im Rathaus aktuell weiter runter: Mitarbeiter werden nicht mehr auf Dienstreisen und Weiterbildungen geschickt. Wo es geht, sind sie ins Homeoffice geschickt worden. Dazu wurden eigens noch Laptops angeschafft. Bauberatungen würden in kleinen Gruppen stattfinden, aber ansonsten werde „alles, was nicht notwendig ist, runterfahren”, so Bürgermeister Meier. Trauungen können bis auf weiteres durchgeführt werden, bis zu einer maximalen Teilnehmerzahl von zehn Personen.

Die Freiwillige Feuerwehr Taucha lässt Trainings und Übungen ausfallen, auch bei der Jugendfeuerwehr. Außerdem entfällt die Nachbesprechnung nach Einsätzen. Seit Freitag gebe es tägliche Lagebesprechungen des Bürgermeisters mit den Fachbereichsleitern und der Feuerwehr.

Die derzeitigen und noch kommenden Einschränkungen seien wichtig, um das Virus an seiner Ausbreitung zu behindern. „Das geht am Besten, wenn an unterschiedlichen Stellen Menschen nicht mehr zusammen kommen. Insofern raten wir auch dringend von privaten Feierlichkeiten ab. Es geht jetzt darum, sich so weit wie möglich zu separieren”, so Meier. Letztlich seien wir alle Überträger, auch wenn wir nicht alle anfällig für das Virus sind. Junge und gesunde Menschen zeigten kaum oder keine Symptome. „Übertragen wird das Corona-Virus dennoch und gelangt auf diese Weise zu allen Menschen. Es gilt jetzt, die zu schützen, die krank, alt und schwach sind. Das Gesundheitssystem muss weiter leistungsfähig sein”, sagt er.

Weitere Einschränkungen seien zu erwarten. Unklar sei noch, was mit den Jugendweihen passiere, die im April stattfinden sollen. Und auch zu den 15 Veranstaltungen im Mai, die teils aus Anlass des Doppeljubiläums steigen sollen, gebe es noch keine Klarheit.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.