Nur noch bis Ende der Woche ist in Taucha eine Mini-Ausstellung zu sehen, die über Fluchtgründe informiert. Diverse Banner zeigen die Ursache-Wirkungs-Beziehungen von Flucht auf.
Im Schaufenster der Leipziger Straße 21 ist noch bis 10. April die Ausstellung “Fluchtgrund” zu sehen. Auf fünf Banner-Displays werden Gründe gezeigt, die Menschen zum Verlassen ihrer Heimat bringen. “Der Schwerpunkt liegt insbesondere auf den Zusammenhängen zwischen Wirtschaft und Politik in Industriestaaten und den daraus resultierenden Problemen in Entwicklungs- und Schwellenländern”, sagt Elke Christ, stellvertretend für die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Taucha-Dewitz-Sehlis, die diese Ausstellung organisiert hat. Erstellt wurden die Banner vom Verein earthlink e.V. aus München, der die Wander-Ausstellung kostenlos an Schulen, Jugend- und Gemeindezentren vermietet. Ursprünglich war auch gedacht, diese Ausstellung an Oberschule und Gymnasium zu zeigen. Wie so vieles derzeit war dies coronabedingt aber nicht möglich. “Als Schaufensteraustellung ist dies aber gut umsetzbar”, sagt Elke Christ, die das Schaufenster ihres eigenen Hauses zur Verfügung stellte.
Die Ausstellung zeige nicht nur die Probleme in Entwicklungsländern. Auch einen Bezug zu Taucha sieht die Kirchgemeinde: “Viele Menschen fühlten sich nach der Wende vom Turbokapitalismus überrannt. Jetzt äußert sich der Unmut über schutzsuchende Menschen im Wahlverhalten und in herabwürdigenden Äußerungen. Rechtsradikale Gesinnung wird in Form von Aufklebern und Aufschriften zum Ausdruck gebracht. Es gibt Gruppen, die für den Umsturz der Demokratie trainieren, nicht nur bei Veranstaltungen, sondern auch regelmäßig in Kampfsportstätten. Reaktion und Gegenreaktion führen zu einem Kleinbandenkrieg zwischen rechten und linken Extremisten”, sagt Elke Christ und spricht damit vor allem die jüngsten Vorfälle in der ehemaligen “Einigkeit” an.
Ziel der Ausstellung sei es, die Beziehungen zwischen Ursache und Wirkung der Fluchtursachen aufzuzeigen. Viele Menschen würden es hinnehmen, dass wenige Unternehmen noch größer und mächtiger werden und die ungehemmte Ressourcenausbeutung steige, was immer mehr Menschen die Lebensgrundlage entziehe, so Elke Christ weiter. Die Ausstellung verdeutliche diese Problematiken anhand der Themen “Konfliktrohstoffe”, “Landgrabbing”, “Plastik” und “Klima”.
Nähere Infos gibt es auf der Website zur Ausstellung Fluchtgrund.