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„Die haben regelrecht Jagd gemacht, das war ein Massaker!” | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 09.03.2021 14:40

„Die haben regelrecht Jagd gemacht, das war ein Massaker!”

Die Attacke der drei Kangals am Sonntag in Dewitz beschäftigt weiter die Stadt. Bei Taucha kompakt meldete sich jetzt Michael Kühn, der Chef der Tierklinik Panitzsch. Er hat alle drei angegriffenen Hunde behandelt, von denen der Welpe bereits am Sonntag eingeschläfert werden musste. Die beiden anderen Hunde kämpfen noch ums Überleben. Kühn fordert eine lückenlose Aufklärung des Falls. Er und sein Team sind entsetzt über die Brutalität der Angriffe.

Die Attacke der drei Kangals am Sonntag in Dewitz beschäftigt weiter die Stadt. Bei Taucha kompakt meldete sich jetzt Michael Kühn, der Chef der Tierklinik Panitzsch. Er hat alle drei angegriffenen Hunde behandelt, von denen der Welpe bereits am Sonntag eingeschläfert werden musste. Die beiden anderen Hunde kämpfen noch ums Überleben. Kühn fordert eine lückenlose Aufklärung des Falls. Er und sein Team sind entsetzt über die Brutalität der Angriffe.

„Wir haben hier wirklich schon viel gesehen, aber was am Sonntag über uns hereinbrach, hat allen Mitarbeitern und mir eine Gänsehaut bereitet”, sagt Michael Kühn, Inhaber der Tierklinik Panitzsch. Die drei angegriffenen Hunde seien regelrecht massakriert worden. „Die Kangals sind losgezogen, um zu töten. Die haben Jagd gemacht und drei Hunde zerlegt. Das war ein regelrechtes Massaker”, meint der Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere. Die Verletzungen des Welpen waren - wie berichtet - so schwerwiegend, dass er noch am Sonntag eingeschläfert werden musste. „Das Rückgrat war zerbissen, da war nichts mehr zu retten”, berichtet er.

Symbolfoto: iStock (Foto: taucha-kompakt.de)
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Der Labrador des 14-jährigen Mädchens kam vergleichsweise glimpflich davon. „Ihm haben die Kangals die Bauchwand aufgerissen. Wir haben den Labrador etwa vier Stunden operiert, er wird durchkommen”, schätzt Michael Kühn ein. Wesentlich schlimmer hätte es den Weimaraner getroffen. „Ihm wurde die Luftröhre durchgebissen, weshalb seine Lunge kollabiert ist. Außerdem ist der gesamte Brustkorb aufgerissen. Und wir reden hier von einem 45-Kilo-Tier. Auch ihn haben wir vier Stunden lang operiert. Wenn alles gut verheilt, kommt er durch. Aber sicher ist das nicht”, beschreibt der Tierarzt den Zustand des Hundes. Die Kosten der Operationen liegen bei mehreren Tausend Euro pro Tier, schätzt er.

Die beiden am Sonntag angegriffenen Hunde werden in der Tierklinik Panitzsch behandelt.


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Kühn und seine Mitarbeiter hat der Vorfall „echt mitgenommen”, wie er sagt. Der Inhaber der Tierklinik Panitzsch fordert von den Behörden, dass „sie sich lückenlos dem Problem annehmen. Hier darf nichts im Sande verlaufen, das ist keine Bagatelle”, sagt er. Seiner Meinung nach ist das Grundstück nicht geeignet für Kangals . „Die Bauzäune halten die Tiere nicht ab. Die sind gezüchtet worden, um Bären abzuwehren und Wölfe wegzubeißen. Und selbst wenn die Hunde die Zäune als Grenze akzeptieren, haben die Halter und Grundstückseigentümer dafür Sorge zu tragen, dass sie außerhalb ihres Grundstücks sich nicht dermaßen verhalten”, sagt er. In den Hunden stecke ein gewaltiges Aggressionspotenzial. „Den Wesenstest brauchen sie nicht mehr ablegen, sie haben am Sonntag gezeigt, was sie für Wesen sind”, sagt Michael Kühn weiter. Er ist der Ansicht, dass Ordnungsamt und Veterinäramt hier gemeinsam daran arbeiten müssen, dass sich so etwas nicht wiederholt.

Update, 17. März 2021:

Die Stadt Taucha hat inzwischen eine Stellungnahme und Chronik der Ereignisse auf ihrer Website veröffentlicht.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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