Die Silvesternacht 2020/2021 verlief in Taucha recht ruhig. Trotz Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern wurde dennoch geknallt und Raketen gezündet. Augenscheinlich aber weniger als in den Vorjahren. Auch die Freiwillige Feuerwehr Taucha hatte Ruhe.
Die Silvesternacht 2020/2021 verlief in Taucha recht ruhig. Trotz Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern wurde dennoch geknallt und Raketen gezündet. Augenscheinlich aber weniger als in den Vorjahren. Auch die Freiwillige Feuerwehr Taucha hatte Ruhe.
„Es gab in der Silvesternacht keine großen Vorfälle”, lautet das Fazit von Jens Rühling, Sachgebietsleiter Ordnung und Soziales im Tauchaer Rathaus. Auch Cliff Winkler, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Taucha freut sich: „Wir mussten zum Jahreswechsel zum ersten Mal seit vielen Jahren keinen einzigen Einsatz fahren. Sonst gab es immer Containerbrände, kleine Holzstapel oder Hecken standen in Flammen oder sonstiges . Dieses Jahr war nix. Das kann gern so bleiben”, konstatiert er.
Am Neujahrsmorgen gegen 10.30 Uhr war er dennoch unterwegs, denn im Lösegraben befand sich Diesel. „Zuerst war ich an der Einigkeit, dann an der Bahnstrecke und unter der B87 bei Möbel Kraft sah ich das Diesel dann aus einem Rohr kommen. Es kam vom Brand der Bundeswehr-Fahrzeuge auf dem Mercedes-Gelände an der Torgauer Straße”, informiert Cliff Winkler. Wie die Polizeidirektion Leipzig mitteilt, standen gegen 22 Uhr sieben Bundeswehr-Jeeps auf dem Gelände von Mercedes in Heiterblick in Flammen, weitere wurden durch die Hitzeeinwirkung beschädigt. Die Feuerwehr konnte die Autos löschen, die Polizei geht von Brandstiftung aus. Sie teilt mit: „Durch unbekannte Täter wurden die Fahrzeuge auf unbekannte Art und Weise entzündet.” Die Kriminalpolizei ist zur Spurensicherung am Tatort und die Ermittlungen wurden durch das Landeskriminalamt (LKA) übernommen.
Am Lösegraben war am Neujahrsmorgen auch die Berufsfeuerwehr vor Ort, teilt Tauchas Wehrleiter Cliff Winkler mit. Die untere Wasserbehörde wurde informiert. Maßnahmen gegen den Kraftstoff in dem kleinen linksseitigen Bach neben der Parthe wurden aber nicht unternommen. „Das würde in keinem personellen und finanziellen Aufwand stehen. Auswirkungen für die Umwelt sind nicht zu erwarten”, so Winkler.
Update: Inzwischen hat das LKA eine Pressemitteilung veröffentlicht und sucht Zeugen. Demnach standen auf dem Gelände von Mercedes-Benz zwölf bereits genutzte Bundeswehr-Fahrzeuge, die dort zur Instandsetzung in der Werkstatt waren. Zum Sachschaden gebe es noch keine konkreten Angaben. Mehr als die Hälfte der angegriffenen Fahrzeuge seien durch den Brand vollständig zerstört worden. Die „Task Force Gewalt” des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrums (PTAZ) hat noch in der Nacht die Ermittlungen übernommen.
Zur Tat liegt ein Bekennerschreiben vor . Darum ersuchen die Ermittlungsbehörden nun die Bevölkerung zur Mithilfe. Es werden Zeugen gesucht, die zum benannten Zeitraum im weiteren Bereich um den Tatort verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge gesehen oder sonstige relevante Feststellungen getätigt haben. Auch Wahrnehmungen im Internet oder in den sozialen Medien können die Ermittlungen unterstützen.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Telefon 0341 966 4 6666 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.