Seit September 2020 betreibt ein bekennender Hooligan aus der rechten Szene ein Kampfsportgym im Tauchaer Westen. Bislang sind die Aktivitäten des Mannes, der für die Vereinigung „Neues Forum für Wurzen” im dortigen Stadtrat sitzt, in Taucha nicht aufgefallen. Ende November kam es hier zu einem vermeintlichen Buttersäureangriff aus dem linken Spektrum. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.
Seit September 2020 betreibt ein bekennender Hooligan aus der rechten Szene ein Kampfsportgym im Tauchaer Westen. Bislang sind die Aktivitäten des Mannes, der für die Vereinigung „Neues Forum für Wurzen” im dortigen Stadtrat sitzt, in Taucha nicht aufgefallen. Ende November kam es hier zu einem vermeintlichen Buttersäureangriff aus dem linken Spektrum. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.
Der mutmaßlich rechte Trainingsraum wurde im September eröffnet. Nach vorliegenden Informationen werden dort Techniken der MMA (Mixed Martial Arts) trainiert. Wer dort Sport treibt und ob es Angebote für die Allgemeinheit gibt, ist nicht bekannt. Der überwiegende Teil der Bevölkerung weiß nichts von der Existenz des Trainingszentrums. Allerdings gab es Ende November laut Indymedia einen Buttersäureangriff auf die Einrichtung. Angeblich seien Scheiben eingeschlagen, Buttersäure in den Räumen verteilt und ein Spruch auf die Außenwand gesprüht worden. Wann genau der Übergriff stattgefunden haben soll, ist nicht bekannt. Der Indymedia-Eintrag ist datiert auf den 28. November und spricht von „letzte Woche”.
Nach Veröffentlichung des Eintrages sei das Gebäude am 30. November 2020 durch einen Kriminalbeamten der Polizeidirektion Leipzig aufgesucht worden, teilt Sandra Freitag aus der Pressestelle der Polizeidirektion mit. „Entgegen dem Bekennerschreiben auf Indymedia konnte der Beamte keinerlei an der Fassade angebrachten Worte erkennen. Er stellte fest, dass teilweise die Verglasung des Gebäudes beschädigt war, wobei nicht zu erkennen war, ob es sich dabei um Altschäden handelte oder nicht. Geruch von Buttersäure oder anderen Chemikalien wurde nicht wahrgenommen. Der Beamte nahm Kontakt mit dem Verantwortlichen auf. Dieser gab an, dass er keinerlei Ansprüche hat und äußerte sich nicht weiter zum Sachverhalt”, so die Sprecherin.
Es lasse sich also nicht zweifelsfrei sagen, ob die im Bekennerschreiben geschilderten Schäden tatsächlich verursacht worden sind. Das Verfahren wurde inzwischen der Staatsanwaltschaft Leipzig zur weiteren Entscheidung vorgelegt, so die Polizei.
Vergangene Woche bekannten sich der Tauchaer Stadtrat sowie Bürgermeister Tobias Meier in einem Positionspapier zu Vielfalt, Toleranz und Demokratie . Eine direkte Bezugnahme auf das mutmaßlich rechte Sportgym und die vermeintlich links motivierte Tat erfolgte jedoch nicht.