Seit nunmehr 30 Jahren unterhält die Stadt Taucha eine partnerschaftliche Beziehung zu den beiden Gemeinden Chadrac und Espaly-Saint-Marcel. Am Wochenende sind Vertreter aus Frankreich in Taucha, um gemeinsam mit dem Freundeskreis Taucha Chadrac/Espaly e. V. unsere Stadt und die Umgebung zu erkunden.
Seit nunmehr 30 Jahren unterhält die Stadt Taucha eine partnerschaftliche Beziehung zu den beiden Gemeinden Chadrac und Espaly-Saint-Marcel. Am Wochenende sind Vertreter aus Frankreich in Taucha, um gemeinsam mit dem Freundeskreis Taucha Chadrac/Espaly e. V. unsere Stadt und die Umgebung zu erkunden.
Dem bürgerschaftlichen Engagement von Antje Garn und Dr. Jürgen Garn ist es zu verdanken, dass die Stadt Taucha seit 7. Oktober 1992 zwei Partnerstädte in Frankreich hat. „Ich habe jahrelang am Gymnasium Französisch-Unterricht gegeben und habe mich gefragt, was wir noch tun können. Schnell kamen wir darauf, eine Partnerschaft anzustreben”, sagt Antje Garn. Über einen Leipziger Verein traf sie auf eine Dame aus der französischen Stadt Chadrac. Schnell war der Kontakt geknüpft und die Städtepartnerschaft zwischen Taucha und Chadrac eingefädelt. „Weil man in der Gemeinde Chadrac aber der Meinung war, der Ort sei zu klein für Taucha, hat man sich an die Nachbargemeinde Espaly gewandt. Die beiden damaligen Bürgermeister Gérard Convert (Chadrac) und André Roure (Espaly) waren sich schnell einig. So kam es also, dass Taucha nun zwei Partnergemeinden hat”, erzählt Antje Garn weiter.
Von Anfang an sei es darum gegangen, eine internationale Brücke zu bauen. „Kultur und Lebensweise oder die Politik eines anderen Landes zu erfahren bereichert ungemein. Das wird gelebt seit es die Städtepartnerschaft gibt. Und spätestens mit Gründung unseres Vereins im Jahr 1996 wird dies bis in die Familien hinein”, sagt Michael König, der heutige Vorsitzende des Freundeskreises Taucha Chadrac/Espaly und früherer Kämmerer der Stadt Taucha. In früheren Zeiten habe man auch einen Lehrlingsaustausch vollzogen. Französische Lehrlinge waren hier und schauten in Handwerksbetriebe hinein, ebenso funktionierte das anders herum. Aufgrund von fehlenden Fördermitteln gebe es diesen Austausch aber nicht mehr, bedauert König. Ebenso seien Fußballer der C-Jugend der SG Taucha in Frankreich gewesen, französische Fußballer in Taucha. „Wir haben Leute zusammengeführt und diese ihr Wissen gegenseitig ausgetauscht. Ein unschätzbarer Erfahrungsschatz auf beiden Seiten”, ist Michael König überzeugt. Seit vielen Jahren treffen sich die Mitglieder aus Frankreich und Taucha auf „halber Strecke” im Elsass oder am Bodensee. „Auch das belebt die Partnerschaft und bring neue Impulse”, so König.
Seit Donnerstagabend nun sind 22 Französinnen und Franzosen inklusive der beiden Bürgermeisterinnen aus Chadrac und Espaly in Taucha bei ihren Gastfamilien beziehungsweise im Hotel. Am heutigen Freitag gab es zunächst ein Frühstück mit Bürgermeister Tobias Meier. Das ganze Wochenende steht ein umfangreiches Programm auf dem Plan: Heute ging es in die Ur-Krostitzer-Brauerei, zudem wandelten die Besucher und Tauchaer auf Napoleons Spuren bei einem Besuch des Völkerschlachtdenkmals. Am Abend gab es noch ein Programm von Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Am Samstag steht die Besichtigung einer Ausstellung im Museum auf dem Schloss an, die vor fünf Jahren angefertigt wurde und in Frankreich weilte. Gegen 14 Uhr will der Bürgermeister seine Stadt und den Wandel zeigen. Am Samstagabend gibt es dann eine Festveranstaltung in der Grundschule Am Park. Am Sonntag trifft sich der Bürgermeister nochmals mit Vertretern der Partnervereine, um zu besprechen, was im kommenden Jahr auf dem Plan stehen soll. Die Bürgermeisterinnen reisen danach ab, für den Rest der Delegation geht es nach Bad Düben. Den Ausklang feiern alle dann im Bacchus Keller.