Die Vereine in Taucha bekommen ab sofort mehr Geld von der Stadtverwaltung. Der Förderbetrag pro Mitglied wurde verdoppelt.
Die Vereine in Taucha bekommen ab sofort mehr Geld von der Stadtverwaltung. Der Förderbetrag pro Mitglied wurde verdoppelt.
In diesem Jahr wird ein neuer Bürgermeister gewählt - und bereits jetzt sind erste Machtkämpfe zu spüren. Kürzlich erklärte Bürgermeister Tobias Meier, dass auf sein Bestreben hin die Richtlinie zur Förderung der Sport- und Kulturvereine angepasst werden soll. Demnach sollte der Förderbetrag pro Mitglied von 20 auf 30 Euro angehoben werden. Hintergrund sei, dass dieser Betrag längere Zeit nicht angepasst wurde und er aufgrund der Inflation aktuell bei 25,06 Euro liegen sollte. Damit die Vereine in Corona-Zeiten besser unterstützt werden, strebte Tobias Meier eine Anhebung auf 30 Euro an, was innerhalb des Ausschusses für Kultur, Schulen, Soziales, Sport und Jugend bei den Stadträten auch auf Zustimmung stieß und entsprechend eine Beschlussvorlage erarbeitet wurde.
Allerdings waren Bürgermeister-Kandidat Frank Apitz (CDU) die 30 Euro am Montag dieser Woche nicht genug. In der digitalen Sitzung des Verwaltungsausschusses, dem er angehört, beantragte er eine Anhebung auf 40 Euro, der Förderbetrag soll also verdoppelt werden. Auch diesem Vorschlag stimmten die Stadträte zu, so dass am gestrigen Donnerstag in der Stadtratssitzung der Beschluss offiziell gefasst wurde. Nach der Sitzung erklärte Frank Apitz gegenüber Taucha kompakt: „Viele unserer Vereine verzeichneten in der Corona-Zeit massive Mitgliederaustritte, vor allem bei Kindern. Es freut uns sehr, dass der Stadtrat unserem Änderungsvorschlag einstimmig gefolgt ist. Wir setzen damit ein deutliches Zeichen der Unterstützung für unsere Tauchaer Vereine. Auch wenn diese deutlichen Mehraufwendungen vollständig über den Haushalt der Stadt Taucha abgebildet werden, so sehen wir dies jedoch als klugen und sinnvollen Beitrag an, sowohl die Vereinslandschaft und insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit in unserer Stadt auch künftig weiter zu stärken und zu unterstützen”.
Der Vorgang gibt einen kleinen Vorgeschmack auf den Wahlkampf: Eine Idee des amtierenden Bürgermeisters wird vom gegnerischen Kandidat aufgegriffen und schließlich mit Hilfe des Stadtrats für sich vereinnahmt. Gewinner dieses kleinen Machtspielchens sind die Vereine, die nun besser ausgestattet sind, um Trainer, Übungsleiter und andere Ehrenamtler besser bezahlen oder Anschaffungen tätigen können.