Seit heute sind die Bahnübergänge Graßdorfer Straße und Pönitz wegen Bauarbeiten der Bahn gesperrt. Vor allem die Anwohner in Pönitz stellt dies erneut vor eine Belastungsprobe.
Wie angekündigt begannen in der Nacht die bauvorbereitenden Arbeiten an den Bahnübergängen Graßdorfer Straße in Taucha sowie im Ortsteil Pönitz. Die Deutsche Bahn nimmt hier umfangreiche Instandsetzungsarbeiten vor: Es werden Schwellen gewechselt, Oberleitungen inspiziert und Signale erneuert. Mit den Arbeiten geht auch eine Sperrung der Zugstrecke vom 1. Oktober 20.30 Uhr bis 13. Oktober 6.15 Uhr einher. Als Ersatz für die S-Bahnen der Linie S4 und die Regionalexpress-Züge RE 10 und RE11 fahren Busse. “Da in verschiedenen Bauabschnitten gebaut wird, empfehlen wir allen Fahrgästen sich vor Fahrtantritt auf bahn.de oder im DB Navigator zu informieren”, so eine DB-Sprecherin gegenüber Taucha kompakt.
Für diverse Anwohner in Pönitz ist die Nutzung des Schienenersatzverkehrs eine größere Herausforderung: Konkret geht es um die Anwohner, die in den Straßen “Am Walde” und “Am Bahnhof” wohnen, also vor der Bahnlinie. Weil auch der kleine Fußgänger-Bahnübergang am S-Bahnhof Pönitz gesperrt ist, haben diese Anwohner keine Möglichkeit zur Bushaltestelle auf der Tauchaer Straße / Alte Dorfstraße zu gelangen. “Die Bahn macht hier alles dicht und schließt uns faktisch weg. Das ist eine absolute Frechheit”, beschwert sich Jens Junge. Ihm sei es durch diesen Umstand auch nicht möglich, zum Kindergarten “Pönitzer Waldgeister” zu kommen, ohne einen Umweg von rund 14 Kilometern mit dem Auto fahren zu müssen. “Ich verstehe wirklich nicht, wieso man hier keine Lösung wenigstens für den Fuß- und Radverkehr geschaffen hat, wenn die Strecke doch ohnehin gesperrt ist. Es muss doch möglich sein, den Anwohnern den Ersatzverkehr zu ermöglichen”, sagt er weiter. Die Bahn-Sprecherin bittet um Verständnis: “Es müssen auch Schwellen im Bereich des Bahnübergangs getauscht werden. Ein Überqueren der Gleise auch für Fußgänger ist daher nicht möglich”, sagt sie. Des weiteren sei die Sperrung fristgerecht bei der entsprechenden Verkehrsbehörde beantragt und auch genehmigt worden. “Eine entsprechende Umfahrung ist ausgeschildert. Wir können bei solchen Baumaßnahmen nicht ausschließen, dass es zu längeren Wegen kommt. Für diese Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns bei den Anwohnenden. Leider sind sie unumgänglich”, schreibt die Sprecherin in ihrer Antwort.

Ebenso bittet die Bahn um Verständnis, dass Baumaßnahmen nicht immer zusammengelegt werden könnten. So hätte also der Schwellenwechsel in Pönitz nicht erfolgen können, als die Kreisstraße K7422 im vergangenen Jahr ohnehin monatelang wegen der aufwändigen Sanierung der Fahrbahn gesperrt war. “Grundsätzlich prüfen wir inwieweit Baumaßnahmen zusammengelegt werden können. Leider ist dies nicht immer aufgrund verschiedener Aspekte möglich”, erklärt die Sprecherin weiter und nennt als Beispiele den Umfang der Sperrpausen, Kapazitäten bei Material, Personal und ausführenden Firmen sowie die Art der zu kombinierenden Arbeiten.
Die Pönitzer sind nicht nur wieder angehalten, mit dem Auto kilometerweite Umleitungen zu fahren, der ausgewiesene Schienenersatzverkehr wird auch nicht bedient. Man wartet vergeblich darauf und bekommt dann am Bahnhof in Taucha vom Busfahrer mitgeteilt, dass nur Jesewitz und Eilenburg angefahren wird. Wenn man auch die angezeigten Fahrzeiten, welche der Bus vom Haltepunkt Pönitz bis Bahnhof Taucha nur braucht, berücksichtigt, ist das schon mit dem Auto nicht zu schaffen. Also super Aktion von der DB und hoffentlich werden die heutigen Beschwerden erhört und es fährt dann doch noch der SEV. Sind ja auch Ferien, so dass leider die Linie 215 grad nicht bedient wird. Also ein wegkommen mit den Öffentlichen derzeit nicht möglich.