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Im Rathaus geht es bald barrierefrei nach oben | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 22.03.2023 11:15

Im Rathaus geht es bald barrierefrei nach oben

Die Arbeiten für den Aufzug im Tauchaer Rathaus neigen sich so langsam dem Ende entgegen. Nach monatelanger Vorarbeit wird nun der eigentliche Aufzug montiert. Ein Großprojekt, dem lange Jahre der Planung vorausgingen.

Die Arbeiten für den Aufzug im Tauchaer Rathaus neigen sich so langsam dem Ende entgegen. Nach monatelanger Vorarbeit wird nun der eigentliche Aufzug montiert. Ein Großprojekt, dem lange Jahre der Planung vorausgingen.

Seit mindestens 2008 gibt es in der Tauchaer Stadtverwaltung die Erkenntnis, dass die öffentliche Behörde auch barrierefrei mittels eines Aufzuges erreichbar sein muss. Bei einem Baudenkmal wie dem Tauchaer Rathaus, das um 1900 im Reformstil erbaut wurde, keine leichte und vor allem keine günstige Angelegenheit. Gemeinsam mit der Denkmalpflege wurden ab 2009 verschiedene Varianten untersucht, wie ein Aufzug eingebaut werden kann. „Zur Entscheidung stand, den Aufzug hofseitig, straßenseitig, an den Stirnseiten oder innenliegend einzubauen”, zählt Birgit Pfaender-Plewe vom Fachbereich Bauwesen auf. Für die nun realisierte innenliegende Variante wurde sich etwa 2012 entschieden. Dies bedeutete auch, drei Büros aufgeben zu müssen. Danach folgten Kostenschätzungen, erste Planungsphasen, Fördermittelanträge mit zahlreichen Nachforderungen.

Im Rathaus geht es bald barrierefrei nach oben (Foto: taucha-kompakt.de)
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Im Rathaus geht es bald barrierefrei nach oben (Foto: taucha-kompakt.de)

Im Jahr 2019 wurde der Verwaltung ein Zuwendungsbescheid über 158.000 Euro übergeben, was 80 Prozent von 200.000 Euro, der höchstmöglichen Fördersumme, entsprach. Ab 2020 gab es weitere Planungen und vor allem umfangreiche Untersuchungen zum Bauzustand. „Unser größtes Problem blieb, dass keine Unterlagen aus der Bauzeit vorliegen und wir im benutzten Zustand keine Decken öffnen und Wände untersuchen konnten”, so Birgit Pfaender-Plewe weiter. Also wurde ein 3D-Aufmaß erstellt, um sicherzustellen, dass die Wände übereinander stehen und sich ein Aufzugsschacht einbauen lässt. Im März 2022 wurden nach einer Ausschreibung die Bauleistungen vom Stadtrat an das Unternehmen Schönherr Bausanierung aus Limbach-Oberfrohna vergeben.

Im Juli 2022 wurde begonnen, die Büros zu räumen, durch die künftig der Aufzug fahren soll. „Wir haben die Fußböden aufgehackt, Aufbauten herausgerissen und konnten dann erst sehen, wie es um die Standsicherheit bestellt ist. Nach der genauen Untersuchung der Decken und Wände musste die Statik umgeplant werden, was eine erneute Verzögerung des geplanten Bauendes von September 2022 auf April 2023 zur Folge hatte”, erklärt die Rathausmitarbeiterin. Diese Arbeiten seien absichtlich in den Sommer gelegt worden, weil dann viele Mitarbeiter ohnehin im Urlaub waren oder auch ins Homeoffice gehen konnten. Trotz der massiven Abrissarbeiten seien die Befürchtungen, dass erhebliche Beeinträchtigungen wegen Lärm und Staub entstehen, nicht eingetreten. „Natürlich gab es kleinere Einschränkungen, aber im Grunde haben wir alle die Bauzeit im Rathaus gut überstanden”, so Birgit Pfaender-Plewe, die wöchentlich mit einem Newsletter das Kollegium über den aktuellen Stand informierte. Mit dem Standesamt habe es ebenfalls Absprachen gegeben, damit lärmintensive Arbeiten nicht gerade während einer Trauung erfolgen.


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Blick in den Aufzugsschacht

Der eigentliche Aufzugsschacht besteht aus Kalksandstein. Geschossweise wurden zusätzliche Stahlbetondecken eingezogen. Eine zusätzliche Hürde war der Aufbau der Fundamente unter der Außentreppe. Auch hier erfolgten Untersuchungen eines Statikers, um die Standfestigkeit des gesamten Gebäudes durch den Einbau des Schachtes nicht zu beeinträchtigen.

Aufzugsmontage in Kürze beendet

In der vergangenen Woche wurde der eigentliche Aufzug geliefert - ein Bausatz, verpackt in mehrere Holzkisten. Geplant und montiert wird er vom Unternehmen Schindler Aufzüge und Fahrtreppen. Die Traglast wird 630 Kilogramm oder acht Personen betragen. Er ist laut Norm rollstuhlgerecht. Montiert sein soll er bis Ende März. Parallel beziehungsweise teilweise danach komplettieren Maler, Fußbodenleger und Elektriker die Baustelle, die sich über vier Etagen zieht. Künftig können Besucher und Mitarbeiter barrierefrei bis unter das Dach fahren. Auf diese Weise werden dann nicht nur die verschiedenen Büroräume, sondern auch der Ratssaal mit dem Aufzug erreichbar sein.

Der Aufzug war in mehrere Holzkisten verpackt.

Wann genau der Aufzug für alle nutzbar sein wird, könne noch nicht gesagt werden. Das liege vor allem an der Außentür. Diese werde aktuell von der Tischlerei Thier aus Leipzig aus massiver Eiche hergestellt. Wesentlich anspruchsvoller ist aber die Antriebstechnik und Zugangssteuerung. Letztere sei nötig, damit verschiedene Personengruppen zu verschiedenen Zeiten die Tür nutzen können. Also Mitarbeiter zu den Arbeitszeiten, Besucher während der Öffnungszeiten oder auch Stadträte während der Sitzungen.

Hier wird die massive Außentür montiert.

Die Gesamtkosten des Aufzuges belaufen sich mittlerweile inklusive der vielen Planungen und gesamten Bauausführung auf rund 500.000 Euro.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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