Die geplante zeitweise Umnutzung eines kleinen Teils des Pflegeheims Am Veitsberg hat in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Geplant war, dass in einem ohnehin leer stehenden Gebäudeteil ab November bis zu 20 unbegleitete minderjährige Ausländer (umA) einziehen sollen. Jetzt macht das DRK Leipziger Land einen Rückzieher.
Die geplante zeitweise Umnutzung eines kleinen Teils des Pflegeheims Am Veitsberg hat in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Geplant war, dass in einem ohnehin leer stehenden Gebäudeteil ab November bis zu 20 unbegleitete minderjährige Ausländer (umA) einziehen sollen. Jetzt macht das DRK Leipziger Land einen Rückzieher.
„Unter Berücksichtigung der Entwicklungen der vergangenen Tage haben sich Präsidium und Vorstand gestern Abend darauf verständigt, die Überlegungen zur Einrichtung einer UMA-Einrichtung am Standort Veitsberg in Taucha zunächst zurück zu stellen”, sagt DRK-Vorstandsvorsitzende Katharina Höhne. Die Umnutzung des Pflegeheims sei aber nicht komplett vom Tisch. „Für uns war das immer eine temporäre Lösung, um den momentanen Leerstand zu überbrücken. Ich finde das Projekt nach wie vor gut, es braucht aber mehrere Akteure”, so Höhne weiter. Man wolle nun noch mal nachdenken, was die beste Lösung sein könnte.
Der Kreisverband Leipziger Land befinde sich seit längerem in einem Strategieprozess zur Weiterentwicklung des Geländes Am Veitsberg. Hintergrund sind fehlende Pflegekräfte mit Ausbildung in der Altenpflege. Dadurch sei die Kapazität des Pflegeheims Am Veitsberg ohnehin eingeschränkt gewesen. Die Sanierung eines Gebäudeteils habe man vorzeitig abgebrochen, weil nicht absehbar war, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt ändert. In dem bereits länger leer stehenden Gebäude sollten ab November bis zu 20 unbegleitete minderjährige Ausländer im Alter zwischen 14 und 18 Jahren betreut werden. Damit hätte man am Standort Altenhilfe, Generationenwohnen und Jugendhilfe vereint.
In den vergangenen Tagen gab es massiven öffentlichen Protest. Bei einer Bürgerversammlung in Portitz mit eigentlich anderen Themen waren sehr viele Bürger anwesend, um ihrem Ärger über die geplante Jugendhilfeeinrichtung Luft zu machen. Auch im Internet finden Angehörige von Senioren, die Am Veitsberg untergebracht sind, teils deutliche Worte. Es wird befürchtet, dass die Leistungen für die älteren Bürger weiter zurück geschraubt werden. Diverse Wortmeldungen gehen auch in Richtung Fremdenfeindlichkeit. Nicht wenige Bürgerinnen und Bürger warnten vor kriminellen Handlungen der künftigen Bewohner mit Migrationshintergrund. In der Nacht zum gestrigen Donnerstag wurde das Trafohäuschen am Altenpflegeheim beschmiert. Ausländerfeindliche Parolen und verfassungsfeindliche Zeichen wurden hier hinterlassen. Das DRK hat Anzeige erstattet.