Wir sind mitten im Advent. Mit ihr zeigt die Parthestadt, wie viel kreatives Potenzial in Vereinen, Initiativen und lokalen Akteuren steckt. Zehn Beiträge wurden im Rahmen des städtischen Ideenwettbewerbs ausgewählt, um Schaufenster und leerstehende Ladengeschäfte in der Altstadt weihnachtlich zu gestalten. Seit 1. Dezember sind die Installationen an sieben Standorten zu sehen – ein Spaziergang durch die Leipziger und Eilenburger Straße soll so für Abwechslung sorgen.
Die Stadt Taucha spricht in ihrer Mitteilung von „kleinen Kunstwerken“, die zum Staunen und Verweilen einladen. Tatsächlich reicht die Bandbreite von klassischen Weihnachtsszenen über handgemachte Objekte bis hin zu Aktionen, die über die reine Dekoration hinausgehen. Händler, Eigentümer und Unterstützer haben ihre Schaufenster zur Verfügung gestellt und ermöglichen damit eine Art offenen Adventsrundgang.
Ein besonders lebendiges Beispiel dafür liefert die Klima-Initiative Taucha mit ihrem Beitrag im Schaufenster der Leipziger Straße 44 – dem „Raum für Demokratie“. Statt einer statischen Ausstellung entsteht hier Tag für Tag etwas Neues. Die Initiative präsentiert jeden Morgen einen frischen Buchtipp: Kinderliteratur, Romane, Essays, Sachbücher – so vielfältig wie die Menschen, die ihre persönlichen Empfehlungen beigesteuert haben.
Kurze handgeschriebene oder gedruckte Notizen erläutern, warum genau dieses Buch ausgewählt wurde. Wer sich inspiriert fühlt, kann auf der Website der Klima-Initiative alle bisherigen Empfehlungen nachlesen. Damit wird das Schaufenster zu einer Art öffentlichem Adventskalender, der nicht mit Schokolade, sondern mit Gedanken, Geschichten und Denkanstößen gefüllt ist.
Weitere Schaufenster wie jenes des Medienateliers Frank Hellriegel oder die drei Schaufenster des Leerstands vom ehemaligen An-und-Verkauf-Ladens zeigen, wie unterschiedlich die Teilnehmenden an den Wettbewerb herangegangen sind. Mal steht der künstlerische Ausdruck im Vordergrund, mal der spielerische Umgang mit Licht und Materialien, mal ein thematischer Bezug zu Taucha oder zur Weihnachtszeit. Gemeinsam aber erzählen sie eine klare Geschichte: Die Altstadt lebt, trotz mancher Leerstände, von Engagement, Ideen und Offenheit.
Für Besucher bedeutet das: einfach losziehen. Die Installationen sind über die gesamte Adventszeit hinweg zu sehen und werden zum Teil noch ergänzt oder verändert. Wer also regelmäßig vorbeikommt, entdeckt immer wieder Neues.
Die Stadt spricht von „verzaubern lassen“. Das geht vielleicht ein wenig weit, aber der Rundgang zeigt, wie eine relativ kleine Aktion großen Effekt haben kann. Vor allem zeigt er, wie viel Bereitschaft es in Taucha gibt, gemeinsam etwas entstehen zu lassen.