Das Unternehmen Energiekonzepte Deutschland (EKD) mit Standorten in Taucha und Leipzig hat offenbar am Freitag überraschend knapp 80 Mitarbeitern gekündigt.
Wie es in einer anonymen E-Mail heißt, seien über 70 Angestellt entlassen worden. Offenbar wurde die Kündigungswelle bereits von Mitarbeitern bestätigt. Die Entlassungen betreffen laut Informationen von Taucha kompakt mehrere Unternehmensbereiche. Laut der E-Mail seien die Betroffenen ohne Vorwarnung am Freitag mit der Kündigung konfrontiert worden.
Am 6. November präsentierte sich die EKD beim Netzwerkabend der Stadt Taucha vor Vertretern der Wirtschaft und Verwaltung. Auch hier gab es keine Anzeichen darauf, dass das Unternehmen Probleme hätte. Im Gegenteil: Christian Arnold, seit Mitte Juni Geschäftsführer der EKD, präsentierte sein Unternehmen als gut aufgestellt. Man wolle einen Wert für die Region schaffen, aber auch profitabel sein. Personalchef Tino Hantschmann, der durch das weiträumige Lager der EKD führte, erzählte von den optimierten Abläufen in der Logistik. 30 Mitarbeiter seien im Tauchaer Lager beschäftigt. Insgesamt würden 550 Mitarbeiter bei Energiekonzepte Deutschland zeigen, dass die Energiewende auch „sexy” sein kann. Bis zu 120 Energiesysteme würden pro Tag zusammengestellt und für den Versand zur späteren Montage vorbereitet werden.
Hantschmann sprach auch Fehler an, die passiert seien, für die „wir uns nur entschuldigen können”, sagte er. Bis heute merze man diese Fehler aus.
Ende Juli schrieb das Manager Magazin vom „Absturz” der EKD. Aus Reihen des Unternehmens hieß es, das Medium übertreibe und ziehe falsche Schlüsse. Im März dieses Jahres wurde die Übernahme durch Fonds von Pemberton Asset Management abgeschlossen. Diese Transaktion festige die finanzielle Stabilität der EKD nachhaltig, stärke seine Wettbewerbsfähigkeit und eröffne neue Wachstumschancen - vor allem bei der Entwicklung und Einführung digitaler Zukunftstechnologien für die Solarwende, verlautbarte die EKD damals.
Branchenexperten zufolge würden die jetzt erfolgten Entlassungen zeigen, dass die angekündigte Konsolidierung nicht den erhofften Effekt erzielt hat.