Kommende Woche: 14. Ancient Trance Festival kommt wieder nach Taucha | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 23.07.2025 13:17

Kommende Woche: 14. Ancient Trance Festival kommt wieder nach Taucha

Das Ancient Trance Festival bietet auch in diesem Jahr wieder Weltmusik mit sowie ohne Maultrommel. (Foto: Veranstalter)
Das Ancient Trance Festival bietet auch in diesem Jahr wieder Weltmusik mit sowie ohne Maultrommel. (Foto: Veranstalter)
Das Ancient Trance Festival bietet auch in diesem Jahr wieder Weltmusik mit sowie ohne Maultrommel. (Foto: Veranstalter)

Nach einem Jahr Pause verwandelt sich der Tauchaer Stadtpark sowie die Festwiese in Kürze erneut in ein buntes Festivalgelände: Vom 31. Juli bis 3. August 2025 findet das Ancient Trance Festival (ATF) zum 14. Mal statt. Die Veranstalter vom Maultrommel e.V. erwarten mehrere tausend Gäste aus dem In- und Ausland – setzen dabei aber bewusst auf eine kleinere Dimension als in früheren Jahren.

„In der Vergangenheit kamen bis zu 6.000 Menschen, das war für Taucha und sein Umfeld einfach zu viel“, sagt Festivalsprecher Stefan Jeraward. Für 2025 sei die Besucherzahl auf 4.500 Tickets begrenzt worden. Ziel sei es, die Belastungen für Anwohner und Besucher gering zu halten – und zugleich das familiäre Flair des Festivals zu erhalten.

Musik zwischen Mongolei, Kiew und Berlin

Das Festival hat sich als eines der bekanntesten Weltmusik-Festivals Deutschlands etabliert und bietet auch dieses Jahr wieder eine breite Auswahl an Künstlern, die man auf kommerziellen Bühnen selten erlebt. Zum Line-up gehören unter anderem:

  • DakhaBrakha aus der Ukraine, die mit traditionellen Trachten und einem avantgardistischen Stil Weltmusik mit Punk- und Indie-Elementen verbinden.
  • Vespa Cougourdon Ourchestra aus Frankreich, die auf „Cougourdons“ spielen. Hierbei handelt es sich um handgefertigte Instrumente aus Kürbis.
  • Fulu Miziki aus dem Kongo, die „Musik aus Müll” spielen.
  • Beardyman aus Großbritannien, der als Beatbox-Virtuose live Sounds und Loops kreiert.
  • Ustad Noor Bakhsh aus Balochistan, ein Meister der Benju – einer seltenen Saiten-Zither, die er elektrifiziert und in neue Klangdimensionen hebt.
  • Stepan Micus aus Deutschland, der als Ein-Mann-Klanguniversum gilt.
  • Trio Mandili aus Georgien - georgische Volksmusik und mehrstimmiger Gesang mit traditionellen Langhalslauten.

Das Booking sei kein Zufall, erklärt Stefan Jeraward: „Es ist die Kunst unseres Musikchefs, genau solche Musiker zu finden – kultig, außergewöhnlich, neugierig machend. Viele Künstler spielen gerne bei uns, nicht nur wegen der Gage, sondern weil sie die Atmosphäre schätzen. Das Ancient Trance ist kein anonymes Großevent, sondern ein Ort, an dem man sich willkommen fühlt.“

Ehrenamtlich organisiert – mit internationalen Helfern

Seit seiner Gründung 2007 wird das Festival ehrenamtlich organisiert – ohne Gewinnerzielungsabsicht. Die Helferinnen und Helfer reisen aus ganz Deutschland, Europa und darüber hinaus an. Am Ticketverkauf bereichere sich niemand. „Alles, was am Ende übrig bleibt, fließt zurück in die Gagen der Bands“, so Jeraward.

Neben Konzerten auf mehreren Bühnen – etwa der Teichbühne im Stadtpark oder der Bambusbühne auf der Festwiese – bietet das Festival ein umfangreiches Rahmenprogramm: Workshops für Körper und Geist, Marktstände mit vegetarischem Essen, eine Healing-Area, Feuershows, Walk-Acts und ein eigenes Kinderprogramm. Auch der Markt der Möglichkeiten auf dem Tauchaer Marktplatz gehört wieder dazu – hier können sich auch Besucher ohne Festivalticket informieren und bei ausgewählten Konzerten zuhören.

Kritik von Anwohnern: Lärm und Infrastrukturprobleme

So sehr viele das Festival schätzen – in der Tauchaer Bürgerschaft sorgt das ATF regelmäßig für Diskussionen. Vor allem Anwohner der Innenstadt kritisieren die nächtlichen Lärmpegel und die unzureichende Infrastruktur.

Vor allem der knappe Parkraum ist immer wieder Thema. So ist bereits seit Mitte Juli der Parkplatz an der Festwiese gesperrt, weil seitdem der Aufbau der Bühne und eines Kinderspielplatzes läuft. Zudem stehen dort zwei große Zelte, die für Organisation und Lagerung genutzt werden. Der kleine Parkplatz am Schmiedehöfchen steht ausschließlich den Mitarbeitern des Pflegeheims zur Verfügung. Im Auenweg würden Behindertenparkplätze ausgewiesen, so die Stadtverwaltung. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht der Marktplatz als Parkfläche, weil dieser wie oben beschrieben ebenfalls Veranstaltungsfläche ist. Ausweichmöglichkeiten für Anwohner fehlen. Wie in den vergangenen Jahren scheint hier das Konzept der Stadtverwaltung zu sein, dass es kein Konzept gibt.

Immerhin: In diesem Jahr stünde den Festivalbesuchern wieder das Feld an der Wurzner Straße zum Parken zur Verfügung – allerdings in Abhängigkeit des Wetters, wie Ordnungsamtschef Jens Rühling sagt. Wenn es vorher zu stark geregnet hätte, würden die Fahrzeuge dort im Schlamm versinken. Egal wie es kommt – auch in diesem Jahr gehört wohl eine ordentliche Portion Gelassenheit für die Tauchaer dazu, die vier Tage mit kaum vorhandenen Parkplätzen, einem gesperrten Schöppenteich-Park sowie gefühlter Dauerbeschallung zu überstehen.

Festgelegt worden seien feste Zeiten für das Ende der Musikdarbietungen: am 31. Juli darf bis 23 Uhr musiziert werden, am 1. und 2. August jeweils bis 1 Uhr und am 3. August bis 22 Uhr. In der Vergangenheit hätte es bei der Einhaltung der Zeiten keine Probleme gegeben, so Jens Rühling.

Rundgänge, Vergünstigungen und Freikarten für Tauchaer

Die direkten Anwohner an der Festwiese und dem Park bekommen in diesem Jahr Freikarten für das gesamte Wochenende. Dies betreffe die parkseitigen Anwohner der Leipziger Straße, des Marktes, der Plösitzer Straße, die Straße Am Schmiedehöfchen sowie die Wurzner Straße 1. Die Freikarten seien teilweise bereits in die Briefkästen eingeworfen worden, so die Tauchaerin Birgit Richter, die sich ehrenamtlich um diesen Teil der Organisation kümmert.

Tauchaer, die auf das Festival wollen, können über diesen Link noch teilweise vergünstige Tickets erwerben.

Die Bar auf der Festwiese wird von einem großen Turm begleitet, in dem eine Prinzessin schlafen soll.  (Foto: Daniel Große)
Die Bar auf der Festwiese wird von einem großen Turm begleitet, in dem eine Prinzessin schlafen soll. (Foto: Daniel Große)
Die Bar auf der Festwiese wird von einem großen Turm begleitet, in dem eine Prinzessin schlafen soll. (Foto: Daniel Große)

Ebenso bietet sie wieder kostenlose Rundgänge an. Wer interessiert sei, solle sich per Mail an birgit.richter@museum-taucha.de anmelden. Zur Verfügung stehen noch Termine am Freitag, den 1. August um 14 Uhr, am Samstag, den 2. August um 18 Uhr sowie am Sonntag, den 3. August um 14 Uhr. Auf den Rundgängen erzählt Birgit Richter Wissenswertes zum Festival, den Workshops und den Bühnen sowie Bars. Etwa zur Bar auf der Festwiese, an die ein großer Turm gebaut wurde. „Die Geschichte ist hier, dass Nomaden eine alte Burgruine entdeckt hätten und im Turm eine Prinzessin schlafe. Tagsüber arbeitet sie an der Bar“, so Birgit Richter.

Ticket-Verlosung für Samstag

Um den Bezug zu Taucha zu stärken, haben die Veranstalter gemeinsam mit Taucha kompakt eine Verlosung von 2x2 Tagestickets für den Samstag ins Leben gerufen – exklusiv für Tauchaerinnen und Tauchaer. Die Verlosung findet auf Taucha Events statt. Zudem gibt es erneut vergünstigte Tickets für Einwohner über den Online-Shop oder an den Tageskassen.

Sperrungen und Hinweise

Der Stadtpark am großen Schöppenteich wird ab Donnerstagmittag, dem 31. Juli, für den regulären Durchgang gesperrt. Ebenso ist der Marktplatz sowie die Umfahrung dessen gesperrt. Autofahrer müssen zudem wie oben beschrieben mit Einschränkungen im Umfeld und beim verfügbaren Parkraum rechnen. Der Veranstalter bittet um Verständnis – und lädt gleichzeitig ein, das ATF als Chance zu sehen: für Austausch, Vielfalt und einen musikalischen Blick über den Tellerrand.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.

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