Die Asphaltarbeiten sind so gut wie beendet - im Laufe der kommenden Woche kann die Straße zwischen Seegeritz und Merkwitz wieder befahren werden. Ob der Radfahrstreifen kommt, ist weiter nicht klar - das Landratsamt Nordsachsen hat dem Vorhaben vorerst eine Absage erteilt.
Etwas eher als geplant kann voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche die Verbindungsstraße zwischen Seegeritz und Merkwitz wieder geöffnet werden. Wie berichtet wurde hier seit dem 28. Juni der Fahrbahnbelag erneuert. Am heutigen Donnerstag erfolgen die letzten Arbeiten an der Deckschicht, hieß es von den Mitarbeitern der ausführenden Straßen- und Tiefbau-Gmbh Eilenburg. Danach müssten noch Arbeiten an den Banketten ausgeführt werden, so Holger Tobiaschek vom Fachbereich Bauwesen im Rathaus.
Wie angekündigt wurde die Straße bei dem grundhaften Ausbau durchgehend auf sieben Meter verbreitert, nachdem sie an manchen Stellen nur 5,50 Meter breit war. Auch die Situation auf der Kuppe sei ein wenig entschärft worden, sagt Holger Tobiaschek.
Geplant war auch die Markierung eines Radfahrstreifens. Ob dieser kommen kann, ist weiter ungewiss. Die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Nordsachsen hat der Stadt Taucha Ende Juni mitgeteilt, dass sie einem Schutzstreifen für Radfahrer entlang einer außerörtlichen Straße nicht zustimmen wird. Als Begründung verweist die Behörde auf die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (§ 2 Absatz 4 Satz 2 VwV-StVO, Randnummer 12), die den Einsatz von Schutzstreifen außerhalb geschlossener Ortschaften einschränkt. Zwar sehe das aktuelle Radverkehrskonzept des Landkreises Schutzstreifen unter bestimmten Bedingungen als sinnvoll an – doch nach Aussage des zuständigen Amts für Wirtschaftsförderung und Landwirtschaft seien diese Aussagen inzwischen überholt. Hintergrund ist eine Untersuchung im Auftrag des Freistaats Sachsen, deren Ergebnis lautet, dass Schutzstreifen außerorts generell nicht genehmigungsfähig sind.
Die Stadt Taucha hatte angeregt, einen solchen Schutzstreifen im Rahmen eines Modellversuchs dennoch einzurichten. In diesem Zusammenhang verweist der Landkreis auf eine vom Bund geförderte Untersuchung, die sich genau mit dieser Thematik befasst. Der Abschlussbericht der Studie, die im Auftrag des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern erstellt wurde, ist hier abrufbar.
Darin wurde unter anderem untersucht, wie sich Schutzstreifen außerhalb geschlossener Ortschaften auf die Verkehrssicherheit auswirken. Die Ergebnisse legen nahe, dass derartige Maßnahmen in der Regel keine ausreichende Sicherheit bieten und insbesondere auf Straßen mit höheren Geschwindigkeiten problematisch sind. Die Studie diente auch anderen Bundesländern als Grundlage für vergleichbare Entscheidungen.
Nun hofft die Stadt Taucha auf das Sächsische Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung. Dort liege ein Antrag für einen Modellversuch. „Es ist nicht einfach, aber wir sind an einer Lösung dran”, so Tobiaschek. Eine Voraussetzung für den Radfahrstreifen ist unter anderem, dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit maximal 70 Stundenkilometer beträgt. Dabei bleibe es auch nach dem Ausbau. Bis endgültige Klarheit in diesem Sachverhaltes vorliegt, bleibt die Straße ohne Markierung.
Ebenfalls gebaut wird aktuell direkt in Seegeritz gegenüber vom Teich. Auf Höhe des ehemaligen Gasthofs beseitigt der Bauhof Taucha derzeit Schlaglöcher. Die Arbeiten sollen auch in Kürze beendet werden.
Ebenso seien die Arbeiten der Wasserwerke Leipzig in Merkwitz in den kommenden Tagen beendet, heißt es aus dem Rathaus.