Neue Sporthalle der Oberschule: Kosten jetzt nahezu verdoppelt | Taucha kompakt

Die Sporthalle an der Oberschule wird für die Stadt Taucha eine teure Angelegenheit. Aktuell berichtet die Stadtverwaltung über erneute Kostensteigerungen von 2 Millionen Euro. Damit wird die Sporthalle mit Mensa fast doppelt so teuer wie ursprünglich geplant.

Die Kosten für den Bau der neuen Sporthalle mit Mensa wurden im Oktober 2019 mit 5,5 Millionen Euro angegeben. Damals hoffte die Stadtverwaltung auf Fördermittel über 60 Prozent der Baukosten aus dem Programm „Schulische Infrastruktur” der Sächsischen Aufbaubank (SAB). Der Antrag wurde bereits im Sommer 2018 gestellt, im zweiten Halbjahr 2019 gab es dann eine Ablehnung. Dennoch wurde weiter an der Sporthalle geplant. Anfang Oktober dann die überraschende Nachricht: Aus dem Corona-Bewältigungsfonds „Sachsen startet durch” soll eine Förderung in Höhe von 3,1 Millionen Euro ausgereicht werden. Dies entspricht in etwa 60 Prozent der veranschlagten Kosten, also der Summe, die anfangs bei der SAB beantragt wurde. Kämmerer Marcus Rietig war erfreut über den Fördermittelsegen, der den Haushalt der Stadt deutlich entlaste.

Anfang April 2022, kurz vor dem Richtfest, sprach Architektin Birgit Pfaender-Plewe bereits von erhöhten Baukosten. „Wir sind bereits jetzt erheblich über den geplanten Kosten und wir tun alles dafür, dass es am Ende nicht doppelt so teuer wird”, sagte sie damals. Einige Tage später verwies Bürgermeister Tobias Meier auf Kostenschätzungen von 8 Millionen Euro, zuletzt wurden stets 8,5 Millionen Euro kommuniziert.

Mit der heutigen Mitteilung aus dem Rathaus, die von erneuten Kostensteigerungen in Höhe von 2 Millionen Euro spricht, steht fest: Die Kosten liegen bei mindestens 10,5 Millionen Euro, was faktisch einer Verdoppelung der ursprünglich angesetzten Kosten entspricht. Die Ursachen würden unter anderem „an den Steigerungen für Materialeinkäufe von Baustoffen, Umplanungen im komplexen Bauwerk auf engsten Raum und Nachträgen infolge Verzögerungen und Ausfall einzelner Gewerke im Bauablauf” liegen, so die Verwaltung.

Durch die Kostensteigerung müssten nun diverse Einsparungen und Verschiebungen von Investitionsmaßnahmen vorgenommen werden. Welche Maßnahmen dies konkret sind und wo gespart werden soll, werde nun mit dem Stadtrat erarbeitet. Erschwerend käme hinzu, dass geringere Steuereinnahmen aufgrund der aktuellen Steuerschätzung des Bundes und des Freistaates Sachsens erwartet werden.

Dem Stadtrat seien nun Vorschläge zur Schließung der entstandenen Finanzierungslücke vorgestellt worden. In weiteren Beratungen mit den Gremien des Stadtrates soll voraussichtlich in der Stadtratssitzung Juli ein abgestimmtes Maßnahmenpaket beschlossen werden.

Durch die ergriffenen Maßnahmen werde der tägliche Geschäftsbetrieb in der Stadtverwaltung nicht beeinträchtigt, heißt es abschließend.