An den Ebert-Wiesen: Neue Chance für Judohalle | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 14.08.2025 17:58

An den Ebert-Wiesen: Neue Chance für Judohalle

Die neue Judohalle und das SportEUm sollen auf den Ebert-Wiesen gebaut werden. Hier ein Foto aus dem Oktober 2024. (Archivbild: Daniel Große)
Die neue Judohalle und das SportEUm sollen auf den Ebert-Wiesen gebaut werden. Hier ein Foto aus dem Oktober 2024. (Archivbild: Daniel Große)
Die neue Judohalle und das SportEUm sollen auf den Ebert-Wiesen gebaut werden. Hier ein Foto aus dem Oktober 2024. (Archivbild: Daniel Große)

Seit einigen Jahren versucht der Judoclub Taucha e.V. mit einem Investor eine Mattensporthalle an der Klebendorfer Straße zu bauen. Nach diversen Bedenken von Stadträten und Anwohnern sind diese Pläne nun vom Tisch. Stattdessen soll die Halle an den Friedrich-Ebert-Wiesen entstehen, wo auch die SportEUm Oberschule+ gebaut werden soll.

Der Tauchaer Stadtrat machte heute per einstimmigem Beschluss den Weg frei einen Erbbaurechtsvertrages an der Friedrich-Ebert-Straße. Ziel ist es, dass Bürgermeister Tobias Meier alle weiteren Schritte einleiten und vollziehen kann, um diesen Vertrag zu schließen. An den Ebert-Wiesen plant der Judoclub Taucha e.V. die Errichtung einer Kampfsporthalle. Um eventuelle Fördermittel akquirieren zu können, muss im Fördermittelantrag erkennbar sein, dass man sich bereits aktiv um das nötige Grundstück gekümmert habe.

Der neue mögliche Standort der Judohalle, wie sie bislang immer genannt wurde, bildet eine Wende im bisherigen Bestreben von Simon Yacoub, Präsident des Judoclubs, ein festes Domizil für den Mattensport in Taucha zu haben. „Nach allem Hin und Her der vergangenen Jahre haben wir verstanden, dass das Grundstück an der Klebendorfer Straße aufgrund der Lärm-, Parkplatz- und Verkehrsproblematik dafür nicht geeignet ist. Darum haben wir uns nach Alternativen umgesehen“, sagt Yacoub. Nun will er das Projekt gemeinsam mit der SportEUm Oberschule+ sowie Martin Schade von den Sportbären umsetzen.

Unterstützung aus dem Stadtrat

Verschiedene Fraktionen des Stadtrats hatten Simon Yacoub immer wieder dazu angeregt, sich andere Standorte für die Sporthalle zu suchen. Seitdem die Pläne der SportEUm UG bekannt sind, bot sich eine Kooperation gerade zu an, wie etwa die AfD-Fraktion frühzeitig anregte. Auch CDU-Stadtrat Frank Apitz sah hier eine Chance: „Ich hatte Kontakt zu Rolf Ahrendt und Christoph von Radowitz vom SportEUm hergestellt. Unser Antrieb war, dass dort durchaus Synergien gehoben werden können. Die Oberschule+ benötigt ohnehin eine Sporthalle – nichts spricht also dagegen, eine solche Halle an den Ebert-Wiesen zu bauen“, so Frank Apitz gegenüber Taucha kompakt. Er und seine Fraktion würden sich „riesig freuen, wenn die Pläne verwirklicht werden können“, so Apitz.

Sport- und Bildungscampus mit mehreren Akteuren

Was nun entstehen soll, sei aber weitaus mehr als eine bloße Sporthalle: „Wir nennen es Sport- und Bildungscampus“, sagt Simon Yacoub. Der Judoclub wolle die Halle bauen, die SportEUm-Oberschule wird Mieter. „Es ist eine glückliche Fügung, dass sich hier gemeinnützige Organisationen gefunden haben, die ihre Eigenständigkeit bewahren, aber dennoch zusammen einen Campus aufbauen wollen.  So kann sich die ursprüngliche SportEUm-Idee zum Bildungscampus weiterentwickeln. Bildung, weil die Campusbeteiligten weit über Schule hinaus Bildungsangebote unterbreiten wollen“, sagt Rolf Ahrendt von der SportEUm Schulen UG. Auch die Kita Grashüpfer” werde zum Campus gehören.

Als dritter Protagonist steigt Martin Schade mit seinem Unternehmen Die Sportbären ein. „Wir übernehmen für das SportEUm die pädagogische Seite. Im Nachmittagsbereich ziehen wir in die Halle mit unseren Kindergruppen ein“, sagt Martin Schade. Eine feste Halle zu haben anstatt quer durch Taucha ziehen zu müssen oder gar im Freien zu trainieren, mache es für alle leichter. „Die Nutzungszeiten für uns werden sich massiv erhöhen, was uns natürlich extrem freut“, so Schade weiter. Generell biete der geplante Sport- und Bildungscampus auch für alle Vereine Tauchas extreme Weiterentwicklungsmöglichkeiten. „Es ist unser Wunsch, dass hier die Vereine ohne Konkurrenzgedanken noch weiter zusammenwachsen“, so Martin Schade. Profitieren würden letztlich Tauchas Kinder.

Wohnbebauung an der Klebendorfer Straße

Mit dem neuen Standort der Sporthalle auf den Ebert-Wiesen ist der Standort Klebendorfer Straße aber nicht aus dem Rennen. Denn zur Querfinanzierung des Sporthallen-Baus ist nach wie vor eine Wohnbebauung geplant. Der Erlös aus dem Verkauf der Wohnungen solle für die Errichtung der Halle genutzt werden. „Wir planen 65 Wohneinheiten. Dazu muss aber erst die B-Plan-Änderung beschlossen werden. Hier hoffen wir natürlich auf die Zustimmung des Stadtrates, sonst bleibt die Sporthalle weiterhin ungebaut“, erklärt Simon Yacoub.

Auf dieser Fläche an der Klebendorfer Straße sollte die Judohalle gebaut werden. Nun ist dort eine reine Wohnbebauung mit 65 Wohnungen vorgesehen. (Foto: Daniel Große)
Auf dieser Fläche an der Klebendorfer Straße sollte die Judohalle gebaut werden. Nun ist dort eine reine Wohnbebauung mit 65 Wohnungen vorgesehen. (Foto: Daniel Große)
Auf dieser Fläche an der Klebendorfer Straße sollte die Judohalle gebaut werden. Nun ist dort eine reine Wohnbebauung mit 65 Wohnungen vorgesehen. (Foto: Daniel Große)

Aus Reihen der CDU zumindest sei alles klar, wie Frank Apitz erklärt: „Wir befürworten den Bau der Sporthalle auf den Ebert-Wiesen mit einem gleichzeitigen Bau an der Klebendorfer Straße. Mit dem Verzicht einer Sporthalle an der Klebendorfer hat Herr Yacoub hier nun deutlich Druck aus der Angelegenheit genommen und dafür gesorgt, dass die Verkehrs- und Parkplatzproblematik an dieser Stelle nicht weiter eskaliert“, so Apitz. Die CDU-Fraktion würde beide Vorhaben unterstützen und glaubt, dass das Gesamtvorhaben mehrheitsfähig sei. „Das kann nur gut sein für unsere Stadt, die Vorteile überwiegen deutlich“, meint Apitz und erinnert an die sportliche Vergangenheit Tauchas: „Mattensport hat eine irre Tradition in Taucha. Ringen und Judo gehörten schon immer zu Taucha und wir sind froh, dass es nun eine Perspektive gibt, daran wieder anzuknüpfen. Wir wünschen viel Erfolg dabei“.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.

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