9,9 Millionen Euro, 25 Monate Bauzeit und mehr als 50.000 Stunden Handarbeit - nun ist es geschafft, die neue Sporthalle an der Oberschule kann genutzt werden.
Am Sonnabend wurde die neue Klebendorfer Sporthalle eröffnet. Die Zweifeldsporthalle mit Mensa und Unterrichtsräumen an der Oberschule Taucha wird nicht nur die Schullandschaft erheblich verbessern, sondern auch für Vereine zur Verfügung stehen.
Bürgermeister Tobias Meier betonte in seiner Rede, dass es schwierig war, einen passenden Eröffnungstermin zu finden, da noch einige Restarbeiten, wie der Einbau der Ausgabeküche, zu erledigen sind. Trotzdem wurde die Eröffnungsfeier in der neuen Mensa veranstaltet. „Die Zweifeldsporthalle mit Mensa und Unterrichtsräumen ist eine deutliche Verbesserung für unsere Schul- und Sportlandschaft. Seit Mitte 2017 gibt es bereits Pläne für einen Neubau, und nach einem Miniwettbewerb im Juli 2019 war die Frage der Finanzierung eine große Herausforderung. Heute sind die Kosten auf 9,9 Millionen Euro angestiegen, eine der größten Investitionen in der Stadt Taucha in den letzten Jahrzehnten“, erklärte Meier.
2019 stand die Stadt vor der Entscheidung, ob sie sich das Projekt leisten könne und wolle. „Am Ende stand aber nur die Frage, wie leisten wir uns das“, sagte Meier. Besonders problematisch war die Tatsache, dass es zunächst keine Fördermittel vom Freistaat Sachsen gab. Daher entschied sich der Stadtrat, die Halle vollständig aus Eigenmitteln zu finanzieren. Im Sommer 2020 kam dann die Überraschung: Der Freistaat Sachsen stellte 3,1 Millionen Euro für den Bau zur Verfügung, unter anderem auch dank der Vermittlungsarbeit des Landtagsabgeordneten Sebastian Gemkow, dem Meier dankte. Der Bauantrag wurde im Januar 2020 eingereicht. Die Bauarbeiten wurden dann aber durch die Corona-Pandemie und den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine stark verzögert. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Grundsteinlegung im April 2022 nachgeholt werden. „Heute können wir stolz sein, diese Sporthalle zu haben und eine Verbesserung für die Schüler und Vereine zu erzielen“, so Meier weiter.
Schulleiter Mathias Götzl freute sich ebenfalls über die Fertigstellung der Sporthalle. „Heute ist ein besonderer Tag für die Oberschule und die Stadt Taucha. Nach vielen Monaten der Planung und des Bauens haben wir nun eine neue Sporthalle. Sport fördert nicht nur die Fitness, sondern auch Respekt und Teamgeist“, betonte Götzl. Die neue Halle biete vielfältige Möglichkeiten, insbesondere seien die Unterrichtsräume für Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft ein Gewinn.
Birgit Plewe, Architektin bei der Stadtverwaltung Taucha, lobte das Engagement der Handwerker und Bauarbeiter. „Man sieht es an allen Ecken und Enden, es fehlt noch dieses eine Prozent. Den meisten Menschen ist nicht klar, dass das hier allerfeinste Handarbeit ist“, erklärte sie. Rund 50.000 Stunden reine Handarbeit seien von etwa 100 Handwerkern in das Projekt investiert worden. Fast alle der 45 Einzelaufträge wurden an regionale Firmen vergeben. „Wir hatten viele Wartezeiten durch Störfaktoren”, so Plewe. Sie hob auch die Herausforderungen hervor, die während des Bauprozesses gemeistert werden mussten. „Umfangreiche Bodenproben wurden entnommen, was uns wochenlang beschäftigt hat und viel Kraft, Zeit und Geld gekostet hat. Wir sind im Gebiet der Zwickschen Siedlung, entsprechend spielte auch der Denkmalschutz eine Rolle“, erklärte sie. „Die Gestaltung des Pausenhofes und der Fassade mussten darum entsprechend beachtet werden.“
Trotz der Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie und die steigenden Materialpreise infolge des Ukraine-Kriegs sei der Bau möglich gewesen. Plewe zeigte sich darum dankbar für die Unterstützung und Zusammenarbeit aller Beteiligten. „Die Bauleitung wurde durch Steve Scholze vom Planungsbüro s.ai übernommen. Er hat mit Sicherheit mehr als 3000 Stunden hier investiert und insgesamt 116 Bauberatungen durchgeführt. Das Protokoll hat mittlerweile fast 1900 Punkte, die alle durch seinen Kopf gegangen sind. Dafür kann ich mich nur bedanken, ohne diese Zusammenarbeit, auch mit den Kollegen der Stadtverwaltung, wäre das nicht möglich gewesen“, betonte sie.
Daniela Zander, Vorsitzende des Elternrats, hob die Bedeutung der neuen Mensa hervor. „Die Mensa ist ein zentraler Ort des Austauschs und für gute Ernährung. Wir sind stolz und dankbar, dass dieser wichtige Aspekt des Schulalltags nun auf ein neues Level gehoben wurde“, sagte sie. Sie betonte, dass die Halle ein Ort sein wird, an dem Talente entdeckt werden und der für die Schüler und die gesamte Gemeinde von großem Wert ist.
Lesen Sie hier alle Artikel zum Thema neue Sporthalle an der Oberschule Taucha: https://www.taucha-kompakt.de/stichwort/Sporthalle-oberschule
Eines war Tenor aller Anwesenden: Die neue Klebendorfer Sporthalle markiert für Taucha einen wichtigen Meilenstein in Richtung einer modernen und zukunftsfähigen Bildungs- und Sportinfrastruktur. Sie ist nicht nur ein Ort für Sport und Bildung, sondern auch ein Symbol für die Gemeinschaft und das Engagement aller Beteiligten. Ein Projekt, das Taucha für kommende Generationen prägen wird.
Auch für die Schüler der angrenzenden Regenbogenschule verbessert sich nun die Situation: Sie können künftig die bisherige Sporthalle der Oberschule nutzen, die nun „Löwensporthalle“ heißt, in Anlehnung an den steinernen Löwen, der seit vielen Jahrzehnten vor der Schule thront.