Die Kirchgemeinde St. Moritz Taucha steht aktuell faktisch ohne Kirche da, denn der Innenraum wird umfassend saniert. Problematisch ist der Fußboden, der komplett neu aufgebaut werden muss.
Die St.-Moritz-Kirche in Taucha wird derzeit umfassend saniert. Ursprünglich sollte die Kirche am 1. Advent dieses Jahres wiedereröffnet werden. Doch der Termin musste auf Ostern 2025 verschoben werden, da unerwartete Probleme auftraten.
Konkret geht es um den Fußboden. Als die alten Fliesen entfernt wurden, entdeckte die Kirchenleitung, dass die Platten nur auf Staub und lockeren Steinen verlegt waren. Insgesamt mussten 67 Kubikmeter Steine entsorgt werden. Die Firma JABO-Bau hat inzwischen sämtliche Fußbodenplatten ausgebaut und neben der Kirche gelagert. Die Arbeiter sind jetzt dabei, den Fußboden auszuschachten um dann in den nächsten Wochen mit dem neuen Fußbodenaufbau zu beginnen. Pfarrer Nico Piehler erklärt dazu: „Die Fliesen, die 1911 verlegt wurden, sollen wiederverwendet werden. Als schwierig erwies es sich, kaputte Fliesen zu ersetzen, da passende Zementfliesen schwer zu finden sind. Inzwischen haben wir uns aber mit dem Denkmalschutz auf ein Muster geeinigt.“
Auch die Heizung der Kirche wird erneuert. Die alte Heizung aus den 1960er Jahren war seit langer Zeit nicht mehr in Betrieb. Die neue Heizung wird eine moderne Elektro-Sitzheizung mit Rundstrahlern unter den Bänken. „Wir haben auch über eine Wärmepumpe nachgedacht, aber die wäre zu teuer gewesen. Daher bleiben wir bei der Elektroheizung, die am Ende sogar noch ökologischer ist,“ so Piehler. Auch die Sitzbänke selbst werden durch maßgefertigte Bänke ersetzt. Diese neuen Bänke sind so gestaltet, dass sie den Denkmalschutzauflagen entsprechen. „Sie werden nicht nur bequemer sein, sondern auch den historischen Charakter der Kirche bewahren,“ fügt der Pfarrer hinzu.
Die Sanierung umfasst auch die Erneuerung der Wände, des Altars, der Decke, des Putzes, der Elektrik, des Brandschutzes und der Beleuchtung. Durch die aufwändigeren Arbeiten im Fußbodenbereich werden die geschätzten Kosten von rund einer Million Euro wohl nicht genügen. „Die Landeskirche wird wahrscheinlich zusätzliche finanzielle Unterstützung leisten. Bisher sind 15.000 Euro an Spenden eingegangen und wir sind für jede weitere Spende sehr dankbar,“ betont Piehler.
Während der Bauarbeiten hält die Gemeinde ihre Gottesdienste in der ehemaligen Neuapostolischen Kirche ab. Dies gilt besonders für die Weihnachtszeit, damit die Gemeindemitglieder einen Ort für ihre Feierlichkeiten haben. „Es ist uns wichtig, dass die Gemeinde auch während der Sanierung zusammenkommen kann, besonders zu Weihnachten,“ sagt Pfarrer Piehler.
Für die Sanierung bekam die Gemeinde 300.000 Euro aus Bundesmitteln. Dazu kommen - quasi automatisch durch den Bundesbeschluss - noch mal 300.000 Euro vom Freistaat Sachsen.