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Fertigstellung Ende September 2019: Mega-Projekt der Deutschen Bahn verzögert sich | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 15.11.2018 19:59

Fertigstellung Ende September 2019: Mega-Projekt der Deutschen Bahn verzögert sich

Es ist wieder Zeit für einen Tunnelblick. Projektleiter Thomas Schwarz erklärte heute, wie die Arbeiten am Trogbau - so der offizielle Name des Tunnels in der Portitzer Straße - voran kommen. Und er hatte keine gute Nachricht zu verkünden.

Es ist wieder Zeit für einen Tunnelblick. Projektleiter Thomas Schwarz erklärte heute, wie die Arbeiten am Trogbau - so der offizielle Name des Tunnels in der Portitzer Straße - voran kommen. Und er hatte keine gute Nachricht zu verkünden.

Nun ist es offiziell: Der Fertigstellungstermin für den Trogbau über der Portitzer Straße Ende März, Anfang April 2019 ist nicht zu halten. Was bereits als Gerücht durch Taucha ging, bestätigte Thomas Schwarz, Projektleiter der Deutschen Bahn heute: „Wir hatten einen Mehraufwand durch erschütterungsempfindliche Gebäude und mussten darum mehr Betonwände setzen als anfangs geplant.” Konkret drehe es sich um das Kaufland auf der einen sowie Wohngebäude auf der anderen Seite der künftigen Eisenbahnüberführung. Ursprünglich waren nur Eisenspundwände angedacht, die ins Erdreich eingebracht und dann fest verbaut werden sollten. Messungen hätten aber ergeben, dass dies nicht ausreichen wird, also entschied sich die Firma Arlt, die für den Tiefbau verantwortlich ist, für die aufwändigere, aber sichere Methode. Mit dem Ergebnis, dass der geplante Bauablauf nicht mehr zu halten sei. Erreicht werden soll nun die Fertigstellung Ende September 2019. Erst dann können Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger also die Portitzer Straße unter dem Trog nutzen. An den geplanten Gesamtbaukosten von 45 Millionen Euro für Trogbau und Bahnhofsumgestaltung ändere dies aber nichts.

Fertigstellung Ende September 2019: Mega-Projekt der Deutschen Bahn verzögert sich (Foto: taucha-kompakt.de)
Fertigstellung Ende September 2019: Mega-Projekt der Deutschen Bahn verzögert sich (Foto: taucha-kompakt.de)
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Fertigstellung Ende September 2019: Mega-Projekt der Deutschen Bahn verzögert sich (Foto: taucha-kompakt.de)

Um diese Betonwände (links) geht es: Weil sie anstatt von Spundwänden erst hergestellt werden mussten, verzögert sich der Bauablauf.

Einen wesentlichen Vorteil hätte der Bauverzug immerhin, versucht Schwarz zu beruhigen: „Der Gerichtsweg bleibt dann natürlich auch bis Mindestens Ende September 2019 offen.” Ebenso habe der neue Termin einen weiteren Vorteil: Die Stadt Taucha könne vorgezogene Tiefbauarbeiten zum geplanten Kreuzungsausbau an der Portitzer Straße / B87 erledigen. „Ja, das ist unsere Wunschvorstellung”, sagt Bauamts-Chefin Barbara Stein auf Nachfrage dazu. Zuerst seien aber diverse Vorplanungen und Ausschreibungen der Leipziger Wasserwerke nötig. Ebenso müsse geklärt werden, inwieweit das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASUV) hier tätig werden kann oder ob die Stadt Taucha dies im Rahmen eines so genannten Geschäftsbesorgungsvertrags erledigen müsse. Für letzteren wäre die Zustimmung der Stadträte nötig. In trockenen Tüchern ist da also noch längst nichts.


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https://youtu.be/kzvFRGKAcX4

Aber zurück zum umgangssprachlichen Tunnel, der inzwischen tatsächlich ein Tunnel ist - denn der Durchstich unter den Gleisen ist erfolgt. Zumindest die Bauarbeiter können bereits unter der entstandenen Brücke von der einen auf die andere Seite gelangen. „Vor zwei Wochen haben wir den Durchstich vollzogen. Zum Schutz der Brücke und dem bereits fertigen Betonunterbau stehen aber größtenteils noch die Spundwände. Nur zwei haben wir für uns als Durchgang entfernt”, so Projektleiter Schwarz.

Durchblick: Hier kann man schon unter der Eisenbahnunterführung durchgucken.

Blick von unten nach oben: Das Stellwerk wird es bald nicht mehr geben.

Wer von der Brücke nach unten auf die künftige Straße blickt, wird Opfer der optischen Täuschung. Passen hier zwei LKW aneinander vorbei? „Ja, das sind 6,50 Meter, die typische Breite einer Bundesstraße”, sagt Schwarz. Und tatsächlich: steht man dann wirklich auf dem Beton, wird einem die Dimension doch ganz anders bewusst. Auf den Beton werde eine Ausgleichsschicht aus Schotter und darauf der Asphalt aufgebracht. Der Schotter sei wichtig, damit Schwitzwasser und Wasser, das durch Risse gelangt, ungehindert abfließen könne.

Auf beiden Seiten der Straße wird es einen kombinierten Fuß- und Radweg von 2,8 Metern Breite geben. Selbiger wird über der Straße liegen. Dazu werde auf den jetzigen Betonunterbau ordentlich Sand und andere Materialien aufgefüllt.

Blick von oben auf die künftige Unterführung Portitzer Straße.

So hoch wird aufgefüllt. In dieser Höhe fahren und laufen später Radfahrer und Fußgänger.

Während auf der Seite am Stellwerk bereits der Beton aufgebracht ist, herrscht auf der Kaufland-Seite vor allem eines: Schlamm. Mittels eines großen Bohrers werden Anker eingebracht, die später den Beton halten, damit er sich nicht nach oben bewegt. Über große Schläuche wird permanent Wasser aus der Baugrube gepumpt. Auch später, wenn die Straße fertig ist, sorgen Pumpen und große Einläufe dafür, dass die Unterführung nicht mit Wasser voll läuft. „Wir können ein 10-jähriges Regenereignis bewerkstelligen”, versichert Thomas Schwarz. Bei einer Jahrhundertflut könne man aber nichts machen.

Schlammige Sache: Die Baugrube auf der Kaufland-Seite.

Bereits weit fortgeschritten sind die Bauarbeiten an den Bahngleisen und Bahnsteigen. Seit Ende Juli ist das Gleis 1 bereits in Betrieb. Gut zu erkennen sind nun auch die Bahnsteige 2 und 3, die derzeit noch entstehen. Ist das erledigt, können durch die Firma Eiffage die Gleise verlegt und durch das Unternehmen Furrer & Frey die Oberleitungen montiert werden.

Vorn: Gleis 1. Direkt daneben entsteht Gleis 2. Zwischen den beiden weißen Bahnsteigkanten dahinter entsteht der Bahnsteig für Gleis 2 und 3.

Ebenso fertig ist der Zugang und die Unterführung für die Fußgänger, Personen mit Kinderwagen sowie Rad- und Rollstuhlfahrer. Dieser führt unter den Gleisen zu den Bahnsteigen 2 und 3. Auch einen Aufzug wird es geben, der entsprechende Schacht dafür entsteht momentan im Rohbau.

Die Treppe zu Bahnsteig 2 und 3.

Die Unterführung zu den Bahnsteigen 2 und 3.

Und diese sympathische Randnotiz gibt es noch: Durch den Bau am Bahnübergang Gerichtsweg wurde eine Familie Zauneidechsen - genauer gesagt fünf Exemplare - gefunden. Selbige wurden umgesiedelt, in ein Habitat in der Nähe, das umzäunt wurde.

Vormerken sollte man sich schon mal diesen Termin: Vom 7. Dezember 19 Uhr bis 13. Dezember 4 Uhr wird der Bahnübergang Gerichtsweg erneut gesperrt. In dieser Zeit wird Gleis 2 verlegt.


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.
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© taucha.media, Daniel Große.
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