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Bürgerticket: Taucha wird Modellregion für kostenlosen Nahverkehr | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 01.04.2019 06:33

Bürgerticket: Taucha wird Modellregion für kostenlosen Nahverkehr

E s ist eine Sensation und deutschlandweit einmalig: Taucha gehört neben Leipzig-Wiederitzsch und Leipzig-Stötteritz zur „Modellregion Bürgerticket Leipzig“. Ab Mai gibt es für Einwohner der Stadtteile bzw. der Stadt Taucha einen kostenlosen Nahverkehr im gesamten MDV-Gebiet. Finanziert wird das Ganze über eine pauschale monatliche Gebühr pro Person – egal ob diese den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) nutzt oder nicht.

E s ist eine Sensation und deutschlandweit einmalig: Taucha gehört neben Leipzig-Wiederitzsch und Leipzig-Stötteritz zur „Modellregion Bürgerticket Leipzig“. Ab Mai gibt es für Einwohner der Stadtteile bzw. der Stadt Taucha einen kostenlosen Nahverkehr im gesamten MDV-Gebiet. Finanziert wird das Ganze über eine pauschale monatliche Gebühr pro Person – egal ob diese den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) nutzt oder nicht.

Die Pläne sind bislang streng geheim, nur wenige Menschen sind eingeweiht. Jetzt gelang es aber dem Recherchenetzwerk „Leipzig Lokal“, bestehend aus den Stadtteilblogs „Taucha kompakt“, „ Wiederitzsch im Blick “ und „ Stötteritzer Storys “, erste Informationen von eingeweihten Projektbeteiligten zu erlangen.

Bürgerticket: Taucha wird Modellregion für kostenlosen Nahverkehr (Foto: taucha-kompakt.de)
Bürgerticket: Taucha wird Modellregion für kostenlosen Nahverkehr (Foto: taucha-kompakt.de)
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Bürgerticket: Taucha wird Modellregion für kostenlosen Nahverkehr (Foto: taucha-kompakt.de)

Demnach sollen alle Einwohner der Stadt Taucha sowie der Leipziger Stadtteile Wiederitzsch und Stötteritz monatlich fünf Euro für das Bürgerticket zahlen, unabhängig von einer Nutzung des ÖPNV. Start ist zum 1. Mai, die Laufzeit des Tests beträgt elf Monate. Für einen Vierpersonen-Haushalt bestehend aus Erziehungsberechtigten und zwei Kindern bedeutet das also 20 Euro monatlich oder 220 Euro insgesamt innerhalb der elf Monate. Das ist bedeutend weniger, als eine Monatskarte pro Person im gleichen Zeitraum kosten würde.

Ausgewählt wurde vom Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) für den Test Stötteritz als klassisches Arbeiterviertel, Wiederitzsch als Einfamilienhausviertel mit mehrheitlich zwei Personen, die zur Arbeit pendeln müssen und das wachsende Taucha als Teil Nordsachsens aber mit räumlicher Nähe zu Leipzig. Auch hier leben viele Menschen, die zur Arbeit nach Leipzig pendeln müssen. Alle drei Gebiete bilden die Modellregion Bürgerticket Leipzig.

Eindämmung des Individualverkehrs

Auf Seiten der Politik ist die Freude groß: „Die Zeit des Wartens ist vorbei, jetzt wird gehandelt“, beschreibt es Tauchas Bürgermeister Tobias Meier. Er sei froh, dass Taucha als wachsende Stadt am nördlichen Rand Leipzigs in diesen Test einbezogen wurde. „Natürlich wissen wir, dass wir hiermit für manche Haushalte, die den ÖPNV bislang noch nicht nutzen oder nicht täglich benötigen, eine Zusatzausgabe erzeugen. Letztlich fließen die Einnahmen aber direkt in den Ausbau des Nahverkehrs, um den Individualverkehr in Taucha einzudämmen. Das reduziert den Stau und verbessert die Luft“, so Meier. Innerhalb der elf Monate kämen bei rund 16.000 Einwohnern in Taucha rund 880.000 Euro zusammen. „Geld, das für barrierefreie Bushaltestellen und den Ausbau von Fußwegen sowie der Reduzierung von Parkraum zugunsten von Grünflächen genutzt wird“, reibt sich Meier die Hände.

Automatischer Einzug

Um den Aufwand für die Haushalte so gering wie möglich zu halten, wurde behördenübergreifend agiert. Der fällige Betrag pro Kind werde bei Haushalten mit Kindern automatisch von der Überweisung des Kindergeldes abgezogen. Hierfür wurde mit der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit eine entsprechende Vereinbarung getroffen, war zu erfahren. Die übrigen Gebühren zieht die entsprechende Kommune von selbst ein. Hierzu seien Daten der Einwohnermeldeämter, Sparkassen und Banken, des Finanzamtes und des Zollamtes miteinander synchronisiert worden. Dies stelle für die Haushalte eine erhebliche Erleichterung dar, hieß es. Außerdem sei dies nötig, um den Test zum Erfolg zu führen. Letztlich brauche man sich so um nichts kümmern, das Konto werde automatisch belastet und jeder Einwohner der Modellregion könne den ÖPNV so oft nutzen, wie er möchte, war von einem Insider zu erfahren.

Zur Nutzung ist pro Nutzer ein Bürgerticket im klassischen Kreditkartenformat nötig. Dieses wird im Laufe des Aprils jedem Haushalt zugeschickt. Ein Vierpersonen-Haushalt erhält also vier Tickets.

Die Evaluierung, also Auswertung des Tests erfolgt nach den elf Monaten, spätestens also zum 1. April 2020.

Okay, es hat sicher jeder bemerkt: Das ist unserer diesjähriger Aprilscherz. Danke für's Lesen und die Kommentare hier sowie bei Facebook .


Daniel Große
Daniel Große
Daniel Große arbeitet seit 2001 als freier Journalist und berichtet hier zu allen Themen, die unsere Region bewegen. Infrastruktur, Blaulicht-Meldungen, Veranstaltungen, Neues aus den Rathäusern und vieles mehr veröffentlicht er hier. Schnell, kompakt und verständlich.

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