Kommenden Donnerstag gibt es eine Fahrrad-Demonstration in Taucha. Veranstalter sind der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Kreisverband Leipzig e. V. (ADFC) und die Klima-Initiative Taucha.
Kommenden Donnerstag gibt es eine Fahrrad-Demonstration in Taucha. Veranstalter sind der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Kreisverband Leipzig e. V. (ADFC) und die Klima-Initiative Taucha.
Grund für die Demonstration ist der fehlende Radweg von Taucha nach Jesewitz. „Zusammen mit der Klima-Initiative Taucha nehmen wir den 3. Juni zum Anlass für eine Raddemo von Taucha nach Jesewitz, um auf die fehlende Radverbindung der beiden Orte hinzuweisen. Taucha braucht sichere, zügige und bequeme Radwege in der Stadt und im Umland. Nach Jesewitz fehlt seit Jahren eine direkte Verbindung, trotz Priorisierung im Sachsennetz Rad. Dieses Beispiel zeigt, dass Nordsachsen noch viel Nachholbedarf beim Bau von Radwegen hat”, heißt es in einer Pressemitteilung des ADFC. Darum sollen sich am 3. Juni, dem Welttag des Rades, möglichst viele Menschen der Radtour anschließen. Start ist um 16 Uhr am S-Bahnhof Taucha. Danach geht es über die Südstraße, Leipziger und Graßdorfer Straße über die B87 nach Jesewitz und wieder zurück. Um 18 Uhr gibt es am Marktplatz in Taucha eine Abschlusskundgebung. Mit Verkehrseinschränkungen müsse gerechnet werden, teilt die Stadtverwaltung Taucha mit.
Im Fachbereich Bauwesen verhallt der Ruf nach einem Radweg nicht ungehört. „Gleichwohl ist die Bundesstraße eben Sache des Bundes und geht uns faktisch nichts an”, sagt Fachbereichsleiter Helge Zacharias. Ein „bisschen schade” findet er es auch, dass sich seitens des ADFC niemand gemeldet und Infos angefordert habe. „Dann hätten wir durchaus mitteilen können, was geplant war und ist. Nach unserer Kenntnis gibt es Planungen seitens des Bundes für einen Radweg zwischen Taucha und Jesewitz”, sagt Zacharias. Das Problem sei, dass man sich gerade in der Variantenfindung für die B87n befinde und größere Themen wie Naturschutz und vor allem der Grunderwerb dran hängen. In Taucha sei man sich einig, dass ein Radweg neben der B87 befürwortet wird - was Jesewitz davon hält, sei nicht bekannt. „Das Ganze wird in ein Planfeststellungsverfahren münden, ist also innerhalb der nächsten vier Jahre nicht zu schaffen”, erklärt er. Der Anschlusspunkt an die B87 könnte auf der Eilenburger Straße sein. Dann müsste dort die Leitplanke wieder geöffnet werden. „Wir haben durchaus Ideen und würden auch gern etwas machen, aber entlang der Bundesstraße spielt eine Kommune eben eine untergeordnete Rolle”, so Zacharias.
Bereits im Radverkehrskonzept von 2009 wäre damals unter Punkt 13 eine Verbindung zwischen Taucha und Jesewitz über die Weltewitzer Straße vorbei an Neubauerndorf-Ost und dem Modellflugplatz in Richtung Lupinenberg und Wachberg vorgesehen gewesen. Ein Teilstück zwischen Weltewitzer Straße in Taucha und Dewitzer Straße in Jesewitz von etwa 650 Meter hätte noch verbunden werden müssen, die aktuell eine landwirtschaftliche Fläche ist. Das Ganze hätte 650.000 Euro gekostet und lag in der Zuständigkeit von Jesewitz. Seinerzeit hätte die Kommune aber kein Interesse an dieser Radwegroute gehabt, teilt der Tauchaer Fachbereichsleiter Bauwesen mit.
Über dieses Feld hätte bereits seit Jahren von der Weltewitzer Straße in Dewitz nach Jesewitz auf die Dewitzer Straße ein Radweg führen können. Das Vorhaben scheiterte am Willen der Kommune Jesewitz, so die Stadt Taucha.