Um 23.19 Uhr wurde gestern Abend die Freiwillige Feuerwehr Merkwitz mittels Sirene alarmiert. Der Grund: Die Seegeritzer Pappel stand in Flammen.
Um 23.19 Uhr wurde gestern Abend die Freiwillige Feuerwehr Merkwitz mittels Sirene alarmiert. Der Grund: Die Seegeritzer Pappel stand in Flammen.
Ein Wahrzeichen in der Seegeritzer Landschaft ist verloren: Die Pappel in der Nähe des Hasengrabens fiel einem Feuer zum Opfer, ausgelöst durch einen oder mehrere Feuerwerkskörper, wie Jörg Schmidt, stellvertretender Wehrleiter in Taucha sagt: „Unbekannte haben in den hohlen Stamm wohl Blitzknaller oder ähnliches gesteckt.” Trotz der vielen Regenfälle der vergangenen Tage entwickelte die Pyrotechnik eine solche Hitze, dass der Baum zu brennen begann. „Also wir ankamen, brannte die Pappel wie eine Fackel. Der Einsatz hat uns von etwa 23.30 Uhr bis heute früh um 5 beschäftigt. Die Merkwitzer Feuerwehr hat versucht, den Baum zu retten, schließlich haben sie ihn aber umgerissen, aufgeschnitten und abgelöscht”, so Jörg Schmidt weiter.
Die Reste der Seegeritzer Pappel.
Die Seegeritzer Pappel war fast hundert Jahre alt. Nach einem Pilzbefall wurde sie vor einigen Jahren stark zurück geschnitten, so dass nur noch ein nahezu lebloses Fragment übrig blieb. Der Wanderweg und Rastplatz trugen noch immer den Namen Seegeritzer Pappel. Als Ersatz für den einst mächtigen Baum wurden Ende 2019 direkt neben ihm zwei schnell wachsende Schwarzpappeln gepflanzt.
Der nächtliche Einsatz in Seegeritz war der 19. im Dezember für die Tauchaer Wehren. Den Schwerpunkt bildete die Zeit vom 18. Dezember bis heute. „Das ist eher ungewöhnlich. Auch zu den Weihnachtstagen waren wir fast nur unterwegs”, berichtet Jörg Schmidt. Von Kleinigkeiten wie losen Dachziegeln über umgekipppte Bäume durch Sturm und einem Verkehrsunfall war alles dabei. Am 27. Dezember gab es gleich drei Einsätze innerhalb weniger Minuten. Unter anderem bemerkten die Betreiber des Jugendclubs An der Parthe nach einem Knall Gasgeruch. Sie riefen daraufhin die Feuerwehr. „Wir haben den Gashaupthahn abgesperrt und die Therme außer Betrieb genommen, sowie gut durchgelüftet”, erzählt Schmidt.
Mit nun 124 Einsätzen liege man im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Für die Silvesternacht wünschen die Kameradinnen und Kameraden aus Taucha und Merkwitz allen Bürgern einen guten Rutsch sowie ein erfolgreiches neues Jahr, sagt Jörg Schmidt weiter. Und er appelliert an die Vernunft aller: „Bitte nutzen Sie Pyrotechnik verantwortungsvoll. Richten Sie es nicht auf Menschen, entfernen Sie sich schnell von angezündetem Feuerwerk und werfen sie benutzte Feuerwehrksbatterien und anderes nicht direkt nach der Nutzung in die Papiertonne.” In den vergangenen Jahren war der Jahreswechsel bis auf wenige Vorkommnisse immer recht ruhig verlaufen. Ähnliches wünschen sich die ehrenamtlichen Retter auch diesmal. Achten wir also gegenseitig darauf, dass die Silvesternacht sicher verläuft.