Balkonkraftwerke: Sachsen startet die Förderung mit Pressetermin in Taucha | Taucha kompakt

Politik und Medien trafen sich heute Morgen in Taucha. Anlass war ein Pressetermin des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft sowie der Sächsischen Aufbaubank zum Förderstart für Balkonkraftwerke.

Großer Medienrummel heute vor und in der Wohnung von Swen Bruske. Der Tauchaer ist zum einen Hausmeister bei der städtischen Gesellschaft WOTa, zum anderen aber auch dort Mieter. Als solcher kaufte er vor kurzem ein Balkonkraftwerk, also eine so genannte steckerfertige Photovoltaik-Anlage. „Ich will Strom sparen und habe hier einen Südbalkon, also entschied ich mich, ein Balkonkraftwerk zu kaufen”, so der 57-Jährige. Damit gehört er nun zu den ersten Sachsen, die von der künftigen Förderung für die Mini-PV-Anlagen profitieren können. Morgen um 9.30 Uhr wird das entsprechende Antragsportal der Sächsischen Aufbaubank live geschaltet. Als die Anfrage aus dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft an die Stadt Taucha kam, ob die Stadt der Veranstaltungsort für den Pressetermin werden will, gab Bürgermeister Tobias Meier schnell die Zusage. Und auch WOTa-Geschäftsführer Gunnar Simon freute sich: „Wir ermöglichen und ermutigen die Mieterinnen und Mieter ja seit einer Weile, sich solche Balkon-Solaranlagen zu kaufen. Wenn der Denkmalschutz nicht im Weg steht oder es andere Hinderungsgründe gibt, dann erlauben wir die Montage. Wer Interesse hat, sollte sich an seine Verwalterin wenden”, so Simon.

Hannes Gerold von der Sächsischen Aufbaubank, Tauchas Bürgermeister Tobias Meier, Staatsminister Wolfram Günther, Franziska Schubert von den Grünen im Landtag und Daniel Näser von der Sächsischen Aufbaubank beim Pressetermin in Taucha (v.l.)

„Mit den Balkonkraftwerken erreichen wir viele Menschen, die bei der Energiewende mitmachen wollen. Wir haben es uns hier zur sportlichen Aufgabe gemacht, ein Programm aufzulegen, das so einfach und bürokratiearm wie möglich ist”, sagte der sächsische Staatsminister Wolfram Günther. 300 Euro gibt es ab morgen für jeden, der ein Balkonkraftwerk ab 22. Juni gekauft hat und installieren lassen hat. Im Programm sind 6,5 Millionen Euro vorgesehen. Franziska Schubert, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Sächsischen Landtag war stolz, in Taucha den Startschuss für das Förderprogramm geben zu können. „Balkonkraftwerke sind eine greifbare und gute Möglichkeit, an der Energiewende teil zu haben. Und wir freuen uns, dass auch die Wohnungsgesellschaften dabei sind”, so Schubert.

Daniel Näser, der bei der Sächsischen Aufbaubank Abteilungsleiter für Fördermaßnahmen ist, kündigte einen vollautomatisieren Prozess und damit eine schnelle Fördermittelauszahlung an. „Wir setzen aufgrund der zu erwartenden Mengen auf eine volle Digitalisierung. Der Antragsteller meldet sich an, lädt Kaufnachweis und Foto der Anlage hoch sowie weist den Eintrag im Marktstammdatenregister nach. Bewilligt, geprüft und gezahlt wird in einem Schritt. Innerhalb weniger Tage ist das Geld da”, so Näser. Tauchas Bürgermeister Tobias Meier gab zu bedenken, dass das rein online basierte Antragsverfahren möglicherweise einige ältere Mieter abhalten könnte. „Wir haben eine Broschüre entwickelt, um mit einer Elektrofirma aktiv auf die Mieter zugehen zu können. Außerdem leisten wir auch Hilfestellungen beim Antrag und möchten hiermit auch andere Vermieter ermutigen, diesen Schritt zu gehen”, so Meier.

Das Balkonkraftwerk von Swen Bruske wurde von den anwesenden Journalisten von dpa, Radio Leipzig, Radio PSR oder dem MDR-Fernsehen eingehend begutachtet, fotografiert und gefilmt. Immer wieder musste der Tauchaer Fragen beantworten oder sich lächelnd zu seiner Anlage beugen. „Das war ganz schön aufregend, aber auch toll”, sagt er.

Swen Bruske an seinem Balkonkraftwerk

Informationen zur Förderung von Balkonkraftwerken in Sachsen ab dem 29. August gibt es bei der Sächsischen Aufbaubank .