Der Bau der Grundschule 3 als Interim in Containerbauweise verzögert sich weiter. Grund ist eine fehlende Zertifizierung des Brandschutzes für den geplanten Bau. Ohne diese Zertifizierung wird der Bauantrag nicht weiter bearbeitet. Jetzt strebt die Stadtverwaltung Taucha eine Teilbaugenehmigung an.
Der Bau der Grundschule 3 als Interim in Containerbauweise verzögert sich weiter. Grund ist eine fehlende Zertifizierung des Brandschutzes für den geplanten Bau. Ohne diese Zertifizierung wird der Bauantrag nicht weiter bearbeitet. Jetzt strebt die Stadtverwaltung Taucha eine Teilbaugenehmigung an.
Wie lange dauert es, um eine Containerschule zu planen und zu bauen? Man könnte meinen, in Taucha lautet die lapidare Antwort „Ja” - im Sinne von „ewig”. Doch so einfach ist es nicht. Ginge es nach der Stadtverwaltung Taucha hätte die Schule bereits zum Schuljahr 2022/23 öffnen sollen. Im November 2021 hieß es aus dem Fachbereich Bauwesen, dass nichts darauf hindeute, dass der damalige Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Inzwischen gibt es keinen Zeitplan mehr, man hangelt sich von Etappe zu Etappe, um überhaupt eine Baugenehmigung zu erlangen.
Das liegt vor allem an brandschutztechnischen Auflagen. Nötig für den zweigeschossigen Containerbau ist eine spezielle Zertifizierung des Brandschutzes. Diese Zertifizierung kann erst erlangt werden, wenn feststeht, was genau gebaut wird. „Bei einem mehrgeschossigen Bau geht es um die Evakuierung der Kinder und weitere Dinge”, so Helge Zacharias, Fachbereichsleiter Bauwesen im Tauchaer Rathaus. Bereits nach Gewinn der Ausschreibung durch das Unternehmen KB Container, das mittlerweile Generalunternehmer für den Bau ist, habe dieses immer wieder vermittelt, dass die Auflagen seitens des Landratsamtes Nordsachsen kein Problem seien. Nach der Forderung der Zertifizierung habe KB Container dann immer wieder Ergebnisse von diversen eigenen Versuchen eingereicht. Weil keine Rückmeldung seitens des Landratsamtes erfolgte, ging man davon aus, dass alles okay sei und der Antrag sich weiter in Bearbeitung befinde. Auf konkrete Nachfrage hieß es dann aber, dass solche Zwischenschritte nichts nützen würden und man auf das Zertifikat warte. Vorher passiere mit dem Bauantrag nichts. Warum es KB Container nicht möglich ist, diese Zertifizierung zu erlangen, ist nicht bekannt. Immerhin gibt das Unternehmen auf seiner Website diverse Referenzbauten mit zwei und drei Geschossen an.
Eine Änderung des Bauplans von zweigeschossig auf eingeschossig sei auch nicht möglich. „Wir pachten zum einen die Fläche, haben also nicht endlos Platz nach hinten. Zum anderen bauen wir straßenbegleitend nach Paragraph 34. Dort gibt es vorgegebene Bautiefen. Geht es über diese Grenzen hinaus, bedarf es eines Bebauungsplanes, den es an dieser Stelle aber nicht gibt”, erklärt Zacharias. Es führe also nichts an der Zweigeschossigkeit und damit dem Zertifikat vorbei.
Das Beharren des Landkreises auf diesem Zertifikat sei laut Stadtverwaltung Taucha alternativlos und zu akzeptieren. Darum solle nun eine Teilbaugenehmigung angestrebt werden, um parallel zur Zertifizierung mit dem Bau beginnen zu können - immerhin wurden bereits diverse Container hergestellt, die nun Lagerkapazitäten beim Hersteller blockieren. Diese teilweise fertig gestellten Container könnten also schnell aufgestellt werden. Der Antrag auf Teilbaugenehmigung beinhaltet alle tiefbaurelevanten Themen bis zur Bodenplatte, die dann unmittelbar begonnen werden und liegt dem Landratsamt bereits vor. Die Bearbeitung werde wenige Wochen in Anspruch nehmen. „Ein zweiter Antrag auf Teilbaugenehmigung im Anschluss soll den Bau der ersten Etage und des Verwaltungstraktes beinhalten. Diese Vorgehensweise beinhaltet eine Haftungsausschlusserklärung und somit Risiken für die Stadt, soll aber die erforderliche Zertifizierung ohne weiteren Zeitverzug ermöglichen”, teilt Helge Zacharias weiter mit.
Da sich die Kommunikation mit den Eltern aufgrund der aktuellen Situation mit der Schulleitung als schwierig erweist, kommuniziere die Stadtverwaltung seit diesem Monat mit dem aktuellen Elternsprecher über die jeweilige Entwicklung. Dieser wurde über den aktuellen Stand informiert und wird die Informationen an die interessierte Elternschaft weitergeben. Zum nächsten Termin soll es dann auch um Themen wie Schulspeisung, ÖPNV und Schulsport gehen. Die Vergabe der Lieferung von Einrichtungsgegenständen hat im letzten Stadtrat stattgefunden.