Vom 15. bis 18. Oktober gibt es in Leipzig das SeaNaps, ein Festival, das auf Blockchain basiert. Block-was? Dieser Artikel klärt auf.
Vom 15. bis 18. Oktober gibt es in Leipzig das SeaNaps, ein Festival, das auf Blockchain basiert. Block-was? Dieser Artikel klärt auf.
Die Blockchain Technologie ist vor allen Dingen aus der Welt der Kryptowährungen bekannt. Hier sorgt sie zum einen für die absolute Sicherheit, dass keine persönlichen Daten missbraucht werden können. Zudem sorgt sie dafür, dass genau das beim Empfänger ankommt, was der Absender vorgesehen hat.
Der Handel mit Kryptowährungen funktioniert ausschließlich auf dem System der Blockchain. Besonders häufig werden beim Handel mit der Kryptowährung sogenannte Handelsroboter wie der Immediate Profit eingesetzt. Dank der Robots wird der Handel sehr viel weniger zeitaufwendig, und dank der Blockchain wird er vor allem besonders sicher.
Die Blockchain funktioniert vollkommen anders als der herkömmliche Weg einer Datenübermittlung. Schreibt man Beispielsweise eine WhatsApp Nachricht, so wird diese zunächst vom eigenen Smartphone zum WhatsApp Server gesendet. Auf diesem Server wird die Nachricht verarbeitet und gespeichert. Erst nach diesem Vorgang wird sie dann an den Adressaten weitergeleitet. Der Punkt ist, dass diese Daten nicht nur beim Betreiber gespeichert sind, sondern dass er auch darüber verfügen kann. So funktionieren zentrale Netzwerke.
Daher stellt sich hier immer wieder die Frage, ob zentrale Netzwerke auf lange Sicht gesehen sicher und vertrauenswürdig sind. Hier besteht immer die Gefahr, dass die Daten missbraucht werden, und dass sie nicht ausreichend gegen Cyberangriffe gesichert sind. Zudem wirft das auch die Frage auch, ob hier wirklich nur autorisierte Personen auf die vertraulichen Daten Zugriff haben.
Die Blockchain hingegen funktioniert vollkommen anders. Hier ist weder eine Person noch eine Institution zwischengeschaltet. Daten oder auch die Kryptowährung werden hier direkt von einem zum anderen verschickt. Hierbei handelt es sich um ein dezentrales Netzwerk. In der Welt der Kryptowährung hat sich die Blockchain Technologie längst bewährt. Doch nun soll sie auch Einzug in andere Bereiche halten.
Dieses Festival findet in der Zeit vom 15. bis 18. Oktober in Leipzig statt. Es will nicht nur Kunst, Musik und Ideen zusammenbringen, sondern es will ebenso die bisher eher theoretisch diskutierten Möglichkeiten der Blockchain an dieser Stelle einem Praxistest unterziehen. Hier geht es darum, endlich Transparenz in die Blackbox „Kulturfinanzierung“ zu bringen. Zudem soll es darum gehen, auf die Verbindung von lokaler Ökonomie und kulturellen Veranstaltungen aufmerksam zu machen.
Auch wenn das aktuell vielleicht etwas kompliziert klingt, so ist der Hintergrund letztlich leicht erklärt. Speziell für dieses Festival wird der „Lip“, ein digitaler Krypto-Token, kreiert. Mit diesem kann man unter anderem während des Konzerts Getränke und Ähnliches kaufen. Das digitalisierte Geld wird dann mit Hilfe des Smart Contract beim Bezahlvorgang aufgeteilt. Hier werden alle involviert, die dazu beigetragen haben, dass das Konzert stattfinden kann. Dazu zählen Musiker, Technik, Veranstalter, Sicherheit, Gastro und so weiter.
Genau genommen handelt es sich um ein Blockchain-Experiment, das dringend benötigt wird. Denn es stellte sich bereits bei der Planung, die bereits einige Monate zurück liegt, heraus, dass man hier sehr skeptisch ist. Der Bitcoin Stammtisch war bei der Vorstellung dieser Idee nicht besonders überzeugt, dass das wirklich funktionieren kann.
Allerdings gab es hier bei Weitem nicht nur Skepsis, denn man ist auch der Meinung, dass gerade SeaNaps die Möglichkeit hat, durch das Real-Life-Experiment alles rund um die Blockchain realistisch einzuschätzen.
Natürlich sind die riesigen Konferenzen, die gemeinsam mit den Entwicklern, Unternehmern und Investoren stattfinden, um alles rund um die Blockchain zu besprechen, sehr wichtig. Allerdings ist das Konzept von SeaNaps viel konsequenter und mutiger. Sie wollen nämlich die Blockchain unter realistischen Bedingungen testen. Dabei haben sie allerdings keineswegs den Profit-Gedanken, der im Krypto-Ökosystem so verbreitet ist, im Hinterkopf.
Um das gewünschte Konzept umzusetzen, wurden von Seiten der Veranstalter bereits namhafte Partner ins Boot geholt. Zu diesen Partnern zählen beispielsweise die bekannteste Kulturinstitutionen Leipzigs, das Grassimuseum. Ebenso zählt auch das französische Festival Les Siestes Electroniques dazu.
Doch auch jetzt werden noch weitere Unterstützer für SeaNaps gesucht, gerade für den Part der Blockchain. Vor allem geht es darum, dass der Eintritt zum Festival frei sein wird, entsprechend muss für die Blockchain-basierte Bezahlung die notwendige Infrastruktur aufgebaut werden können. Nötig sind dafür unter anderem Armbänder, um für alle Beteiligten einen möglichst einfachen Umgang mit der Krypto-Schattenwährung zu gewähren. Inzwischen läuft aus diesem Grund ein Crowdfunding . Einbringen soll dieses innerhalb eines Monats 5600 Euro.
Auch hierbei handelt es sicherlich um ein eher hoch gestecktes Ziel. Doch wenn man kurz darüber nachdenkt, was den Veranstaltern bereits in den letzten Monaten gelungen ist, so darf man vermutlich davon ausgehen, dass es sich hier um ein durchaus erreichbares Ziel handelt.
Es bleibt zu hoffen, dass das SeaNaps-Festival diese tolle Blockchain Idee auch wirklich umsetzen kann. An dieser Stelle bietet sich nämlich eine ausgezeichnete Gelegenheit, endlich die vielen theoretischen Blockchain-Versprechen einmal in der Realität zu testen und auszuprobieren. Und vielleicht findet dann ja auch irgendwann eine Veranstaltung in Taucha statt, in der mit so einem Bezahlsystem gearbeitet wird.