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Vom Fan-Liebling zum Frustobjekt: Die kontroverse Preispolitik von DAZN | Taucha kompakt

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Veröffentlicht am 25.01.2024 15:41

Vom Fan-Liebling zum Frustobjekt: Die kontroverse Preispolitik von DAZN

Als DAZN im Jahr 2016 seinen Betrieb aufnahm, versprach der Streamingdienst Sportfans ein neues Zeitalter des Sportschauens. Mit einem umfangreichen Angebot an Live-Sportereignissen, darunter Fußball, Basketball und Tennis, zu einem erschwinglichen Preis, wurde DAZN schnell zu einem der beliebtesten Anbieter in der Sport-Streaming-Welt.

Foto: <a href="https://unsplash.com/de/fotos/eingeschalteter-flachbildfernseher-EOQhsfFBhRk"> Unsplash</a> (Foto: taucha-kompakt.de)
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Der Aufstieg von DAZN

DAZN startete mit dem Versprechen, hochwertige Sportinhalte zu einem Bruchteil der Kosten traditioneller Pay-TV-Sender anzubieten. Mit einem Startpreis von 9,99 Euro pro Monat bot der Dienst eine kostengünstige Alternative mit der Flexibilität eines monatlich kündbaren Abos. Die Nutzer waren begeistert von der Möglichkeit, ihre Lieblingssportarten zu verfolgen, ohne langfristige Verträge eingehen zu müssen.

In den ersten Jahren seines Bestehens erweiterte DAZN kontinuierlich sein Angebot. Neben der Übertragung von kleineren Ligen und Sportarten sicherte sich der Streamingdienst auch die Rechte für hochkarätige Wettbewerbe wie die UEFA Champions League und die Bundesliga. Diese Erweiterung des Portfolios führte zu einer ersten moderaten Preiserhöhung im Jahr 2019, doch der Dienst blieb im Vergleich zu anderen Anbietern verhältnismäßig günstig.

Die Wende – Drastische Preiserhöhungen

Die Wende kam im Jahr 2022, als DAZN eine drastische Preiserhöhung ankündigte. Ab Februar 2022 wurden die Preise für Neukunden und zurückkehrende Abonnenten nahezu verdoppelt – von 14,99 Euro auf 29,99 Euro pro Monat. Die Jahresgebühr stieg von 149,99 Euro auf 274,99 Euro. Diese Anhebung der Preise markierte einen deutlichen Bruch mit dem früheren Image des Anbieters als kostengünstige Alternative. Viele zogen nicht mit der letzten Preiserhöhung im Januar 2023 mit, bei welcher der Dienst von 39,99 € auf 44,99 € anstieg.

Reaktion der Kunden und Fußballfans

Die Reaktion der Kunden auf diese Preisänderungen war durchweg negativ. Eine Umfrage unter über 2000 Fußballfans in Deutschland zeigte, dass 96,6 Prozent der Befragten durch die Preiserhöhung eine Entfremdung vom Fußball befürchteten. Viele sahen die Erhöhungen als Hindernis, weiterhin ihren Lieblingssport verfolgen zu können. 79,4 Prozent der Befragten gaben an, von der Höhe der Preiserhöhung überrascht zu sein, und 92,3 Prozent hielten den neuen Preis von 29,99 Euro für deutlich zu hoch.

Diese negative Reaktion war nicht nur in Umfragen, sondern auch in konkreten Handlungen sichtbar. Die Anzahl der Kündigungen stieg nach der Ankündigung der Preiserhöhung signifikant an, sowie auch die Anzahl der Menschen, die sich online nach Bundesliga-Streams, wie bei https://www.business2community.com/de/software/vpn/bundesliga-streams , umschauten. Diese Entwicklung war ein klares Zeichen dafür, dass viele Kunden den neuen Preis nicht akzeptierten und ihre Abonnements als Reaktion darauf kündigten.

Verbraucherschutz und rechtliche Bedenken

Die erhebliche Preiserhöhung von DAZN zog nicht nur die Unzufriedenheit der Kunden nach sich, sondern rief auch die Verbraucherschutzorganisationen auf den Plan. Die Verbraucherzentralen meldeten Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit dieser Preisanpassungen an. Insbesondere wurde die Transparenz und die Zustimmung der Nutzer zu diesen Änderungen infrage gestellt. Die Verbraucherzentrale ging sogar so weit, Sammelklagen gegen DAZN zu initiieren, um die Rückerstattung der erhöhten Gebühren für betroffene Abonnenten zu erreichen. Diese rechtlichen Schritte signalisieren eine ernsthafte Herausforderung für DAZN und könnten weitreichende Folgen für den Streamingdienst haben.


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Die Auswirkungen auf das Kundenverhalten

Die Preispolitik von DAZN hatte unmittelbare Auswirkungen auf das Verhalten seiner Kunden. Die Kündigungszahlen stiegen in der Woche nach der Ankündigung der Preiserhöhung um 182 Prozent an, was eine deutliche Abkehr vieler Kunden von dem Dienst unterstreicht. Diese Entwicklung ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Preisempfindlichkeit der Kunden im Streaming-Markt ein entscheidender Faktor ist. Besonders auffällig war, dass diese Kündigungswelle in einem Ausmaß stattfand, das zuletzt zu Beginn der Pandemie im März 2020 beobachtet wurde, als weltweit Sportveranstaltungen ausfielen.

DAZNs Rechtfertigung und Zukunftsausblick

In Reaktion auf die Kritik und die gestiegenen Kündigungszahlen verteidigte DAZN seine Preisstrategie. Der Anbieter betonte, dass die Preiserhöhung eine Reflexion des erweiterten und qualitativ hochwertigeren Angebots sei. DAZN argumentierte, dass die Kostensteigerung notwendig sei, um das Niveau und die Vielfalt seines Sportangebots aufrechtzuerhalten. Trotz dieser Rechtfertigung bleibt abzuwarten, wie DAZN seine Position im hart umkämpften Streaming-Markt behaupten kann, insbesondere angesichts der wachsenden Konkurrenz und des veränderten Verbraucherverhaltens.

Fazit

Die Entwicklung von DAZN von einem preisgünstigen, fanfreundlichen Anbieter zu einem Unternehmen, das mit erheblicher Kritik und Kundenunzufriedenheit konfrontiert ist, spiegelt die Dynamik im Streaming-Markt wider. Die Reaktionen der Kunden auf die Preiserhöhungen zeigen deutlich, dass Preisgestaltung und Kundennähe entscheidende Faktoren für den Erfolg in diesem Sektor sind. Es bleibt abzuwarten, wie DAZN auf diese Herausforderungen reagiert und ob es gelingt, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.


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