In Taucha hat sich eine neue Wählergemeinschaft gegründet. Als „nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung” will sie zur Stadtratswahl in diesem Jahr antreten. Vorher benötigt sie aber mindestens 80 Unterstützer-Unterschriften von Tauchaer Bürgern.
„Wir für Taucha” - so heißt eine neue Wählergemeinschaft, die sich aktuell in unserer Stadt gegründet hat. Obwohl „gegründet” schon zu viel gesagt ist: „Wir sind kein Verein sondern zählen als nicht mitgliedschaftlich organisierte Wählervereinigung”, sagt Marco Niezgoda, einer der Initiatoren. Bedeutet also, dass sich hier Menschen zusammengefunden haben, um gemeinschaftlich zur Wahl anzutreten, ohne in einer Partei oder einem Verein Mitglied zu sein. Zehn Personen sind dies aktuell, die einen Querschnitt der Bevölkerung über viele Generationen darstellen, von 25 bis 65 Jahren.
Konkret handelt es sich bei den Gründungsmitgliedern um
Im vergangenen Jahr sei es Marco Niezgodas Wunsch gewesen, sich für Taucha zu engagieren. „Ursprünglich wollte ich einen Verein gründen, der sich politisch und gesellschaftlich engagiert. Da gerät man aber schnell an die Grenzen des deutschen Steuerrechts, daher habe ich die Idee verworfen”, sagt der 46-Jährige. Stattdessen sprach er diverse Tauchaer an und fand schnell Zustimmung für seinen Plan. „Wir haben uns gefunden, um gemeinsam etwas für Taucha zu bewegen. Nicht weil wir gegen jemanden oder irgend etwas sind, sondern mitgestalten wollen”, sagt Janine Friebel.
Einen Mehrwert sehen die Mitglieder in ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung. „Wir haben alle einen unterschiedlichen Hintergrund. Von Sozialarbeiter über Geschäftsführer und Unternehmerin bis zum Vereinsprofi. Auch über den Altersdurchschnitt bilden wir die bürgernahe Mitte. Wir kennen die Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen Taucha zu kämpfen hat”, meint Marco Niezgoda. Und die 40-jährige Janine Friebel sagt: „Marco hat ein gutes Gespür dafür, Menschen zusammenzubringen, die gemeinschaftlich anpacken können.”
Die Details des Wahlprogramm würden aktuell noch ausgearbeitet. Der Fokus soll aber unter anderem bei der Vereinslandschaft liegen. „Wir wollen die Vereine sichern und den Bestand halten. Wir sind gut vernetzt und könnten Internas und Probleme der Vereine in den Stadtrat einbringen”, so Marco Niezgoda. Auch könnten Jung und Alt in Taucha besser zusammengebracht werden.
Weitere Themen seien eine lebendige Innenstadt, Produkte aus der Region, sichere Schulwege und eine bessere Beleuchtungssituation. Auch die Kommunikation mit den Bürgern müsse verbessert werden. „Unserer Meinung nach muss über Freundlichkeit und Bürgernähe gesprochen werden”, so Janine Friebel.
Organisatorisch ging jetzt alles schnell: Diese Woche Dienstag sei die Wahlliste aufgestellt worden. Am Donnerstag habe man alle Unterlagen bei der Stadt eingereicht. Ab kommenden Montag wird die Unterschriftenliste auf dem Einwohnermeldeamt ausliegen. Weil die Wählergemeinschaft bislang nicht im Stadtrat vertreten ist, werden mindestens 80 Unterstützer-Unterschriften benötigt, damit „Wir für Taucha” auch auf dem Wahlzettel stehen kann. „Bis 4. April um 18 Uhr können die Unterschriften abgegeben werden. Am 9. April entscheidet dann ein Ausschuss über die Zulassung der Parteien und Wählergemeinschaften”, erklärt Marco Niezgoda.
Sollte „Wir für Taucha” zugelassen werden, soll am 10. April das Programm im Detail veröffentlicht werden. Zwei Monate lang haben die Initiatoren nun also Zeit, ihre Positionen zu schärfen. Positiv dabei sei, dass keine Partei im Hintergrund stehe. „Wir stehen völlig in der Mitte. Wir wollen nicht meckern, sondern gestalten und stehen für eine Stadt, in der jeder Teil der Gemeinschaft sein kann. Das gibt die Richtung also schon klar vor um zu verstehen, warum es sinnvoll ist, uns die Unterschrift zu geben”, so Niezgoda.
Informationen gebe es in Kürze auch auf den Social Media Kanälen Facebook und Instagram