Auch in der Gesundheitsversorgung braucht es Fairness | Taucha kompakt

Bundesweit tragen bereits 865 Städte und Landkreise den Titel „Fair Trade Town“. Eine Fairtrade-Stadt oder Gemeinde setzt sich aktiv für faire Handelsbeziehungen ein, damit die Produzenten in den Entwicklungsländern gerechte Preise für ihre Produkte erhalten, die Arbeitsbedingungen verbessert und Umweltschutzmaßnahmen ergriffen werden. Jetzt hat sich auch Taucha um den Titel beworben, wobei die meisten der Bedingungen, die mit dem Titel einhergehen, bereits erfüllt sind. Fair Trade ist in Taucha also längst angekommen. Wie steht es aber um die Fairness in der Gesundheitsbranche? Auch das Thema rückt zunehmend in den Blickpunkt der Gesellschaft.

Geht es bei Fair Trade und dem damit verbundenen Titel Fairtrade Town hauptsächlich um Lebensmittel, werden nun auch verstärkt Anstrengungen unternommen, um fair gehandelte Medikamente zu fördern. Dabei geht es nicht nur um faire Preise für Erzeuger und Arbeiter in der Lieferkette, sondern auch darum, den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten für die Bevölkerung sicherzustellen. Ein Beispiel für ein Medikament, das für viele Menschen von großer Bedeutung sein kann, ist Zugsalbe. Zugsalbe hat die Fähigkeit, Infektionen und Entzündungen zu bekämpfen, die ohne Behandlung durchaus gefährlich werden können. So kann eine unbehandelte Infektion oder Entzündung, wie sie im Alltag überall auf der Welt vorkommen können, zu schwerwiegenden Komplikationen führen. In solchen Fällen kann die Verfügbarkeit dieser und anderer Medikamente wichtiger Bestandteil der lokalen Gesundheitsversorgung sein. Bei fair gehandelten Medikamenten geht es aber nicht nur darum, den Zugang zu gewährleisten, sondern auch darum, sicherzustellen, dass die Menschen wissen, wie sie ein Medikament richtig anwenden und was sie tun können, um Verletzungen und Infektionen möglichst zu vermeiden.

Fairness im Gesundheitswesen umfasst alle Bereiche der Gesundheit, darunter auch die Vorsorge, Betreuung und Nachsorge bei Schwangerschaft und Geburt . So bedeutet Fairness im Gesundheitswesen, dass alle werdenden Mütter und ihre Neugeborenen die bestmögliche Versorgung erhalten, unabhängig von Status, Herkunft oder Wohnort. Die Geburtsvorsorge umfasst eine Reihe von Maßnahmen, um die Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft zu überwachen und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Während der Entbindung sorgt qualifiziertes Fachpersonal für professionelle Unterstützung und Betreuung und in der Nachsorge wird sichergestellt, dass die Mutter sich von den Strapazen der vergangenen Monate erholen und in ihr neues Leben als Familie hineinwachsen kann. Diese Leistungen müssen für alle Mütter zugänglich und vor allem erschwinglich sein.

In und um die Stadt Taucha gibt es zwei Ärztehäuser, zahlreiche niedergelassene Ärzte sowie die Kliniken Eilenburg-Delitzsch und das Kindernotfallzentrum in Leipzig. Taucha und Umgebung sind also gut aufgestellt, was die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung anbelangt. In anderen Gebieten, insbesondere ländlichen und abgelegenen Regionen, fehlt es dagegen an dieser angemessenen Gesundheitsversorgung. Dort haben die Bewohner Schwierigkeiten, medizinische Leistungen wegen fehlender Ärzte, langer Anfahrtswege und nur begrenzt vorhandener medizinischer Einrichtungen in Anspruch zu nehmen. Diese Verzögerungen bei der Behandlung von Erkrankungen können zu ernsthaften Komplikationen führen und die Gesundheit der Bevölkerung stark beeinträchtigen. Es ist also dringend erforderlich, dass das Thema Fairness im Gesundheitswesen die gleiche Aufmerksamkeit erfährt wie der faire Handel. Denn die medizinische Versorgung ist ein Menschenrecht.