Künstliche Intelligenz als Wachstumschance für lokale Unternehmen? | Taucha kompakt

Was vor nicht allzu langer Zeit noch nach abstrakter Zukunftsmusik klang, ist inzwischen längst Realität geworden: Wir haben Computersysteme entwickelt, die pausenlos hinzulernen, Entscheidungen treffen und damit den Menschen an verschiedensten Stellen bereits sehr gut ersetzen können. Die dahinterstehende Technologie nennt sich Künstliche Intelligenz (KI) und ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Doch der Einsatz geschieht oft sehr unterschwellig. Greifen wir auf die Gesichtserkennungs-Funktion zurück, um unser Smartphone freizuschalten, geschieht das ebenso auf Grundlage von KI wie die Steuerung von Sprachassistenten. Auch was wir an Anzeigen auf Social Media gezeigt bekommen, wird zu großen Teilen von Künstlicher Intelligenz ausgewählt.

Sie ist es übrigens auch, die Alexa dazu bringt, unsere Einkaufsliste zu führen. Doch nicht nur im privaten Leben revolutioniert die faszinierende Technologie bereits viele Bereiche. Selbstverständlich kommt sie auch in unzähligen Unternehmen quer durch unterschiedliche Branchen wirksam zum Einsatz.

In Webshops setzt man beispielsweise auf Chatbots, die den Kundenservice übernehmen, während Online-Spielotheken wie Leo Vegas ihren Nutzern dank KI individualisierte Angebote unterbreiten. Doch welche Möglichkeiten bietet KI darüber hinaus noch? Und inwiefern können lokale Firmen davon profitieren, um stärker zu wachsen?

Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein System, das nicht einfach nur zuvor programmierte Abläufe ausführt, indem es auf Reiz A mit Handlung A reagiert, sondern das darüber hinaus tatsächlich Intelligenz besitzt. Das bedeutet, es kann abstrakte Zusammenhänge erkennen, abwägen und sozusagen vernünftig handeln. Genau diese Punkte sind es, die dem menschlichen Verhalten sehr nahekommen und KI deutlich von herkömmlicher Software unterscheiden.

Nun kann man einer computergesteuerten Maschine aber nicht einfach eine Art Denkzentrale einsetzen, sondern muss sie so konzipieren, dass ihr System kontinuierlich Daten sammelt, auswertet, vergleicht und die gewonnenen Erkenntnisse aktiv in dessen Funktionsweise miteinbezieht. Vor allem aber muss KI lange und intensiv trainiert werden , um letztlich verlässlich und proaktiv zu agieren.

So kommen mit jeder ausgeführten Aktion weitere Erfahrungswerte hinzu, welche den Handlungsspielraum der KI immer noch etwas weiter anwachsen lassen. So „lernt“ sie quasi selbständig und entwickelt sich weiter. Aus diesem Grund befürchten Kritiker dieser Technologie auch, dass KI irgendwann schlauer und mächtiger wird als wir selbst und damit eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen könnte, weil sie sich eventuell verselbständigt.

Aber zurück zur Funktionsweise: Manche Disziplinen beherrscht KI bereits ganz hervorragend, zum Beispiel unsere Sprache zu erkennen. Es ist damit ein Leichtes geworden, von Siri oder Google mündlich gegebene Befehle ausführen zu lassen oder mit einer Übersetzer-App das gesprochene Wort in Schrift umzuwandeln. Umgekehrt ist auch mit geschriebenem Text wahnsinnig viel möglich, es lassen sich auf Basis von KI bereits ganze Texte erstellen, die grammatikalisch erstaunlich gut ausfallen.

Das nächste ist die Bilderkennung, die wir selbst von Sicherheitsabfragen wie „Wählen Sie alle Fotos mit Schiffen aus“ im Netz kennen. Doch auch für viele Steuerungsprozesse ist KI unverzichtbar geworden. Tatsächlich kann sie menschliche Arbeitskräfte an einigen Stellen bereits komplett ersetzen und wird auch Stellenabbau zur Folge haben. Allerdings kommen durch die weitere Forschung und Entwicklung auch wieder neue Jobs in der IT, der Software-Industrie oder der technischen Wartung hinzu.

Entscheidender ist vor allem der Beitrag, Abläufe mithilfe von KI schneller, effizienter und sicherer zu machen. Denn die KI ist absolut zuverlässig. Läuft sie erst einmal auf Hochtouren, können Fehler damit quasi ausgeschlossen werden und hier liegt wohl der größte Unterschied zu einem Arbeitnehmer, der durchaus mal einen schlechten Tag haben kann. Somit gibt es für Unternehmen jede Menge Einsatzfelder für KI, die in Zukunft noch deutlich anwachsen dürften.

Neben der bereits erwähnten Ton- und Bilderkennung sowie dem Text- und Sprachverständnis wird KI von Firmen vor allem für die Datenauswertung genutzt, beispielsweise um das Einkaufsverhalten ihrer potenziellen Kunden zu durchleuchten und ihr Marketing zielsicherer abzustimmen.

Auch für die interne Kommunikation, zur Erstellung von Berichten und für planerische Aufgaben ist KI eine große Stütze. Nicht zu vernachlässigen, ist die Fähigkeit, Sicherheitslücken zu erkennen und Risiken zu minimieren. Daher spielt KI unter anderem im Bankwesen eine große Rolle, wenn es darum geht, Betrugsversuche abzuwehren.

Zahlenmäßig am häufigsten findet KI jedoch in der Automatisierung von Arbeitsprozessen Anwendung, weshalb sie zu einer wichtigen Säule im produzierenden Gewerbe wie der Automobil-, Stahl- oder Textilindustrie zählt. Dort kommen hochmoderne Roboter zum Einsatz, die extrem leistungsfähig und so clever miteinander vernetzt sind, dass auch die Qualitätskontrolle oder der Lagerbestand voll digitalisiert miteinbezogen werden.

Aber auch aus der Logistik ist KI nicht mehr wegzudenken. Sie sorgt dafür, Kapazitäten optimal zu bündeln und in Sekundenschnelle auf Veränderungen zu reagieren. Zukünftiger Bedarf lässt sich anhand von selbstlernenden Algorithmen ermitteln, sodass das Netzwerk präzise darauf ausgerichtet werden kann.

Das Militär lässt sich ebenfalls von KI unterstützen, ebenso finden sich viele Einsatzmöglichkeiten im Dienstleistungssektor und der Medizin. Selbst die Landwirtschaft profitiert und kann mithilfe von KI-geführten Sensoren, Steuerungssystemen und digitalisierten Abläufen für bessere Ernteerträge sorgen.

Lokale Unternehmen mögen vielleicht denken, dass sich für sie die Investition in KI gar nicht lohnt, doch das ist eine Fehlannahme. Auch kleinen und mittelständischen Firmen stehen viele Wege offen, dank KI wirtschaftlicher zu arbeiten, eine größere Zielgruppe zu erreichen und Kosten einzusparen. So lassen sich wertvolle Wettbewerbsvorteile sichern. Außerdem macht man das Unternehmen gleichzeitig fit für die Zukunft.

Durch die Nutzung von maschinellem Lernen und die darauf basierende Prozessautomatisierung werden einerseits Vorgänge optimiert, um kostengünstiger zu arbeiten und andererseits Ressourcen und Zeit eingespart.

KI vermeidet nicht nur Fehlerquellen, sondern kann durch die präzise Datenauswertung auch unternehmerische Risiken erkennen und eine Art Frühwarnsystem in Gang bringen.

Durch die Analyse großer Datenmengen werden wichtige Erkenntnisse für die wirtschaftliche Ausrichtung gewonnen. Zudem bringt KI innovative Lösungen ein und hilft, neue Ideen zu schmieden.

Mit intelligenten Algorithmen können zum Beispiel demografische Kundendaten perfekt ausgewertet und die eigenen Marketingmaßnahmen darauf ausgerichtet werden. Im E-Commerce sind vor allem personalisierte Empfehlungen interessant.

Außerdem kann KI einen wunderbar bei Supportanfragen unterstützen und einen Großteil des Kundenservice abnehmen, wenn sie erst einmal gut genug dafür „ausgebildet“ wurde.