Der Brunnen „Die Parthe” in der Rudolf-Winkelmann-Straße fristet seit einigen Jahren ein eher trauriges Dasein. Wasser lief aus der Schale der unbekleideten Dame schon lange nicht mehr. Das soll sich zum verschobenen Doppel-Jubiläum 2020+ im nächsten Jahr ändern.
Der Brunnen „Die Parthe” in der Rudolf-Winkelmann-Straße fristet seit einigen Jahren ein eher trauriges Dasein. Wasser lief aus der Schale der unbekleideten Dame schon lange nicht mehr. Das soll sich zum verschobenen Doppel-Jubiläum 2020+ im nächsten Jahr ändern.
Eine Leserin wandte sich heute mit einer Anfrage an Taucha kompakt: „Wir haben ja hinter der Kirche noch den alten Brunnen mit Miss Parthe darauf. Ist es irgendwie in Planung, diesen wieder in Gang zu setzen oder auch gar zu versetzen? Ich finde es schade, dass der Brunnen da hinten so ungesehen steht, obwohl Miss Parthe beim Stadtfest immer besonders gefeiert wird. Wäre doch mal ein Vorschlag an den Bürgermeister, den Brunnen zum Marktplatz zu versetzen und wieder in Betrieb zu nehmen. Ist doch ein schönes Wahrzeichen für Taucha.”
Taucha kompakt fragte im Rathaus nach. Laut Helge Zacharias, Leiter des Tauchaer Bauamtes ist es vom Künstler damals so verfügt worden, dass der Brunnen an dieser Stelle in der Rudolf-Winkelmann-Straße zu stehen hat. Allerdings: Man sei bereits mit Planern und dem Heimatverein Taucha daran, die Wasserversorgung des Brunnens instand zu setzen. Dies sei aber kostenintensiv und kompliziert.
Der Brunnen „Die Parthe” ist technisch recht anspruchsvoll. Über eine Pumpe wird Wasser in die Schale der unbekleideten Dame gepumpt. Aus der Schale läuft das Wasser in das große Auffangbecken. An diesem befindet sich ein Auslass, aus dem das Wasser hinaus auf den Boden läuft. Dort befindet sich dann ein Einlauf, über den das Wasser zurück in den Kreislauf geführt wird. Der Brunnen befindet sich auf der Liste der Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen . Dort wird er charakterisiert als Brunnen mit Brunnenschale und Figur. Die weibliche, unbekleidete Figur wird als „Wasserausgießende” bezeichnet. Das Alter des Brunnens wird auf das Jahr 1914 datiert. Im Flyer zum Rundgang durch die historische Altstadt des Schlossvereins Taucha wird darauf verwiesen, dass der Brunnen im Jahr 1919 eingeweiht und mit Mitteln des Sächsischen Kulturfonds errichtet wurde. Laut Wikipedia wurde der Brunnen 1912 vom Sächsischen Heimatverein gestiftet.
Laut Hartmut Nevoigt, Vorsitzender des Heimatvereins Taucha, sei die letzte Rekonstruktion nicht erfolgreich gewesen. „Das Wassersystem funktioniert nicht mehr. Das Wasser läuft über den Rand, so dass die Pumpe irgendwann leer läuft und beschädigt wird”, erklärt er. Vorbereitend auf das Doppel-Jubiläum 2020 habe man aber ins Auge gefasst, den Brunnen endlich wieder zum Plätschern zu bekommen. „Der Brunnen ist schließlich Teil unseres Logos, auf den sind wir stolz”, sagt Nevoigt.
Wie viel die Rekonstruktion des Wasserkreislaufes kosten würde, sei noch nicht bekannt. „Das Angebot steht noch aus, aber es wird wohl nicht ganz günstig. Insofern sind wir dankbar für Spenden”, so der Heimatvereins-Vorsitzende. Die Statue selbst sei noch intakt, sie müsste nur gesäubert werden. Eine Umsetzung des Brunnens sieht auch Nevoigt als schwierig an: „Natürlich könnte ich mir einen repräsentativeren Ort vorstellen, aber Priorität hat erst mal, dass er wieder funktioniert.”
Etwas beengt und wenig repräsentativ steht „Die Parthe” neben dem Neubau des Hauses 2 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Ein Umsetzen des Brunnens ist aber schwierig und vom Künstler nicht gewollt.
Wer dem Heimatverein eine Spende für den Brunnen zukommen lassen möchte, nutzt diese Bankverbindung:
Sparkasse Leipzig
IBAN DE84 8605 5592 1100 1594 08
BIC: WELADE8LXXX
Betreff: Frau Parthe
Eine Spendenquittung kann der Heimatverein ausstellen.